INNOVATIONEN IM ST. JOSEF-STIFT - St. Josef-Stift Sendenhorst
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AUGEN<br />
B L I C K<br />
FORTBILDUNG<br />
Zu einer guten Tradition ist die „Juni-<br />
Fortbildungsveranstaltung” der Kinder-<br />
und Jugendrheumatologie im <strong>St</strong>.<br />
<strong>Josef</strong>-<strong>St</strong>ift geworden. Am 10. und 11.<br />
Juni 1994 standen „Differentialdiagnosen<br />
entzündlicher Erkrankungen des<br />
Bewegungsapparates bei Kindern und<br />
Jugendlichen” im Mittelpunkt. Dabei<br />
beleuchteten ein Rheumatologe, ein<br />
Gastroenterologe (= Mediziner, der<br />
sich auf Magen- und Darmentzündungen<br />
spezialisiert hat), ein Radiologe<br />
und ein Psychologe das weite Feld der<br />
entzündlichen Erkrankungen. Dr. Gerd<br />
Ganser, Chefarzt der Kinder- und<br />
Jugendrheumatologie und Leiter des<br />
zweitägigen Seminars, zog ein zufriedenes<br />
Resümee. Der Austausch zwischen<br />
den einzelnen Disziplinen sei anregend<br />
gewesen. Es habe sich bei der<br />
Veranstaltung, an der rund 160 Mediziner<br />
und Pflegekräfte aus der gesamten<br />
Bundesrepublik teilnahmen, gezeigt,<br />
daß sich die abgrenzende Gegenüberstellung<br />
mehrerer Krankheitsbilder<br />
oft als fruchtbar erweist.<br />
ARBEITSZEIT:<br />
Die Arbeitsgruppe „Arbeitszeitmodelle”<br />
hat im August beschlossen, ab<br />
1. Oktober die Fünf-Tage-Woche mit<br />
Regelarbeitszeit für alle Mitarbeiter im<br />
Pflegedienst umzusetzen”, berichtet<br />
Michael Rentmeister bei der Darstellung<br />
des aktuellen Diskussionsstandes<br />
um die Arbeitszeitmodelle im <strong>St</strong>.<br />
<strong>Josef</strong>-<strong>St</strong>ift.<br />
Der Pflegedirektor erinnert an die Anfänge<br />
der Überlegungen im September<br />
1993, als sich eine Arbeitsgruppe zu<br />
dem Thema formiert hatte. Nach intensiver<br />
Vorarbeit wurde das Modell<br />
Fünf-Tage-Woche mit und ohne Regelarbeitszeit<br />
für das <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong>-<strong>St</strong>ift geplant.<br />
Nachdem die Mitarbeiter der Arbeitsgruppe<br />
intensiv über Dienstge-<br />
12<br />
NOTIZEN RUND UM DAS <strong>ST</strong>. <strong>JOSEF</strong>-<strong>ST</strong>IFT<br />
staltung und Arbeitsablauforganisation <strong>St</strong>ation war zu jeder Zeit - sowohl im<br />
in ihren Bereichen diskutiert hatten, Frühdienst, im Regeldienst als auch im<br />
wurden diese Modelle allen<br />
beteiligten und betroffenen<br />
„90 Prozent<br />
Spätdienst - effektiver besetzt.<br />
Ein Hinweis dafür ist<br />
Berufsgruppen in<br />
der befragten der deutliche Rückgang<br />
Informationsveranstaltungen<br />
vorgestellt. Im Frühjahr<br />
Mitarbeiterinnen<br />
der Mehrarbeitsstunden<br />
auf den Modellstationen.<br />
beschloß man dann, auf vier und Mitarbeiter Die Übergabezeiten haben<br />
<strong>St</strong>ationen ab 1. April 1994<br />
mit der Fünf-Tage-Woche<br />
befürworten die<br />
sich sehr zum Positiven<br />
hin verändert.<br />
mit Regelarbeitszeit im Mo- Arbeit in der Fünf- Einer der wichtigsten<br />
dellversuch zu beginnen. Tage-Woche.”<br />
Punkte war der große Vor-<br />
Positive Reaktionen folgten<br />
teil, den die Patienten<br />
nach kürzester Zeit. Zum Beispiel: durch die Umstellung von der Sechs-<br />
„Die Pflege ist jetzt viel intensiver geauf die Fünf-Tage-Woche erfahren<br />
worden.”; „Die Arbeitsverteilung ist haben. Hier gaben 87,5 Prozent aller<br />
viel besser.”; „Wir haben jetzt viel Befragten an, daß sie viele Vorteile für<br />
mehr Zeit für die Patienten.”; „Die die Patienten hat und den Mitarbeitern<br />
Fünf-Tage-Woche hätte schon viel viel mehr Zeit für jeden einzelnen auf<br />
eher eingeführt werden sollen.” Aber der <strong>St</strong>ation bleibt.<br />
auch kritische Anmerkungen waren zu Auf die Frage: „Möchte ich weiterhin<br />
hören: „Die Arbeitstage sind zu lang.”; in der Sechs-Tage-Woche arbeiten”,<br />
„Die Regelarbeitszeit ist nicht immer stimmten zehn Prozent mit „ja”. Die<br />
konsequent durchführbar.”<br />
gleiche Frage zur Fünf-Tage-Woche<br />
Sowohl die positiven als auch die ne- wurde zu 90 Prozent mit „ja” beantgativen<br />
Bemerkungen wurden sehr wortet.<br />
ernstgenommen. Die Arbeitsgruppe er- Fazit des Pflegedirektors: „Das zurückstellte<br />
nach Ende des dritten „Verliegende Jahr hat gezeigt, wie hochmosuchsmonats”<br />
einen Fragebogen, der tiviert die Mitglieder der Arbeitsgrup-<br />
nach Rücksprache mit der Mitarbeiterpe ihre Aufgaben angegangen sind.<br />
vertretung jedem beteiligten Mitar- Aber auch die Mitarbeiter der Modellbeiter<br />
zur Verfügung gestellt wurde. stationen haben keine Mühen gescheut,<br />
Die Ergebnisse waren eindeutig. diesen Versuch zu einem positiven<br />
Die Arbeitszeiten in der Fünf-Tage- Ausgang zu führen. Nicht zu vergessen<br />
Woche (7,7 <strong>St</strong>unden) wurden von den sind natürlich auch alle beteiligten Be-<br />
meisten Mitarbeitern positiv eingerufsgruppen, die durch ihre Offenheit<br />
schätzt. Die Arbeitsintervalle (Dienst - das Modell mit unterstützt haben.”<br />
Frei) sahen 85 Prozent aller Befragten Und weiter: „Es hat sich wieder einmal<br />
als sehr positiv an, wobei 62,5 Prozent gezeigt, daß Neuerungen Zeit brau-<br />
aller Befragten die Arbeitsintervalle in chen, aber die Ergebnisse und der Er-<br />
der Sechs-Tage-Woche negativ bewerfolg wiegen die vorangegangene Arteten.<br />
Entscheidende Veränderungen beit auf. Die Patienten- und Mitar-<br />
gab es auch zur Arbeitsablauforganisabeiterzufriedenheit fest im Blick, wertion.<br />
70 Prozent aller Mitarbeiter konnden durch die positiven Erfahrungen<br />
ten die Arbeitszeiten während der sicher neue Projekte in Angriff genom-<br />
Fünf-Tage-Woche viel besser auffangen<br />
als bei der Sechs-Tage-Woche. Die<br />
men.”