blickpunkt-warendorf_14-05-2022
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Lokales<br />
Samstag, <strong>14</strong>. Mai <strong>2022</strong><br />
Kurz<br />
notiert<br />
Parodie: Der Kaiser<br />
kommt zu Wort<br />
Initiative sucht dringend Fahrräder für Flüchtlinge<br />
Integration auf zwei Rädern<br />
WArendorF. Im Rahmen der<br />
Sonderausstellung „Cadinen. Des<br />
Kaisers Kunst und Kitsch“ bietet<br />
das Westpreußische Landesmuseum<br />
am morgigen Sonntag (15.<br />
Mai) um 15 Uhr eine Sonderführung<br />
mit Beate Trautner und Markus<br />
von Hagen an. Mit ihren „Kaiserparodien“<br />
werden beide für<br />
einen launigen und unterhaltsamen<br />
Nachmittag im Westpreußischen<br />
Landesmuseum sorgen. Die<br />
Gebühr für diese Veranstaltung<br />
beträgt zehn Euro.<br />
Die Schätze der<br />
Natur erkunden<br />
Freckenhorst. Die LVHS Freckenhorst<br />
lädt mitten im Frühling dazu<br />
ein, die Schätze der Natur kennen<br />
zu lernen – und zu konservieren.<br />
Vom 30. Mai (Montag) bis<br />
zum 31. Mai (Dienstag) sind Interessierte<br />
zu dieser Aktion eingeladen.<br />
Außerdem steht der Besuch<br />
einer Imkerin auf dem Plan, die<br />
über die Gewinnung von Honig<br />
informiert. In diesen frisch geschleuderten<br />
Honig werden dann<br />
auch die selbst gesammelten<br />
Kräuter eingelegt. Viele Rezepte<br />
und ganz viel neues Wissen werden<br />
vermittelt im Rahmen dieser<br />
zwei lebendigen Tagen in und mit<br />
der Natur. Schriftliche Anmeldungen<br />
sind erforderlich, weitere<br />
Infos zu dieser LVHS-Veranstaltung<br />
unter ' 0 25 81/9 45 82 29 oder<br />
auf der Homepage unter:<br />
www.lvhs-freckenhorst.de<br />
Wanderung zum<br />
Thema Heilpflanzen<br />
WArendorF. Am 5. Juni (Sonntag)<br />
ist Tag der Arzneipflanze –<br />
ein bundesweiter Aktionstag zum<br />
Kneippschen Element Heilpflanzen.<br />
Aus diesem Anlass bietet der<br />
Kneipp-Verein Warendorf eine<br />
Heilkräuterwanderung für interessierte<br />
Mitglieder an – und zwar<br />
am 4. Juni (Samstag) um 16 Uhr.<br />
Anmeldung und Informationen<br />
bei Elisabeth Wessel unter<br />
' 0 25 81/4 60 40 01.<br />
Plattdeutscher<br />
Abend im Leutehaus<br />
hoetmAr. Der Arbeitskreis „Freizeit,<br />
Tourismus und Kultur“ der<br />
Dorfwerkstatt Hoetmar lädt am<br />
Montag (16. Mai) um 19 Uhr zum<br />
plattdeutschen Abend ein. Dieser<br />
findet im Leutehaus an der Ahlener<br />
Straße statt. Nach diesem<br />
Abend gibt es eine Sommerpause.<br />
Der nächste Klönabend „Düt un<br />
Dat up platt“ findet dann im gewohnten<br />
Rhythmus, jeden dritten<br />
Montag im Monat statt.<br />
Sassenberg. Für die kommenden<br />
Tage sagt der Wetterbericht<br />
Sonne satt, hin und<br />
wieder einige schattenspendende<br />
Wolken und vor allem<br />
sommerliche Temperaturen<br />
voraus. Da trifft es sich gut,<br />
dass nach der Eröffnung der<br />
Freibadsaison am Sonntag<br />
Sonnenhungrigen seit Montag<br />
auch das Strandbad am<br />
Feldmarksee offensteht.<br />
Anders als das Freibad öffnet<br />
das Strandbad allerdings<br />
nur bei warmem Wetter. Auf<br />
„<br />
Das Strandbad hat geöffnet<br />
Urlaub zu Hause genießen!<br />
10 % auf Terrassendächer gültig bis 16. Oktober und 15 % auf Markisen<br />
NEU<br />
Seitdem der Krieg in der<br />
Ukraine ausgebrochen ist,<br />
steht das ehrenamtliche<br />
Team der Fahrradwerkstatt<br />
für Flüchtlinge vor<br />
neuen Herausforderungen.<br />
Der Bedarf an Fahrrädern<br />
ist aktuell sehr<br />
groß.<br />
In der Öffentlichkeit<br />
werden wir kaum<br />
noch wahrgenommen.<br />
„<br />
Dr. Erich Tertilt (Fahrradwerkstatt)<br />
Der Feldmarksee startet in den Sommer<br />
Amelunxenstr. 13, 48167 Münster, Telefon 0 25 06/5 04 99 40<br />
Über WhatsApp erreichbar unter: 0163-3 86 24 80<br />
