26.12.2012 Aufrufe

kinderuni unst k - brut Wien

kinderuni unst k - brut Wien

kinderuni unst k - brut Wien

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Seite 5<br />

VORWORT<br />

Im Augenblick tendiert die Gesellschaft wieder dazu, nationale Wert- und Kulturvorstellungen neu<br />

zu beleben. Allzu klar werden damit wieder Grenzen gezogen, die definieren sollen, was stattfinden<br />

darf und was nicht. Das Ergebnis sind fremdenfeindliche Kulturvorstellungen, Xenophobie und<br />

Ausgrenzungsmechanismen vielfältiger Natur. Dieses Regime der Angst wird begleitet von einem<br />

wachsenden Leistungsdruck, der zu Spezialisierungen und Abgrenzungen drängt. Paradox erscheint,<br />

dass sich diese Tendenzen unter dem Signum einer Kommunikationsgesellschaft entwickeln, deren<br />

gesteigerte Kommunikationsbereitschaft darin liegt, aneinander vorbei zu reden, sich nicht zu verstehen<br />

oder zuhören zu wollen. Gerade diese Qualitäten aber, über welche Grenzen hinweg auch<br />

immer kommunizieren und gestalten zu wollen, teilen sich Kinder und künstlerische Praktiken.<br />

Kinder und künstlerische Praxis insistieren auf die Bereitwilligkeit aufeinander zuzugehen und gerade<br />

die Differenzen als produktive Ausgangbasis zu erkennen. Ein Projekt wie die „KinderuniK<strong>unst</strong>”<br />

ist nur die Konsequenz dieses Begehrens und vereint hier Energien und Ressourcen, die von fundamentaler<br />

Bedeutung sind für die Möglichkeiten gesellschaftlicher Entwicklungen. Wenn es dabei<br />

laut zu geht, die Stimmen erhoben werden, genauso gelacht wie gefragt werden darf und am Ende<br />

eine Situation entsteht, die allen in Erinnerung bleibt, dann ist damit ein Horizont skizziert, der hoffen<br />

lässt.<br />

Und mit dieser Hoffnung öffnet auch die Akademie der bildenden Künste <strong>Wien</strong> wieder ihre Räume<br />

und Möglichkeiten, um den Kindern ein Stück weit ihre eigenen und möglichen Handlungsspielräume<br />

näher zu bringen. Die Tatsache, dass die finale Ausstellung der verschiedenen „Lehrveranstaltungen”<br />

heuer in unserem Haus stattfinden wird, motiviert und ehrt uns dabei ganz besonders.<br />

Andreas Spiegl<br />

Vizerektor für Lehre und Forschung<br />

Akademie der bildenden Künste <strong>Wien</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!