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Ringbote_01-2021-END-WEB

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titelthema<br />

Computer und Telefon spielen in der ambulanten Therapie<br />

mittlerweile eine große Rolle, sagt Susann Entress.<br />

Immerhin: Da das therapeutische Angebot in Einzelgesprächen<br />

und im Kleingruppensetting an den Präsenztagen sehr<br />

intensiv sei, könne man an der Art und Weise, wie sich die<br />

Patienten in den digitalen Gruppen äußern in aller Regel gut<br />

wahrnehmen, wie deren Befinden sei. Auch die Patienten<br />

fühlen sich gut betreut: »Unsere Rückmeldebogen, die wir<br />

laufend auswerten, haben ergeben, dass die Zufriedenheit<br />

durch die digitale Erweiterung des Therapieprogrammes<br />

nicht abgenommen hat. Im Gegenteil verstärkt sich der Eindruck,<br />

dass unsere Patienten gerade die aktuelle Mischung<br />

von Präsenz und digital sehr zu schätzen wissen und mit<br />

der teilweisen Digitalisierung der Therapieangebote gut<br />

zurechtkommen«, berichtet Entress.<br />

Natürlich sollen diese positiven Ansätze auch in die Zeit<br />

nach Corona mitgenommen werden. Susann Entress und<br />

das Team der Tagesreha überlegen gerade, wie sich das<br />

aus der Not geborene Projekt weiterführen und ausbauen<br />

lässt. Eine Chatfunktion, ein Webforum, Videokonferenzen,<br />

persönliche digitale Therapiepläne oder ein Therapietagebuch:<br />

Das Team hat schon viele Ideen, mit welchen<br />

Funktionen eine digitale Therapieplattform ausgestattet<br />

sein könnte. Auch inhaltlich soll die analoge Therapiewelt<br />

um eine digitale Seite ergänzt werden. Videos zum Thema<br />

Entspannungstraining, eine videogestützte digitale Sportund<br />

Bewegungstherapie, aber auch digital aufbereitete<br />

Informationsmaterialien – vieles ist für die Fachleute der<br />

Tagesreha denkbar.<br />

Wichtig wäre aber auch, dass die Weiterentwicklung des<br />

digitalen Therapieansatzes wissenschaftlich begleitet wird.<br />

»Ich würde mir wünschen, dass unsere digitalen Therapieangebote<br />

nicht nur eine Notlösung sind, sondern dass<br />

man Dinge, die sich bewährt haben, auch implementiert.<br />

Daraus könnte man sehr gut ein Forschungsprojekt machen<br />

mit Pilotphase und Validierung«, denkt Susann Entress in<br />

die Zukunft. Dafür müssen Partner gesucht und Kostenträger<br />

überzeugt werden. Aber da sind sie dran in der Tagesreha<br />

– und stürzen sich mit Elan in die Digitalisierung der<br />

Suchttherapie.<br />

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