www.ebt-aluminiumbau.de<br />
der städtischen Homepage erfahren<br />
Badewillige jeweils für<br />
die folgenden zwei, drei Tage,<br />
ob geöffnet ist. „Wir aktualisieren<br />
laufend“, verspricht<br />
Olga Puttins von der Stadtverwaltung<br />
und fügt an, sie<br />
schauen ganz flexibel, wie es<br />
weiter gehe mit dem Wetter.<br />
So macht Puttins Hoffnung<br />
auf längeres Strandfeeling.<br />
Jeweils von 13 bis 18 Uhr ist<br />
das Strandbad regulär geöffnet,<br />
bei entsprechender Witterung<br />
und Nachfrage können<br />
die Badegäste auch bis 20<br />
Uhr bleiben.<br />
Eintrittskarten gelten in<br />
diesem Jahr wieder sowohl<br />
für das Freibad als auch für<br />
das Strandbad. So ist mit<br />
einer Jahreskarte für beide<br />
Vergnügen gesorgt. Informationen<br />
zu den aktuellen Öffnungszeiten<br />
gibt es auf der<br />
Homepage der Stadt unter<br />
www.sassenberg.de.<br />
Damit die spontane Öffnung<br />
sicher vonstatten gehen<br />
konnte, waren einige Vorarbeiten<br />
notwendig. Zum<br />
einen sorgte die DLRG in Zusammenarbeit<br />
mit den städtischen<br />
Schwimmmeistern<br />
für die notwendigen Abgrenzung<br />
des Schwimmbereichs.<br />
Das Team der Fahrradwerkstatt für Flüchtlinge besteht aus ehrenamtlichen Helfern, die im richtigen Leben unter anderem Banker, Lehrer und Kfz-Mechaniker<br />
waren. Vom Flicken eines Lochs im Fahrradschlauch bis hin zum kompletten Neuaufbau eines alten Drahtesels mit Ersatzteilen: Für (vorne v.l.)<br />
Norbert Breuer, Burkhard Stienemeier, Dr. Erich Tertilt, Willi Grothues und Heinz Voss ist das alles längst kein Problem mehr. Vanessa Beer, Sozialarbeiterin<br />
für Integration und Flüchtlinge bei der Stadt, informierte über aktuelle Flüchtlingszahlen.<br />
Foto: Joachim Edler<br />
WArendorf. Klein, aber fein<br />
ist die Fahrradwerkstatt für<br />
Flüchtlinge. Sie ist untergebracht<br />
im Keller der Musikschule<br />
in der Hermannstraße.<br />
Werkzeug zum Reparieren<br />
ist reichlich vorhanden. Es<br />
gibt Hilfsmittel wie Montageständer,<br />
damit man sich zum<br />
Schrauben nicht bücken<br />
muss. Was fehlt sind allerdings<br />
Fahrräder, vor allem<br />
Kinderräder. Und auch das<br />
Material wird knapp. So warten<br />
die Helfer seit Wochen auf<br />
die Lieferung einer Radnabe<br />
für ein Kinderrad.<br />
Seitdem der Krieg in der Ukraine<br />
ausgebrochen ist, steht<br />
das ehrenamtliche Team vor<br />
neuen Herausforderungen.<br />
Der Bedarf an Fahrrädern ist<br />
sehr groß. 342 Flüchtlinge aus<br />
der Ukraine, darunter 102 Kinder<br />
im Alter zwischen fünf<br />
und zehn Jahren, sind bislang<br />
in Warendorf angekommen.<br />
Tendenz steigend. Zahlen, die<br />
Vanessa Beer, Sozialarbeiterin<br />
für Integration und<br />
Flüchtlinge bei der Stadt Warendorf,<br />
am Dienstag im<br />
Fahrradkeller beisteuerte. Zudem<br />
betreut die Stadt aktuell<br />
436 Flüchtlinge in den städtischen<br />
Asylunterkünften.<br />
Aber auch Nachwuchssorgen<br />
hat die Altherren-Riege<br />
der Fahrradschrauber. Der Älteste<br />
ist 80, der Jüngste 70. Dabei<br />
ist die Werkstatt auch eine<br />
Art Integration, wie Dr. Erich<br />
Tertilt anmerkt: „Hilfe zur<br />
Selbsthilfe“. Die Flüchtlinge<br />
dürfen gerne selbst reparieren<br />
und schrauben. Doch in<br />
der Regel bleibt es bei der Ausleihe.<br />
Die Fahrräder, die hier repariert<br />
werden, sind gespendet.<br />
„Wir suchen dringend Räder –<br />
vor allem Damenräder ab<br />
einer Rahmenhöhe von 53<br />
Zentimetern.“ Denn nur noch<br />
zehn Räder für Erwachsene<br />
und Kinder sind zurzeit vorrätig.<br />
Ausschließlich Flüchtlinge<br />
kommen, um Räder zu holen.<br />
Sie benötigen einen Bezugsschein.<br />
In der Corona-Situation<br />
wurden kaum mehr Räder<br />
