16.03.2022 Aufrufe

Jahrbuch 21

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Jagdreferat

Jagdliches und Dummyarbeit

hat sie allerdings gut in der Hand und vermag sie daher wieder nach vorn zu schicken. Nur

einmal gerät sie kurz nach links außer Flintenschussdistanz, wird aber sofort korrigiert. Ca. 50

m vor dem von hinten ausgelegten Rebhuhn erfolgt der Schuss, worauf Sansa zum Führer

zurückkehrt. Zur Freiverlorensuche aufgefordert, zögert sie einen Augenblick, weshalb der Führer

mit ihr ein paar Schritte nach vorne geht, dann aber stehenbleiben muss. Die Hündin weiß

nun genau, was sie zu tun hat und sucht das Gelände ziemlich weiträumig ab. Der mehrmals

wechselnde Wind und ihre eher „kurz“ wirkende Nase erleichtern ihr das Finden nicht. Mit eintretendem

Gegenwind erhält sie auf ca. 15 m Witterung, findet und nimmt unverzüglich auf. Da

sie aufgrund des Bodenbewuchses einen nicht allzu direkten Rückweg zum Führer einschlägt,

erteilt ihr dieser ein völlig unnötiges und schroffes Hierkommando, was einen Abzug von einem

Punkt bewirkt. Das Rebhuhn gibt sie tadellos ab.

Das Gelände zum Stöbern im Schilf und v. a. zum Verlorenbringen erweist sich für den kleinen

Hund als eindeutig zu schwierig und hätte auch jedem größeren und entsprechend kräftigeren

Hund ausgesprochene Mühe bereitet. Deshalb kommen die Richter überein, der eher zarten

Hündin nach den noch verbleibenden Fächern die Chance zu bieten, in einer ihr eher angemessenen

Umgebung die Schilfarbeit am Schluss zu wiederholen.

Die Leinenführigkeit und das Gehen frei bei Fuß erweisen sich als nicht ganz einwandfrei, hätten

sich allerdings in der Jagdpraxis kaum als störend ausgewirkt.

Sansa lässt sich daraufhin neben einem Rucksack ablegen, läuft dann aber auf den Schuss hin

sofort zum Führer, der sich im Gehölz versteckt hält.

Die darauffolgende Standruhe gibt keinen Anlass zu einer Bemängelung.

Die Entscheidung des Prüfungsleiters in Absprache mit der Jagdreferentin, die Schilfarbeit wiederholen

zu lassen, erweist sich als richtig. Der Führer tritt zwar mit erheblichen Zweifeln an, da

er die Hündin bis anhin nur mit Krickenten gearbeitet hat, ihm aber von der Prüfungsleitung nur

eine Stockente zur Verfügung gestellt werden kann. Und Stockenten, so der Führer, kenne sie

nicht. Das Schilfstöbern kann Sansa leicht verbessern und zur Verlorensuche geschickt, erweist

sie sich als durchaus willig. Mit der Stockente scheint sie dagegen anfänglich nicht zurechtzukommen.

Nur mit Druck bringt sie schließlich korrekt, was noch mit der Note 1 bewertet werden

kann. Erstaunlicherweise apportiert sie daraufhin die von der Eigentümerin im Nachhinein ins

Gras geworfene Stockente problemlos und trägt sie anschließend bis zur ca. 100 m entfernten

Korona, ohne sie ein einziges Mal fallenzulassen.

Am allgemeinen Gehorsam und an der Zusammenarbeit mit dem Führer gibt es nichts auszusetzen.

Hingegen dürfte eine ausgeprägte Arbeitsfreude durch mehr Schneid und ein wenig

mehr Selbständigkeit deutlicher zum Ausdruck kommen.

Noten: 3, 2, 3, -, 4, 4, 4, 3, 2, 4, 2, 1, 3, 3, 0, 4, 4, 3, 4

III. Preis mit 184 Punkten

stumm

96

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!