Horster Post
Ausgabe vom 22.09.2022
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Verlagssonderseite<br />
22. September 2022<br />
LOKALES HORSTER POST<br />
Haus Marienfried:<br />
60 Jahre und kein bisschen leise!<br />
„Die Mitarbeiter waren und<br />
sind die Grundlage für den<br />
nun schon jahrzehntelangen<br />
Erfolg des Hauses. Da gehört<br />
es dazu, einmal ein großes<br />
Dankeschön – auch in Form<br />
dieser Feierlichkeiten – zu sagen“.<br />
Soweit ein Auszug aus<br />
den Einladungskarten für das<br />
60jährige Jubiläum der <strong>Horster</strong><br />
Pflegeeinrichtung. Bewohner,<br />
ehemalige und aktuelle<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
waren eingeladen und<br />
etwa 200 Personen folgten<br />
dieser Einladung.<br />
Somit stand den Feierlichkeiten<br />
am 16. und 17.09.2022 –<br />
eigentlich – nichts im Weg.<br />
Nur der Wettergott meinte, er<br />
müsse sich einmischen.<br />
Das Team des Hauses hatte<br />
sich im Vorfeld viel Mühe gemacht<br />
das 60. Jubiläum zu einem<br />
ganz besonderen Event<br />
zu machen. So wurde die neue<br />
Festwiese hinter dem Haus<br />
mit einem großen Fallschirm<br />
wetterfest gemacht. Eine große<br />
Bühne sowie allerlei Leckereien<br />
wurden vorbereitet.<br />
Aufgrund eines Sturzregens<br />
unmittelbar vor Beginn des<br />
ökumenischen Gottesdienstes<br />
musste dieser mit etwas Verspätung<br />
anfangen. Der Gottesdienst<br />
wurde von Pfarrer<br />
Wolfgang Pingel, Pastor Michael<br />
Grimm und Diakon Paul<br />
Heselmann gefeiert. In seinen<br />
Dankesworten erinnerte Pfarrer<br />
Pingel an die Gründung<br />
des Trägervereins im Jahre<br />
1957.<br />
Damals war es eigentlich ein<br />
Wagnis ein solches Haus zu<br />
bauen und zu betreiben, da<br />
keine der damals sonst üblichen<br />
Betreiber sich für einen<br />
solchen Plan zuständig fühlte.<br />
Mit der Gründung des Trägervereins<br />
war somit die Grundlage<br />
für eine der ersten Pflegeeinrichtungen<br />
nach dem 2.<br />
Weltkrieg in Gelsenkirchen<br />
gelegt. Es sollte ein Haus für<br />
die Menschen sein. Ein Chronist<br />
aus den Gründungszeiten<br />
schrieb damals: „Die alten<br />
Menschen sollen wissen, dass<br />
sie nicht abgeschrieben sind.<br />
Der Mensch soll auch im Alter<br />
eine Heimat finden, die mit<br />
dem pulsierenden Leben der<br />
jungen in Verbindung steht.<br />
Auch heute haben diese Aussagen<br />
noch ihre Gültigkeit“<br />
betont Pfarrer Pingel.<br />
Auch erinnerte er an den großen<br />
Umbau des Hauses von<br />
2009. Dieser war notwendig<br />
geworden um Bewohnern<br />
und Mitarbeitern ein attraktives<br />
Umfeld zu schaffen und<br />
um der aktuellen Gesetzeslage<br />
zu entsprechen. Er dankte<br />
allen ehemaligen und aktuellen<br />
Mitarbeitern für den unermüdlichen<br />
Einsatz im Haus.<br />
Dieser gehe an vielen Stellen<br />
über das hinaus, was der Arbeitsvertrag<br />
vorsieht.<br />
Im Anschluss an den Gottesdienst<br />
gab Einrichtungsleiter<br />
Marcus Becker einen Einblick<br />
in den Ablauf einer stationären<br />
Pflegeeinrichtung.<br />
Aufgrund des immer noch<br />
andauernden Sturzregens<br />
hatte man sich kurzerhand<br />
dazu entschieden, das Kaffeetrinken<br />
und die Livemusik<br />
von Anja und Rainer Migenda<br />
sowie Klaus Sonntag<br />
in den Nordsternsaal zu verlegen.<br />
Dieser war bis vor dem<br />
Gottesdienst dafür überhaupt<br />
nicht vorgesehen, wurde aber<br />
kurzerhand von vielen fleißigen<br />
Händen fertig gemacht.<br />
Bühnenaufbau, Tische stellen,<br />
Eindecken, Waffeln abbacken<br />
(das draußen aufgebaute<br />
mobile Waffeleisen wurde<br />
ein Opfer des Regens) und Bewohnertranfers<br />
in den Saal. In<br />
seiner kurzen Ansprache zeigte<br />
Herr Becker allen auf, das<br />
genau diese Situationen das<br />
Haus Marienfried seit 60 Jahren<br />
ausgemacht haben und<br />
weiterhin ausmachen werden.<br />
Zusammenstehen gerade in<br />
schweren Zeiten – und gerade<br />
die letzten zweieinhalb Jahre<br />
waren nicht einfach. Er würdigte<br />