abgegeben und auch keine<br />
mehr angenommen. „In<br />
der Öffentlichkeit werden wir<br />
kaum noch wahrgenommen“,<br />
so Tertilt.<br />
Die Stadt unterstützt die<br />
Werkstatt, indem sie die Kellerräume<br />
im ehemaligen<br />
Schulgebäude kostenlos zur<br />
Verfügung stellt und zudem<br />
Geldspenden beisteuert. So<br />
gab es jüngst 700 Euro aus<br />
Aber auch das originelle Mähboot<br />
der Waspo kam wieder<br />
zum Einsatz. „Wir haben zur<br />
Vorsorge auf die Saison die<br />
Badezone flächig gemäht“, erklärt<br />
Ludger Krampe von der<br />
Wassersportabteilung des<br />
VfL. Da die Wasserpflanzen<br />
ziemlich schnell wachsen<br />
und bereits bis an die Oberfläche<br />
gekommen sind, werden<br />
sie gestutzt. Denn wer möchte<br />
beim Baden schon durch ein<br />
Meer von Pflanzen schwimmen?<br />
Es ist vor allem die Wasserpflanze<br />
„Tausendblatt“, die<br />
immer wieder dafür sorgt,<br />
dass das Spezialboot aufs<br />
Wasser muss. Zunächst wird<br />
die unbeliebte Pflanze geschnitten<br />
und schließlich mit<br />
dem Krautsammler eingesammelt.<br />
Das „Tausendblatt“<br />
wächst nicht nur schnell,<br />
sondern auch ausdauernd.<br />
„So viel Bewuchs haben wir<br />
jetzt aber nicht gehabt. Doch<br />
je nach Wetterlage, Temperatur<br />
und Witterung müssen<br />
wir vielleicht doch noch einmal<br />
mähen. Vor dem Triathlon<br />
aber auf jeden Fall“, erläutert<br />
Ludger Krampe. Gemäht<br />
wird in zwei Metern Tiefe und<br />
auf vier Meter Schnittbreite<br />
dem städtischen Topf.<br />
Das Team der Fahrradwerkstatt<br />
besteht aus 13 ehrenamtlichen<br />
Helfern, die im richtigen<br />
Leben unter anderem<br />
Banker, Lehrer und Kfz-Mechaniker<br />
waren. Mit Fahrradschrauber<br />
Norbert Papenbrock<br />
hatten sie einen guten<br />
Lehrmeister. Seit Gründung<br />
der Fahrradwerkstatt sind an<br />
die 700 Leihräder an Flüchtlinge<br />
übergeben worden.<br />
Vom Flicken eines kleinen<br />
Lochs im Fahrradschlauch bis<br />
hin zum kompletten Neuaufbau<br />
eines alten Drahtesels<br />
mit Ersatzteilen: Für Norbert<br />
Ludger Krampe von der Waspo stutzt mit dem speziell angefertigten Mähboot die schnell wachsende Wasserpflanze<br />
„Tausendblatt“.<br />
Foto: Marion Bulla<br />
mit dem eigens speziell dafür<br />
angefertigtem Boot. Ein Unikat,<br />
das sogar mit einem GPS-<br />
Sender ausgestattet ist und<br />
dass es nirgends zu kaufen<br />
Breuer, Dr. Erich Tertilt, Burkhard<br />
Stienemeier , Willi Grothues<br />
und Heinz Voss ist das<br />
alles längst kein Problem<br />
mehr. Die Mannschaft<br />
schraubt, verlegt Kabel und<br />
überprüft Bremsen und Licht.<br />
„Wir haben in der Vergangenheit<br />
zahlreiche gut erhaltene<br />
Fahrräder bekommen. Sie<br />
werden überprüft, fahrbereit<br />
und verkehrstüchtig gemacht.<br />
Wenn es nicht mehr<br />
lohnt, werden die Einzelteile<br />
abmontiert und als Ersatzteile<br />
verwertet. Die Ersatzteile<br />
werden beim offiziellen Fahrradhandel<br />
aus Spendenmitteln<br />
zugekauft, deswegen<br />
werden wir auch akzeptiert“,<br />
sagt Tertilt. Und nicht etwa<br />
als Konkurrenz wahrgenommen.<br />
Geöffnet ist die Werkstatt<br />
dienstags von 9.30 bis 11.30<br />
Uhr und donnerstags von<br />
13.30 bis 16 Uhr. Während dieser<br />
Zeiten können auch Fahrradspenden<br />
abgeben werden.<br />
Wer keine Möglichkeit hat,<br />
Fahrräder zu bringen, kann<br />
sich telefonisch an Dr. Erich<br />
Tertilt unter ' 0 25 81/80 44<br />
oder an Norbert Breuer<br />
(' 0 25 81/ 63 45 30) wenden.<br />
gibt. Abschneiden allein<br />
reicht allerdings nicht. So<br />
unterstützt der Bauhof die ehrenamtlichen<br />
Arbeiten mit<br />
einem Trecker, der das abgeschnittene<br />
„Tausendblatt“ im<br />
Strandbereich aus dem Wasser<br />
holt. (maja/uvb)