Dezember NT 12/2010 - Tennis-Verband Niederrhein e.V.

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16. NT-Fairneß-Ehrung 2010 16. NT-Fairneß-Ehrung 2010 Ewige Ehrentafel der NT-FAIRPLAYER Die Redaktion der Verbandszeitschrift „NIEDERRHEIN Tennis“ (NT) ehrt seit 1995 alljährlich einen Einzelsportler und eine Mannschaft für vorbildliches FAIRhalten: 2010 = Hajo Ploenes, Clubvorsitzender des HTC Blau-Weiss Krefeld ist „FAIRPLAYER DES JAHRES 2010“. Und die Bundesliga-Herren des TC Amberg am Schanzl sind das „FAIRPLAYER-TEAM DES JAHRES 2010“. NT 12/10, S. 10–12 2009 = Lutz Mecking, Bundesligaspieler vom HTC Blau-Weiss Krefeld, ehren wir postum als FAIRPLAYER DES JAHRES 2009. Und die Gruppe geistig behinderter Tennissportler – die „Handicaps“ vom TC Grün-Weiss Neuss sind das FAIRPLAYER-TEAM DES JAHRES 2009, mit : André Appel , Boris Becker, Sebastian Becker, Kristina Bonsmann, Oliver Burbach, Jens Graumann, Patrik Haberland, Lukas Hassel, Jan und Tim Jäschke, Matthias Kirch, Theo Knuth, Elke Kühn, Carmen Lelittko, Mario Mayer, Stefan Nellessen , Thomas Peschkes, Katrin Scheffel und Jörg Schröder. NT 12-01/2009, S. 10–13 2008 = Jutta Bökmann, Regionalliga-Seniorin vom Düsseldorfer TC Rheinstadion ist die FAIRPLAYERIN DES JAHRES 2008. Und die Herren55 des Verbandsligisten TC Oedt mit Mannschaftsführer Johann Röhr, Manfred Tuttas, Aggi Birnbaum, Henning Schwemmers, Michael Gerbig, Heinz Wossowsky, Carl Rossié und Rudolf Schumacher sind das FAIRPLAYER-TEAM DES JAHRES 2008. NT 12-01/2008, S.12–14 2007 = Daniela Kalthoff, mehrfache Niederrheinmeisterin vom Lintorfer TC ist die FAIRPLAYERIN DES JAHRES 2007. Und die Herren 60 beider Vereine des ETuS Wedau mit Egon Hausmann, Mannschafts führer Siegfried Daheim, Julius Schröder, Fritz Jaschke, Erwin Salwik, Günter Bokel, Wolfgang Jansen, Hans-Jürgen Madroszkiewicz, Manfred Sahre, Wolfgang Fritz und Dieter Reuter sowie die Spieler vom TC Mülheim-Dümpten mit Bernd Mertens, Rudolf Dittrich, Dieter Brummer, Kapitän Werner Krick, Jürgen Renkens, Manfred Wilms, Dieter Ostermann, Heinz Krick und Manfred Kramer sind das FAIRPLAYER-TEAM desJAHRES 2007. NT 12-01/2007; S. 6–8 2006 = Alexander Waske, DAVIS-CUP-Spieler und Deutscher Mannschaftsmeister mit dem Bundesligisten BW Halle ist der FAIRPLAYER DES JAHRES 2006. Und die Herren des HTC Rot-Weiss Hilden mit Philipp Arbeiter, Tobias Hülsen, Ilja Mihatovic, Nicolas Taprogge, Marc Peters, Marcel Prieß, Johan Dijkstra und Robert Goetze sind das FAIRPLAYER-TEAM DES JAHRES 2006. NT 12-01/2006; S. 6 2005 = Conny Jamin (Rot-Weiss Düsseldorf) ist die FAIRPLAYERIN DES JAHRES 2005 und die Herren60 des Angermunder TC mit Mannschaftsführer Hans-Ferdinand Müller und Willi Tummes, Hans Schrader, Jürgen Ritzka, Hans-Egon Funke, Manfred de Boer, Hans Henning Meisel, Heinz-Günther Blecking, Hans Erdmann, Gerd Wilhelms das FAIRPLAYER-TEAM DES JAHRES 2005. NT 12-01/2005; S. 6–8 2004 = Rainer Schüttler ist FAIRPLAYER DES JAHRES 2004 und die Damen 30 des TC Blau-Weiss Neuss mit Klaartje van Baarle, Karina Heck, Annette Hierl, Anja Franken, Heike Schumacher, Petra Winkler, Regina Wieser, Karina Heck-Elias, Dorit Kersten und Bettina Hansmann sind das FAIRPLAYER-TEAM DES JAHRES 2004. NT 12-01/2004; S. 6–8 2003 = Detlev-J. Irmler (Rochusclub) ist FAIRPLAYER des Jahres. Und die Supersenioren Herren 50 des TC 76 Jüchen (V-Nr: 1014) mit Dieter Nette, Günter Stommel, Bruno Antweiler, Hermann Vierkötter, Hubert Jansen, Wolfgang Zürl und Achim Burg sind das FAIRPLAYER-TEAM des Jahres. NT 12-01/2003; S. 