auch die schon spezielle<br />
Beziehung zu den Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern. Das<br />
konnte man z.B. daran erkennen,<br />
dass viele auch ehemalige<br />
Mitarbeiter zu Besuch waren.<br />
Auch das Treffen mit den<br />
ehemaligen Einrichtungsleitungen<br />
Frau Maria Casser und<br />
Werner Groß-Mühlenbruch<br />
hatte für viele so etwas den<br />
Charakter eines Klassentreffens.<br />
Leider öffnete der Himmel<br />
während des gesamten Gottesdienstes<br />
seine Schleusen.<br />
Trotz Regenschutz durch den<br />
Fallschirm wurde es einfach<br />
etwas ungemütlich sodass<br />
das Kaffeetrinken kurzerhand<br />
in den Nordsternsaal verlegt<br />
wurde. Dort ging es Schlag<br />
auf Schlag. Migenda & Friends<br />
eröffneten den musikalischen<br />
Reigen und zu leckeren Waffeln<br />
wurde getanzt, geschunkelt<br />
und viel gelacht. Auf besonderen<br />
Wunsch der Bewohner<br />
lies auch „Layla“ nicht lange<br />
auf sich warten.<br />
Alle freuten sich auch über<br />
das Grußwort der Oberbürgermeisterin<br />
der Stadt Gelsenkirchen<br />
– Karin Welge. In<br />
einer flammenden Rede beschrieb<br />
sie ihr Gefühl als sie<br />
ins Haus kam. „Das Haus Marienfried<br />
ist ein lebendiger<br />
Ort. Hier gibt es Ecken und<br />
Kanten mit sehr viel Herz“.<br />
Frau Welge dankte den Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern<br />
für den unglaublichen Einsatz<br />
gerade während der Corona<br />
– Pandemie die für alle nicht<br />
leicht waren. Auch das spontane<br />
Umdisponieren von einer<br />
Außen- zu einer Innenraumveranstaltung<br />
hat sie mitbekommen<br />
und dafür nur lobende<br />
Worte. „Das geht hier alles<br />
Hand in Hand und genau<br />
deswegen ist das Haus Marienfried<br />
ein Ort zum Wohlfühlen“.<br />
Der Abend gehörte dann ausschließlich<br />
den Mitarbeitenden.<br />
Die auf der großen Festwiese<br />
aufgebaute Bühne gehörte<br />
ab 20 Uhr dem Rockorchester<br />
Ruhrgebeat die eigens<br />
engagiert wurden. Was folgten<br />
waren drei Stunden Partypower<br />
für alle Generationen.<br />
Einrichtungsleiter Becker:<br />
„Wir haben gemeinsam<br />
mit dem Vorstand überlegt,<br />
dass wir zu diesem Jubiläum<br />
einfach mal so richtig was<br />
auffahren möchten. Erstens<br />
hat sich die Welt im letzten<br />
Jahr komplett verändert und<br />
wir wissen nicht, wie die Welt<br />
in einem Jahr sein wird. Zweitens<br />
haben sich die Mitarbeiter<br />
das einfach mal verdient.“<br />
Für alle ein unvergesslicher<br />
Abend.<br />
Der zweite Tag des Jubiläums<br />
gehört dann wieder komplett<br />
den Bewohnern. Ab 14 Uhr<br />
begrüßte Kultmusiker Otto<br />
Flögel aus Oberhausen die Bewohner<br />
bei einem gemütlichen<br />
Kaffeetrinken. Nach einiger<br />
Zeit durfte auch hier<br />
„Layla“ nicht fehlen. Otto Flögel<br />
„sowas habe ich in meiner<br />
ganzen Zeit als Musiker noch<br />
nicht erlebt. Eigentlich nicht<br />
so das typische Programm<br />
für eine Pflegeeinrichtung,<br />
aber was hier abgeht ist schon<br />
nicht üblich“ über die Stimmung<br />
im Nordsternsaal. Nach<br />
etwa einer Stunde kam Zauberer<br />
und Bauchredner Martin<br />
Freund auf die Bühne und<br />
überraschte alle mit Zaubertricks<br />
bei denen allen der<br />
Mund offenstand. Auch seine<br />
kurzweilige Moderation sorgte<br />
für einen Höhepunkt nach<br />
dem Anderen.<br />
Höhepunkt des Tages war der<br />
Auftritt der Flamenco – Schule<br />
im Lalok Libre. Vermittelt<br />
durch die bekannte Flamenco<br />
– Tänzerin Pepi Alvarez zeigten<br />
die Schülerinnen feurige<br />
Tänze die bei allen Besuchern<br />
das spanische Blut in Wallung<br />
brachten.<br />
Den Abschluss machte wieder<br />
Kultmusiker Otto Flögel. Beiratsvorsitzender<br />
Karl-Heinz<br />
Skeiries mit einem breiten Lächeln<br />
nach den zwei tollen<br />
Tagen: „Ich hoffe, wir haben<br />
jetzt mal frei. Es war unglaublich<br />
was hier auf die Beine gestellt<br />
wurde. Aber so wie ich<br />
das sehe steht das Oktoberfest<br />
schon vor der Tür.“<br />
So können die nächsten<br />
60 Jahre beginnen!