hallo-muenster_07-01-2023
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Fit & gesund<br />
Samstag, 7. Januar <strong>2023</strong><br />
Fiebersaft-Engpässe: Diese Alternativen gibt‘s fürs Kind<br />
Zäpfchen nicht teilen<br />
Das dürfte so einigen<br />
Eltern bekannt vorkommen,<br />
gerade angesichts<br />
der aktuellen Krankheitswelle:<br />
Das Kind hat<br />
Fieber, Paracetamol- und<br />
Ibuprofen-Fiebersäfte sind<br />
allerdings aufgrund von<br />
Lieferengpässen in<br />
diesem Jahr schwierig zu<br />
bekommen.<br />
Dabei ziehen viele<br />
Eltern die Säfte<br />
anderen Darreichungsformen<br />
vor, denn sie haben<br />
zwei Vorteile:<br />
Sie lassen sich auf den Milliliter<br />
genau dosieren. Und sie<br />
eignen sich gerade für die<br />
ganz Kleinen, die vielleicht<br />
noch keine Tabletten schlucken<br />
können.<br />
Fiebersenker muss nicht<br />
immer sein: Eins vorab:<br />
Nicht immer muss es ein fiebersenkendes<br />
Medikament<br />
sein. „Wenn es dem Kind so<br />
weit gut geht, ist das kein<br />
Muss“, sagt der Berliner Kinderarzt<br />
Jakob Maske, der<br />
Pressesprecher des Berufsverbandes<br />
der Kinder- und Jugendärzte<br />
(BVKJ) ist. Denn Fieber<br />
ist prinzipiell erst mal<br />
nicht schlimm, sondern eine<br />
normale Abwehrreaktion des<br />
Körpers auf eine Infektion.<br />
Wenn sich der Allgemeinzustand<br />
des Kindes verschlechtert,<br />
schaffen fiebersenkende<br />
Mittel mit den Wirkstoffen<br />
Paracetamol und Ibuprofen<br />
aber Linderung. Ist der Fiebersaft<br />
mit dem gewünschten<br />
Wirkstoff nicht zu bekommen,<br />
kann man Glück haben<br />
und das Produkt mit dem anderen<br />
Wirkstoff ist verfügbar.<br />
Aber diese Strategie geht oft<br />
nicht auf. Und nun?<br />
Die korrekte Dosierung<br />
ist wichtig: „Dann kann es<br />
sinnvoll sein, auf eine andere<br />
Darreichungsform umzusteigen<br />
– Zäpfchen oder Tabletten“,<br />
sagt Jakob Maske. Wie<br />
beim Fiebersaft gilt auch hier:<br />
Es sollte keinesfalls mehr<br />
Wirkstoff ins Kind gelangen,<br />
als ausgehend von dessen<br />
Körpergewicht empfohlen<br />
wird. „Eine Überdosierung<br />
schadet der Leber – und das<br />
ist viel schlimmer als das Fieber<br />
des Kindes“, warnt Maske.<br />
Doch was, wenn der Säugling<br />
ein Zäpfchen mit 75 Milligramm<br />
Paracetamol braucht<br />
– und Eltern vielleicht vom<br />
großen Geschwisterchen<br />
noch Zäpfchen mit 125 Milligramm<br />
in der Hausapotheke<br />
haben? Das Zäpfchen sollte<br />
man nicht durchschneiden,<br />
da nicht immer der Wirkstoff<br />
gleichmäßig im Zäpfchen<br />
verteilt sein könnte, sagt<br />
Maske.<br />
Zu teilbaren Tabletten können<br />
Eltern allerdings sehr<br />
wohl greifen, wenn die Hälfte<br />
der Tablette der Dosis entspricht,<br />
die das fiebernde<br />
Kind braucht.<br />
Zäpfchen sind bei den allermeisten<br />
Kindern sehr unbeliebt.<br />
Auch bei Tabletten ist<br />
der Protest manchmal groß.<br />