5–6 2002 = Lars Burgsmüller (ETUF Essen) ist FAIRPLAYER des Jahres. Die Supersenioren Herren50 vom TV Phönix Bocholt mit Mannschaftsführer Werner Spieker, Bernd Bußkamp, Ludger Wendholt, Bernd Winkelmann, Wilfried Ferlemann, Eddy Gratz, Heiner Zurhausen, Willi Illing und Jürgen Flaßwinkel sind das FAIRPLAYER-TEAM des Jahres. NT 12-01/2002; S. 5–6 2001 = Peter Annan von TC Grün-Weiss Neuss ist FAIRPLAYER des Jahres. Die Jungsenioren der DJK Kleinenbroich mit Achim Schönberger, Udo Lütters, Eckard Heming, Stefan Beckers, Andreas Thönnissen, Holger Speuser, Ulrich Klingmüller, Roman Rozynek und Mannschaftsführer Markus Kramer sind das FAIRPLAYER- TEAM des Jahres. NT 11-12/2001; S. 5–7 2000 = Anja Franken vom Lintorfer TC nimmt die Ehrung „NT-FAIRPLAYER 2000“ mit zu ihrem neuen Verein Rot-Weiss Dinslaken. Als FAIRPLAYER-TEAM des Jahres ehrt NT die Bottroper Damen des DJK VfL Grafenwald mit Sandra Eulering, Nina Freitag, Nadin Oepping, Kathrin Zindler, Birgit Rebbelmund, Martina Kreul, Anja Hofstetter, Christa Bähr, Cornelia Kamphausen und Tanja Oepping. NT 11-12/2000; S. 5–7 1999 = Christian Schäffkes vom KTHC Mülheim a.d.R. und die Jugendmannschaft des TK Blau-Weiss Brüggen mit Betreuerin Rita Kautz und den Juniorinnen Michaele Mewissen, Miriam Terstappen, Sonja Kautz sowie Anne van Overbrüggen. NT 12/99; S. 6–8 1998 = Barbara Rittner (TC Benrath) und die Jungseniorinnen-Mannschaft (Damen 30) des Club Gold-Weiß Wuppertal mit Team-Leaderin Marion Brocks, Veronika Backer, Sabine Heidel, Martina Mühlinghaus, Heidrun Schenk, Ingrid Ackermann, Gabriele Schiemann, Karin Geib, Marion Korten, Christa Vahlensieck und Marlies Kunert. NT 12/98; S. 4 + 6 1997 = Carl-Uwe Steeb (ETUF Essen) und die 2. Seniorenmannschaft (Herren 45) des TC Essen-Bredeney mit Kapitän Wolfgang Schmidt und seinen Teamgefährten Günter Schwarz, Claus Jansen, Günter Steinbauer, Jürgen Leonhardt, Dr. Georg Garanin, Wolf Siweke und Horst Klein. NT 12/97; S. 5 + 6 1996 = Alexander Radulescu (Rochusclub Düsseldorf) und die Herren 60 der DJK Adler Oberhausen mit Kapitän Willi Bensch und seinen Teamgefährten Hans Stratesteffen, Gerd Blödorn, Kurt Bartels, Werner Gossens, Hermann Kuhlmann, Friedhelm Louen, Helmut Jansen, Hans-Heinz Schmidt und Hans Sachse. NT 12/96; Seiten 5 + 6 sowie NT 5/97; S. 13 1995 = Das DAVIS CUP-Team der Niederlande mit Kapitän Stanley Franker, Richard Krajicek, Paul Haarhuis, Jacco Eltingh und Jan Siemerick. NT 12/95; Seite 4 sowie NT 6/96; S. 10 10 12/2010 Offizielles Organ des Tennisverbandes Niederrhein e. V., Kaiserstr. 22, 41061 Mönchengladbach, Telefon 0 2161/9 48 76-0 Fax 0 2161/9 48 76-17 www.tvn-tennis.de TVN-Presse- und Öffentlichkeitsreferent: Klaus Molt Redaktion: Klaus Molt (V.i.S.d.P.) Pomona 137, 41464 Neuss Telefon (0 21 31) 7 40 47-10 Telefax (0 21 31) 7 40 47-60 e-mail: km@molt-medienservices.de TVN-PRESSE-TEAM: Albert Becker (A.B.); Günter Borgers (G.B.); Marcus Lemke (M.L.); Dieter Meier (D.M.); Klaus Molt (K.M.); Markus Schuberth (M.S.) und Bernd Steffens (B.S.) Ständige Mitarbeiter: F. Bräuer, M. Cistecky, B. Hruby, E. Koch, F. Milius, B. Steffens, N. Wodartzyck Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen. Mit Namen oder Initialen gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung des Autors und nicht unbedingt die der Redaktion wieder. Nachdruck, auch auszugsweise, nur nach ausdrücklicher Genehmigung der Redaktion mit Herkunftsangabe gestattet. Fotos: A. Becker, G. Borgers, M. Lemke, D. Meier, M. Schuberth Titel: Klaus Molt