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Klettersteige am Comer See - Tourenwoche in den Bergamasker

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Um 5.30 Uhr treffen<br />

wir uns <strong>am</strong> Düsseldorfer<br />

Flughafen. Ne<strong>in</strong>,<br />

nicht um 3.00 Uhr <strong>in</strong><br />

Oppum! Was soll das<br />

wer<strong>den</strong>, ke<strong>in</strong> Frühstück<br />

<strong>in</strong> der bekannten<br />

Bäckerei <strong>in</strong> <strong>See</strong>g? Wird<br />

das noch e<strong>in</strong>e Bergtour?<br />

Seit dreizehn<br />

Jahren geht es <strong>in</strong> die<br />

Dolomiten und nun e<strong>in</strong><br />

anderes Ziel.<br />

Berg<strong>am</strong>asker Alpen,<br />

<strong>Comer</strong> <strong>See</strong>, nur <strong>in</strong><br />

Hüslers Klettersteigatlas<br />

Alpen f<strong>in</strong>det man Informationen.<br />

Das<br />

Internet ist wenig ergiebig. Man landet nur auf<br />

Seiten, <strong>in</strong> <strong>den</strong>en ebenfalls Informationen gesucht<br />

wer<strong>den</strong>. Aber es sollte ja e<strong>in</strong>mal etwas Anderes<br />

wer<strong>den</strong>. So auch die Anreise. Aber der Flug mit Air<br />

Berl<strong>in</strong> bietet sich e<strong>in</strong>fach an. Spottbillig und zu wirklich<br />

guten Zeiten. Früh morgens h<strong>in</strong> und <strong>am</strong> späteren<br />

Morgen zurück.<br />

Das passt!<br />

Am Flughafen <strong>in</strong> Berg<strong>am</strong>o f<strong>in</strong><strong>den</strong> wir schnell e<strong>in</strong>en<br />

Busshuttle <strong>in</strong> die Innenstadt. Ebenso problemlos<br />

kommen wir mit dem Zug weiter bis Lecco. Nun<br />

müssen wir zur Seilbahnstation Pian d’Erna. Ich<br />

habe zu Hause im Internet noch recherchiert, dass<br />

es die L<strong>in</strong>ie Nr. 5 se<strong>in</strong> soll. Doch wo fährt die los?<br />

Und <strong>in</strong> welche Richtung? Wir s<strong>in</strong>d orientierungslos,<br />

also noch nicht so richtig <strong>in</strong> Italien angekommen. Wir<br />

laufen los. Irgendwo muss doch dann e<strong>in</strong> Zustieg<br />

auftauchen. Wir laufen lange und viel. Auch <strong>in</strong> viele<br />

Richtungen. Beim Fragen e<strong>in</strong>es alten Mannes<br />

machen wir erste Erfahrungen mit der italienischen<br />

Sprache und der Eigenart der Italiener, ununterbrochen<br />

auf e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>zure<strong>den</strong>, obwohl man ke<strong>in</strong> Wort<br />

versteht. Dies soll uns noch oft passieren und sozu-<br />

S<strong>am</strong>stag,<br />

2. September 2006<br />

Flug Düsseldorf - Berg<strong>am</strong>o (Air Berl<strong>in</strong>), Zug bis Lecco,<br />

Taxi bis Talstation Funivia Pian d’Erna (oder Busl<strong>in</strong>ie Nr. 5),<br />

E<strong>in</strong>stieg Ferrata G<strong>am</strong>ma al Pizzo d’Erna (G<strong>am</strong>ma I)<br />

Weg Nr. 1, Gipfel Pizzo d’Erna (1.362 m),<br />

Rifugio Stoppani (890 m)<br />

Gehzeiten:<br />

½ Stunde bis E<strong>in</strong>stieg, 4 Stun<strong>den</strong> Klettersteig (geht<br />

auch schneller), 1 Stunde Abstieg Weg Nr. 22,<br />

Höhenmeter:<br />

rauf 700 Hm, runter 500 Hm<br />

sagen zum Motto der<br />

Tour wer<strong>den</strong>: „Wir wollen<br />

diesen Teppich<br />

nicht kaufen…“, ihr<br />

wisst schon, der<br />

Spruch aus der Weißbierwerbung<br />

im Fernsehen.<br />

Wir laufen weiter - und<br />

lan<strong>den</strong> wieder <strong>am</strong><br />

Bahnhof. Wenigstens<br />

haben wir zwischendurch<br />

schon e<strong>in</strong>e<br />

Pizza auf der Hand<br />

genossen.<br />

Nun, 1 ½ Stun<strong>den</strong> s<strong>in</strong>d<br />

vorbei und wir s<strong>in</strong>d<br />

wieder <strong>am</strong> Bahnhof.<br />

Ich chartere zielstrebig e<strong>in</strong> Taxi und nach vielen<br />

Serpent<strong>in</strong>en s<strong>in</strong>d wir an der Talstation. Wir rüsten<br />

uns und erreichen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er halben Stunde <strong>den</strong><br />

E<strong>in</strong>stieg der Ferrata G<strong>am</strong>ma I.<br />

E<strong>in</strong> eisenreicher Steig auf die Pizza d’Erna (1.362m).<br />

600 Höhenmeter s<strong>in</strong>d zu bewältigen. Der<br />

Südwestgrat ist durch Ketten und nicht weniger als<br />

22 (!) Leitern gesichert. Es gibt sehr luftige und ausgesetzte<br />

Passagen. Die Drahtseilbrücke umgehen<br />

wir. Wir s<strong>in</strong>d doch nicht im Zirkus?<br />

Wir merken die Hitze, lei<strong>den</strong> ziemlichen Durst,<br />

Wilfried hat e<strong>in</strong>en „Durstast“. Oben leisten wir uns<br />

große Bier und viel Wasser, die Lebensgeister kommen<br />

wieder. Der Abstieg bis zum Rifugio Stoppani<br />

dauert nur etwa e<strong>in</strong>e Stunde und wir quartieren uns<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Vierer-Zimmer e<strong>in</strong>. Bei strahlendem<br />

Sonnensche<strong>in</strong> können wir noch lange vor der Hütte<br />

<strong>in</strong> der Sonne sitzen. E<strong>in</strong> wahrlich anstrengender Tag<br />

liegt fast h<strong>in</strong>ter uns. Aber davon sollen noch e<strong>in</strong><br />

paar folgen.<br />

Wilfried sorgt noch für e<strong>in</strong> gutes Omen; er schmeißt<br />

e<strong>in</strong>e Tasse quer über die Terrasse, aber, Scherben<br />

br<strong>in</strong>gen Glück!

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