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Die Neue Hochschule Heft 4/2021

Zeitschrift des hlb Hochschullehrerbund e.V. - Themenschwerpunkt: Entrepreneurship: Lehre, Forschung, Praxis

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15<br />

Herausforderungen<br />

Außerdem waren zum Lehrformat der Gründergarage<br />

Austauschstudierende und Studierende internationaler<br />

Studiengänge zugelassen. Gleichzeitig sollte<br />

das Lehrangebot möglichst niederschwellig sein,<br />

um Hürden gegenüber Unternehmertum abzubauen<br />

und schnell zu Erfolgserlebnissen zu führen. Der<br />

Kompromiss, alle Lehrmaterialen und Präsentationen<br />

in Deutsch und Englisch zur Verfügung zu stellen, aber<br />

den Input während der Präsenz-Veranstaltungen in<br />

deutscher Sprache zu belassen, funktioniert in der Regel<br />

hervorragend. <strong>Die</strong> jeweiligen Teams entscheiden autonom,<br />

in welcher Sprache sie die Aufgaben bearbeiten.<br />

Herausforderungen und Lösungsansätze bei der<br />

digitalen Verwandlung des Formates<br />

1. Digitale Tools<br />

<strong>Die</strong> richtige Toolauswahl und der versierte Umgang<br />

damit sind für jede digitale Lehrveranstaltung entscheidend.<br />

Bei der Gründergarage wird „Zoom“ für die<br />

Videokommunikation genutzt. Als digitales Whiteboard<br />

wird „Klaxoon“ angewendet. <strong>Die</strong> kollaborative<br />

Arbeit in den Teams oder Fragen während der Präsentation<br />

sowie die schnelle Kommunikation zwischen den<br />

Präsenzblöcken wird mit „SLACK“ bestritten. Äußerst<br />

bewährt hat sich eine unterstützende Person, welche<br />

die technischen Tools organisiert, während der Lehrveranstaltung<br />

bedient und den Studierenden als technischer<br />

Administrator und Problemlöser zur Seite steht.<br />

2. Digitaler Prototypenbau<br />

Während in der anfänglichen Präsenzveranstaltung<br />

an ganz realen Prototypen mithilfe von Papier, Pappe,<br />

Lego und sogar selbst gekochten Maultaschen gearbeitet<br />

werden konnte, mussten ab dem Sommersemester<br />

2020 schleunigst Alternativen für den digitalen<br />

Raum gefunden werden. Derzeit kommen vor<br />

allem Prototypen wie „Landing Page“, „Mock-ups“,<br />

„Storyboards“ und „Erklärvideos“ etc. zum Einsatz.<br />

Für alle Varianten werden den Studierenden entsprechende<br />

kostenlose Onlinetools zur Verfügung gestellt.<br />

3. Ansprechende digitale Lehrinhalte<br />

Durch die recht kurzfristige Umstellung von Präsenzlehre<br />

auf ein Blended-Learning-Format waren schnelle<br />

Lösungen notwendig. <strong>Die</strong> entsprechenden Links zu<br />

Lehrmaterialen und selbst gedrehten Lehr-Videos werden<br />

aktuell über Teaser Mails versendet. Dabei können<br />

Hochschulübergreifend<br />

Terminfindung Vielfalt Formales Online<br />

Tools<br />

Abbildung 2: Herausforderungen der hochschulübergreifenden<br />

Zusammenarbeit und der Digitalisierung<br />

dankenswerterweise auch Vorlagen anderer <strong>Hochschule</strong>n<br />

eingebunden werden (Högsdal & Nardiello, <strong>2021</strong>).<br />

Zusammenfassung und Ausblick<br />

EntreComp bietet einen zuverlässigen Aktionsrahmen<br />

für das Vermitteln unternehmerischer Kompetenzen.<br />

Im geschilderten Verbund-Projekt waren zusätzlich<br />

viele Hürden zu nehmen, die von hohem organisatorischen<br />

Aufwand geprägt waren und noch sind. Gleichzeitig<br />

entsteht durch die gemeinsamen Bemühungen<br />

ein äußerst diverses Lernfeld, reich an Interdisziplinarität<br />

und kultureller Vielfalt, das für Studierenden geeignet<br />

scheint, sich selbst unternehmerisch zu erproben.<br />

<strong>Die</strong> Gründergarage sieht rosigen Zeiten entgegen.<br />

Durch die Anschlussförderung im Verbundprojekt Start-<br />

UpSÜD (EXIST-Potentiale Programm des BMWi) kann<br />

sie fortgeführt werden. Ein zusätzlicher Baustein unter<br />

mehreren wird künftig sein, vorhandene Labor-Infrastruktur<br />

über die <strong>Hochschule</strong>n hinweg zu teilen, um<br />

den Prototypen-Bau zu erleichtern.<br />

Was haben wir Lehrende aus dem Projekt bisher mitgenommen?<br />

Unternehmertum macht auch vor uns nicht<br />

halt. Wenn wir neue Lernsituationen schaffen wollen,<br />

bleibt es nicht aus, die eigene Komfortzone zu verlassen<br />

und uns selbst immer wieder ein Stück weit neu zu<br />

erfinden. Vereinte Kräfte wie die im erwähnten Hochschul-Verbund<br />

können dabei eine erhebliche Unterstützung<br />

sein.<br />

Digital<br />

Prototyping<br />

Inhalte<br />

Literatur<br />

Bacigalupo, M., García, L., Mansoori, Y., O‘Keeffe, W. (2020): EntreComp playbook. Luxembourg, Publications Office of the European Union.<br />

Fitzpatrick, R. (2013): The Mom Test. (C. I. Platform, Hrsg.).<br />

Gielink, M., Frese, M., Kahara-Kawuki, A., Katono, I. W., & weitere. (2015): Action and Action-Regulation in Entrepreneurship: Evaluating a Student<br />

Training for Promoting Entrepreneurship. (A. o. Education, Hrsg.) doi:10.5465/amle.2012.0107<br />

Högsdal, N., Nardiello, J. (<strong>2021</strong>): Playbook 3.0 – StartUp BW Academic Seed Accelerator Program. Stuttgart.<br />

Ries, E. (2011): The Lean Startup. Portfolio Penguin.<br />

DNH 04 | <strong>2021</strong>

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