Hamburger Camerata Konzertsaison 22/23
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von Komponisten, die hier geboren wurden oder hier gewirkt haben, mit Musik, die
eng mit der jeweiligen Partnerstadt verbunden ist. So entstehen teils wie selbstverständlich
wirkende, teils überraschende, stets inspirierende Programmkombinationen.
Den Auftakt gibt der derzeit wichtigste und jüngste „Starke Partner“:
Zwar unterhält Hamburg mit der ukrainischen Hauptstadt Kiew keine regelrechte
Städtepartnerschaft, angesichts der russischen Aggression haben sich beide
Metropolen vor kurzem aber durch den „Pakt für Solidarität und Zukunft“ ihres
Zusammenhalts und ihrer gemeinsamen Werte auch „auf dem Papier“ versichert.
Mit Werken von Silvestrov, Mendelssohn, Ljatoschynskyj und Brahms unterstützt
die Hamburger Camerata diesen Pakt auf ihre persönliche Weise. Das Weihnachtskonzert
im Dezember rückt dann das barocke „Elbflorenz“ Dresden in den Mittelpunkt.
1987 leistete die Partnerschaft mit Hamburg ihren Beitrag für die deutsche
Wiedervereinigung – und auch im Programm wird vereint, was im Barock in völlig
verschiedenen Kontexten erklang: „bürgerliche“ und „höfische“ Musik von
Telemann/C. P. E. Bach und Heinichen/Pisendel. Über die Elbe zur Moldau führt das
dritte Abo-Konzert in der Elbphilharmonie: Im April 1990 – kurz nach dem Fall des
Eisernen Vorhangs – wurde Hamburgs Städtepartnerschaft mit Prag im Geiste
einer neuen europäischen Verständigung vereinbart. 23 Jahre später treffen in
unserem Programm die auch im wahren Leben befreundeten „Starken Partner“
Brahms und Dvořák aufeinander. Schließlich darf man sich – 65 Jahre nach der
Partnerschaftserklärung zwischen Hamburg und der südfranzösischen Hafenstadt
Marseille – auf einen provençalisch-hanseatischen Sommernachtstraum
freuen: Im letzten Abo-Konzert treten sonnig beschwingte Werke von Mendelssohn
in einen Dialog mit farbenfroher Musik von Milhaud, Tomasi und Ibert. Aber damit
nicht genug: In Kammerkonzerten sind auch die „Hamburger“ Mahler, Schnittke
und Ligeti, der Prager Reicha und die in der Partnerstadt Chicago berühmt
gewordene Komponistin Florence Price mit von der Partie. – Auf dass auch aus
Ihren und unseren musikalischen Zuneigungen echte Partnerschaften werden mögen!
Julius Heile
Dramaturgischer Berater Hamburger Camerata
EINFÜHRUNG 7