Verlag: Neusser Druckerei und Verlag GmbH Moselstrasse 14 41464 Neuss Anzeigenverwaltung: Frau Seewald Tel: (0 2131) 404 133 Fax: (0 2131) 404 424 Email: info@ndv.de Vertrieb: Aboservice Tel: (0 2131) 404 258 Fax: (0 2131) 404 424 Email: info@ndv.de Herstellung: L.N. Schaffrath Druckmedien GmbH & Co. KG, Geldern Bezugspreis: NIEDERRHEIN Tennis erscheint 6x jährlich in einer Auflage von 21 000 Exemplare. Abonnementbestellung beim TVN und dem Herausgeber, Jahresbezugspreis 21,– €, einschl. Mehrwertsteuer und Versandkosten. Abonnementkündigungen sind 6 Wochen vor Ablauf des berechneten Zeitraums dem Verlag Neusser Druckerei und Verlag, Neuss schriftlich einzureichen. Bei höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf Lieferung oder Rückzahlung des Bezugsgeldes. Für Vorstandsmitglieder und Mannschaftsspieler der TVN Vereine wird der Bezug der „NT“ im Rahmen der verbandsinternen Bedingungen geregelt.
Hajo Ploenes: Fairplayer des Jahres 2010 Das Ephemere und Kapriziöse ist seine Sache nicht. Mit ruhiger, klarer Stimme, mit souveräner Beständigkeit und Übersicht, aber auch humorvoller Bereitschaft, jederzeit bei einer lustigen Geschichte mitzumischen, scheint Hajo Ploenes von BW Krefeld wie einst der Riese Antaios seine Kraft aus dem niederrheinischen Boden zu beziehen, insbesondere aus dem niederrheinischen Tennisboden. Als Sohn einer sportbegeisterten Familie bekam er im Alter von sechs Jahren einen Tennisschläger in die Hand gedrückt, und es begann – zunächst diskret im Hintergrund von klugen Eltern geführt – eine unverwechselbare, bis heute andauernde Serie von sportlichen Erfolgen, Begegnungen mit der nicht immer erfreulichen Realität des Tennissports und vor allem einer gigantischen Zahl köstlicher Anekdoten, die von seiner Seite aus eines niemals waren: unfair. Zwei Begebenheiten können beispielhaft sein sportliches Verhalten und das Geschick der Eltern veranschaulichen. Als er 13 Jahre alt war, sollte Hajo Ploenes in der ersten Herrenmannschaft spielen, konnte dort aber nicht spielen, weil die Nr. 6 mit den üblichen Tricks das Forderungsspiel verweigerte. Er hat das ruhig, geduldig und ohne Murren hingenommen. Während der Sommerferien mit seinen Eltern auf Juist nahm er am Bäderturnier teil und traf, da die Organisatoren wohl von Blau Weiß einen Hinweis bekommen hatten, auf seinen Rivalen, schuf mit einem klaren Ergebnis klare sportliche Verhältnisse und spielte von nun an in der ersten Mannschaft. Als er noch seine Lehre in Krefeld absolvierte, rief Gottfried von Cramm von RW Berlin seinen Vater an und bot einen dreijährigen Vertrag mit 700 DM monatlich. Der Vater untersagte das nicht, sondern entschied, dass Hajo vier Wochen lang jede Woche ein Turnier zu spielen habe, um anschließend eine Entscheidung zu treffen. Nach zwei Wochen war der Sohn platt und die Sache geklärt! Hajo Ploenes wurde mit 15 Jahren Deutscher Knabenmeister, gewann als 17- und 18 Jähriger die Deutsche Meisterschaft im Doppel und holte mit 20 den Titel des besten deutschen Nachwuchsspielers. Für seinen Club hat er 22 Jahre lang in der ersten Mannschaft immer in der höchsten Klasse gespielt. Diese Serie ist höchstwahrscheinlich, wie Insider nachgerechnet haben, einmalig in Deutschland. Mit der späteren Einführung von Jungseniorenmannschaften hatte er nichts am Hut, er wollte nur offene Klasse spielen, wenn auch als zweite oder dritte Mannschaft. In Kapellen wurden er und seine Jungs mit den Worten begrüßt: „Seid ihr nur mit fünf Mann gekommen?