22 NACHRICHTEN AUS SCHÖNFELS | CHRONIK›› Recyclinganlage Schönfels - die Initiative Schönfels berichtetÜber ein Jahr ist es bereits her, dasswir uns mit der letzten Postwurfsendungbzw. einem Artikel in der Pleißentalrundschauan die Einwohner vonSchönfels und der benachbarten Ortegewendet haben. Es ist höchste Zeit,dass wir wieder über die aktuelle Situationberichten.Folgendes hat die Initiative Schönfelsseitdem getan bzw. veranlasst:›› Im Jahr 2020 haben wir durch unserenAnwalt beim VerwaltungsgerichtChemnitz ein Rechtsschutz-Verfahrenangestrengt, in dem vorab die Erfolgsaussichteneiner Klage gegen den Betriebder Recyclinganlage geprüft werdensoll. Dies wurde vom Gericht bisjetzt nicht zurückgewiesen, aber auchnoch nicht entschieden.›› Der Landkreis Zwickau hat unserenWiderspruch gegen die Genehmigungdes Betriebes der Recyclinganlage zurückgewiesen.Dagegen wurde durchunseren Anwalt beim VerwaltungsgerichtChemnitz ebenfalls 2020 Klageeingereicht. In beiden Verfahren obliegtallein dem Verwaltungsgerichtdie Terminfestsetzung für die Verhandlung.Deswegen brauchen wiralle an dieser Stelle Geduld und langenAtem.›› Im Amtsblatt vom Juli 2021 wurdemitgeteilt, dass der WP Vermietungs-GmbH für die Flurstücke Schönfels300/1 und 258/15 die 2. Änderung zurBaugenehmigung vom 2. März 2017genehmigt wurde. Hiergegen wurdefristwahrend und vorsorglich durchunseren Anwalt Widerspruch eingereicht.›› Bereits 2018 wurde aus unserer Gruppeheraus Kontakt zum Petitionsausschussdes Sächsischen Landtagesaufgenommen. Nach langem Schweigenwar endlich ein Besuch von Vertreterndes Petitionsausschusses inSchönfels für 2021 in Aussicht gestelltworden. Alle angestrebten Terminefür dieses Jahr sind aber leider bis jetztseitens des Petitionsausschusses nichtzustande gekommen. Uns wurdennun neue Termine Ende September,Anfang Oktober in Aussicht gestellt.›› Am 04.06.2020 kam ein Drehtermindes MDR-Fernsehens durch uns zustande:für die Sendung „extra – diestory“, Sendetermin 24.06.2020. Indiesem Beitrag ging es um die Gefährlichkeitvon Lithium-Ionen-Batterienund deren Recycling. Es wurde u.a.die Anlage in Schönfels in der Näheder Wohnbebauung angeprangert.Insgesamt weisen wir daraufhin, dassdie Brisanz des Themas Lithium-Ionen-Batterie-Recycling weiterhin be steht,auch wenn in den Köpfen viel leicht anderebrennende Themen die Oberhandgewonnen haben, denn die aktuelle Situationstellt sich wie folgt dar:›› Nach unserer Kenntnis darf bei ER-LOS nur eine geringe Anzahl von Batterienin der entsprechenden Halle zurBearbeitung lagern, die anderen befindensich in Spezialcontainern im Freien,umgeben von zahl rei chen offenenContainern mit Kunst stoffabfällenbzw. Säcken, in denen geschreddertesMaterial lagert. Das Ganze stellt schoneine hohe Brand last dar. Doch zusätzlichbefindet sich unmittelbar danebeneine ca. 30.000 m 2 große Hallenflächemit eingelagerten, komplettenPKW-Rä dern.›› Der Zwickauer Stadtrat hat bereitswie derholt einer Erweiterung der Recyclinganlageder Fa. ERLOS in Zwickauzugestimmt. Aus einem Berichtdes Herrn Dr. Schmidt/Fa. ERLOS(Handelsblatt vom 15.04.2021) gehthervor, dass die jetzt schon anfallendenMengen an zu recycelnden Autobatterienunerwartet hoch sind undnatürlich bei weiterer Umstellung aufElektromobilität noch immens steigenwerden. So steht die Befürchtungauch einer Erweiterung der Anlage inSchönfels im Raum.Die Initiative Schönfels unternimmtweiterhin alles rechtlich Mögliche, umden Betrieb der Anlage zu verhindern.Im Namen der Initiative Schönfels: KlausRöbert und Birgit RudertWeitere Informationen erhalten Sieunter www.initiative-schönfels.de oderper Mail an info@initiative-schönfels.deoder von den Mitgliedern der Initiativepersönlich. [ ‹‹ ]›› Daheim im Pleißental – Geschichte(n) mit Humor (7)In der Zeit der Coronabeschränkungenbin ich mit meiner Frau viel an derfrischen Luft spazieren gegangen. InStenn sind uns wieder die vielen Gehöfteaufgefallen. An die 40 Bauernhöfewaren hier einst der Schwerpunktdes dörflichen Lebens. Auch in unserenNachbarorten gab es einst überwiegendLandwirtschaft, jedenfalls in denvergangenen Jahrhunderten. Bergbau,Textilarbeiten, später die Autoindustrieprägten das Leben. Meine eigenen Vor-fahren waren an die 200 Jahre Bauernund Bäuerinnen. So war es für mich einewertvolle Herausforderung, eine Zeitlang bei Landwirten auszuhelfen. Kühe,Schafe, Schweine, Hühner, ja sogarPferde haben es mir da angetan. In Stennhat das dörfliche Leben einst mit „SiebenHäusern auf dem Steyn“ angefangen.Siedler aus Franken kamen in die Pleißenlandschaft.Die Vierseitenhöfe belegendas. Allerdings war den Einwohnernder obige Ortsname doch zu lang. Sowurde daraus „Steynen“, später „Steyn“und nun „Stenn“. Manche Stenner meinendeshalb, dass sie steinreich sind.Das stimmt besonders auf der rechtenTalseite der Pleiße. Immer wieder kommenFelsen zu Tage, meist aus Diabas,Grünstein. Das ist ein Ergussgestein, dasauf unsere Urzeit schließen lässt: Hiermuss es einen Vulkan gegeben haben,vielleicht aber auch eine große Erdspaltevoller Lawaglut. Aber das ist sehr langeher! Bald mehr!! H. Franke [ ‹‹ ]
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