Das Kind hat Fieber. Die Wirkstoffe Paracetamol und Ibuprofen helfen dann – in Form von Fiebersaft, Tabletten<br />
oder Zäpfchen.<br />
Foto: dpa<br />
Kinderarzt Jakob Maske<br />
kennt aber Tricks: Tabletten<br />
lassen sich auch als Ganzes<br />
auf einem Löffel mit etwas Joghurt<br />
oder Flüssigkeit verabreichen<br />
oder gebröselt in die<br />
Joghurtschüssel oder das<br />
Trinkglas geben. Auf eines<br />
sollten Eltern dabei aber achten:<br />
„Das Kind sollte alles austrinken<br />
oder aufessen, damit<br />
es auch die gesamte Menge<br />
Medikament aufnimmt“,<br />
sagt Maske.<br />
Auch Apotheken stellen<br />
Fiebersäfte her: Zäpfchen<br />
und Tabletten sind aber nicht<br />
die einzige Alternative, wenn<br />
der Fiebersaft nicht lieferbar<br />
ist. Wer Glück hat, hat in der<br />
Nachbarschaft eine Apotheke,<br />
die selbst Fiebersäfte mit<br />
Ibuprofen oder Paracetamol<br />
herstellt. Denn das dürfen die<br />
Apotheken in Zeiten des Lieferengpasses,<br />
wie das Bundesinstitut<br />
für Arzneimittel<br />
und Medizinprodukte mitteilt.<br />
Allerdings ist das aufwendig,<br />
und längst nicht jede<br />
Apotheke kann das stemmen.<br />
Einen Unterschied gibt es<br />
zwischen den Apotheken-Fiebersäften<br />
und denen, die die<br />
Kleinen vielleicht schon kennen.<br />
„Bei Fiebersäften setzt<br />
die Industrie sehr auf Geschmack.<br />
Der Fiebersaft aus<br />
der Apotheke schmeckt im<br />
Vergleich dazu natürlich<br />
nicht so gut“, sagt Maske.<br />
Auch hier müssen sich Eltern<br />
also möglicherweise –<br />
wie beim Zäpfchen oder der<br />
Tablette – auf etwas mehr<br />
Überzeugungsarbeit einstellen.<br />
(dpa)<br />
Ciao,<br />
Zigarette!<br />
Pastillen, Kaugummis,<br />
Mundsprays, Pflaster,<br />
Inhalatoren: Nikotinersatzprodukte<br />
können viele<br />
Formen haben. Mit einer Gemeinsamkeit:<br />
Sie sollten bei<br />
einem Rauchstopp das Nikotin<br />
der nicht gerauchten Zigaretten<br />
ersetzen und Entzugserscheinungen<br />
lindern.<br />
Zwölf Nikotinersatzprodukte<br />
hat die Zeitschrift „Öko-<br />
Test“ (Ausgabe 1/<strong>2023</strong>) auf Inhaltsstoffe<br />
und Wirksamkeit<br />
prüfen lassen. Gleich acht bekommen<br />
die Note „sehr gut“.<br />
Die restlichen vier liegen mit<br />
der Note „gut“ knapp dahinter.<br />
Pflaster haben laut „Öko-<br />
Test“ den Vorteil, dass sie den<br />
Nikotinspiegel konstant halten<br />
und plötzliche Entzugssymptome<br />
vermeiden. Kaugummis<br />
oder Pastillen wirken<br />
schneller, und sie geben<br />
das Gefühl, „etwas zu tun“.<br />
Die Produkte lassen sich auch<br />
kombinieren. Auch der Preis<br />
kann ausschlaggebend sein.<br />
Die Tester haben die Kosten<br />
für die höchste empfohlene<br />
Tagesdosis verglichen. Am<br />
teuersten: Nikotin-Sprays.<br />
Hier kosten 64 Sprühstöße<br />
rund 15 bis 17 Euro. Am günstigsten<br />
ist es, Pflaster zu nutzen.<br />
Die maximale Tagesdosis<br />
– ein Pflaster – kostet<br />
dann zwischen 2,83 und vier<br />
Euro. (dpa)<br />
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