“, weil man ihn für einen Vater oder Fahrer hielt. Der „Vater“ stellte sich als die schmunzelnde Nr. 1 heraus, der mit seinem Gegner kurzen Prozess machte. Als 1981 ein kompetenter Begleiter für die erste Mannschaft in der nächsten Saison gesucht wurde, hat Rolf Schüten gar nicht erst gesucht und schon gar nicht gefragt oder 16. NT-Fairneß-Ehrung 2010 unterstützt von 11 diskutiert, sondern kurz und bündig Hajo Ploenes mitgeteilt: „Du machst das jetzt!“ Diese vier Wörter haben für den HTC BW Krefeld Folgen bis auf den heutigen Tag. Seit 28 Jahren lautet die mathematische Gleichung ganz einfach: Bundesligatennis in Krefeld = Hajo Ploenes. Er verantwortet und führt stilvoll das gesamte Unternehmen, gleicht in jedem Jahr das Minus einschließlich höchst unerfreulicher Mitteilungen vom Finanzamt Krefeld aus und hat auf seine Weise zumindest einer Bundesligamannschaft in Deutschland einen sehr individuellen und originellen Stempel aufgedrückt, der sich bei den Spielern herumgesprochen hat. In Krefeld wohnt man nicht im Hotel, spielt seinen Streifen und kassiert, sondern man wohnt im Hause Ploenes, es gibt eine Weihnachtsfeier, man besucht den Zoo…Er will ausdrücklich, dass es mehr ist als Bälle schlagen, dass es familär ist und bleibt. Feinsinnig lächelnd versichert er, dass in seinem Haus mehrfach Tennisspieler zu Vätern geworden sind. Weltklassespieler haben in Interviews immer wieder herausgehoben, dass in Krefeld tatsächlich eine Mannschaft mit Zusammenhalt spielt. So ist auch das Auftreten von Ranglistengrößen an der Hüttenallee zu erklären, die hier eigentlich gar nicht bezahlt werden können. Einer von ihnen war Magnus Larsson. Er spielte 1994 den Grand Slam Cup in München um eine damals unvorstellbar hohe Siegerprämie, freute sich jedoch mehr auf die Weihnachtsfeier mit der Mannschaft bei Ploenes. Der Flug nach Düsseldorf war gebucht, Elisabeth Ploenes, besser als „Liesel“ bekannt, hatte wieder im Haus und am Herd alles vorbereitet. Und dann schlug er nicht nur Agassi, sondern auch Pete Sampras im Finale. Als Entschädigung für die entgangene Weihnachtsfeier lud er die komplette Mannschaft nach Schweden zum Davis Cup ein. Privat geht Hajo Ploenes gerne ins Theater, in die Oper, unternimmt Städtereisen. Das gemeinsam mit dem Bruder geführte Krawatten-Unternehmen fordert die meisten Wochenstunden, aber für das Tennisspiel in einer Mannschaft („Ich bin ein richtiger Team-Player“) muss Zeit bleiben. Wegen seiner ungewöhnlichen Erfahrung als Spieler wie als Ehrenamtlicher, wegen seiner stets ausgeglichen diplomatischen Art, wegen seiner vorbildlichen Haltung eines eher britischen „Gentleman des weißen Sports“ hat sein Wort nicht nur im Tenniskreis Krefeld tonnenschweres Gewicht, obwohl er selbst das sehr viel bescheidener sieht und bei Versammlungen mit wenigen Worten angeblich komplizierte Vorgänge auf ihren einfachen, klaren und natürlichen Gehalt zu reduzieren vermag. Als erfreuliche Entwicklung im Tennissport bezeichnet er den Tiebreak und die Verminderung der Mannschaftsstärke auf vier Spieler (zumindest in der BL). Die fürchterliche Tenniskleidung von Profis und Breitensportlern hält er ebenso wie das miserable Benehmen einiger Jugendlicher auf dem Platz für eine schlechte Entwicklung. Meinen Teilsatz „Ein Vereinsvorsitzender sollte heutzutage…“ beendet er mit den Worten „…ein bisschen verrückt sein.“ NT gratuliert Hajo Ploenes zum Fairplayer des Jahres 2010 . Der Preis ist bei ihm in allerbesten Händen. Albert Becker 12/2010
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