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25.12.2023 | 1. Weihnachtstag · 26. 12. 2023 | 2. Weihnachtstag ·<br />

31. 12. 2023 Silvester · 1. 1. Neujahr · 6. 1. Heilige Drei Könige<br />

1. 4. Ostermontag<br />

Foto: Name; Text: Name ODER Foto und Text: Name<br />

Foto: Name; Text: Name ODER Foto und Text: Name<br />

Fortsetzung auf der Rückseite<br />

Foto: Name; Text: Name ODER Foto und Text: Name<br />

Fortsetzung auf der Rückseite<br />

1. 5. Tag der Arbeit · 9.5. Christi Himmelfahrt ·<br />

12. 5. Muttertag<br />

Fortsetzung auf der Rückseite<br />

Foto: Name; Text: Name ODER Foto und Text: Name<br />

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Fortsetzung auf der Rückseite<br />

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Fortsetzung auf der Rückseite<br />

14.5. Tag des Wanderns ·<br />

19. 5. Pfingstsonntag · 20. 5. Pfingstmontag<br />

3<br />

Foto: Name; Text: Name ODER Foto und Text: Name<br />

Foto: Name; Text: Name ODER Foto und Text: Name<br />

Foto: Name; Text: Name ODER Foto und Text: Name<br />

Blodigs Alpenkalender<br />

Andrea Strauß (Redaktion)<br />

TOURENGEBIET DER KENZENHÜTTE<br />

und über das Fensterl, ein kleines Felsentor, absteigt ins Gumpenkar. Von der<br />

Kenzenhütte steigt man auf dem markierten Karrenweg Richtung Lösertaljoch<br />

im Wald auf. Nach etwa einer halben Stunde wird das Gelände frei und<br />

Kenzenhütte (1293 m)<br />

man kommt noch gut unterhalb des Jochs zu einer Wegverzweigung, an der<br />

Bequem erreichbare Hütte:<br />

man sich rechts wendet und über kuppiges Wiesen­ und Latschen gelände<br />

Talort: Halblech (800 m), Ausgangspunkt: Parkplatz Kenzenhütte (830 m), Höhenunterschied:<br />

500 Hm, Aufstiegs-/Gehzeiten: 2½ bis 3 Std. Aufstieg, Hütte: Kenzenhütte (1293 m), Aufstieg vom Ammerwald herauf ein, gemeinsam geht es über den Wilden<br />

nach Südwesten ansteigt. Auf ca. 1800 Metern mündet von Süden her der<br />

geöffnet Mai bis Oktober, Tel.: +49 8368 8554002, www.kenzenhuette.de, Ausrüstung: Freithof auf den Ostrücken der Hochplatte hinauf. In wechselnder Steilheit und<br />

normale Wanderausrüstung.<br />

bereits mit schönen Ausblicken kommt man unschwierig bis auf den Gipfel.<br />

Drei Möglichkeiten gibt es, die Kenzenhütte zu erreichen. Der Großteil der Die Mulde unterhalb trägt bezeichnend den Namen „Gamsangerl“.<br />

Besucher macht es sich leicht – warum auch nicht? – und fährt mit dem Für die Rundtour steigt man vom Gipfel nach Westen ab. Der Westgrat ist<br />

Kenzen bus über den Wankerfleck hinauf bis zur Hütte. Der Bus hat Tradition deutlich markanter ausgeprägt und verlangt Trittsicherheit. Der schmale und<br />

und verkehrt in der Wandersaison (Mai bis Mitte Oktober) von acht Uhr morgens<br />

bis 17 Uhr, am Wochenende sogar schon ab sieben Uhr.<br />

es hinab bis zum Fensterl, hier verzweigt sich der Weg mehrfach. Links hinab<br />

teils ausgesetzte Steig schlängelt sich mal links, mal rechts des Grats. So geht<br />

Alternativ bewältigt man die zwölf Kilometer lange Strecke mit dem Mountainbike,<br />

dafür muss man je nach Tempo mit einer bis eineinhalb Stunden rechnen. zur Kenzenhütte zurück wendet man sich rechts durchs Felsentor. Schrofig<br />

kann man ins Ammertal absteigen, geradeaus geht es zur Krähe hinauf, und<br />

Die dritte Variante, nämlich den kompletten Weg zu Fuß zurückzulegen, dauert steigt man ab ins Gumpenkar, durchquert das Kar nach Nordosten und steigt<br />

zweieinhalb Stunden. Allerdings sind die Landschaftseindrücke, die man am an in den Kenzensattel. Jenseits kommt man durch ein Tälchen hinab, zuletzt<br />

Wankerfleck und oberhalb sammelt, viel zu schön, um seine Zeit auf der Forststraße<br />

zu verbringen. Erst ab dem Wankerfleck gibt es nämlich einen Fußweg, des Lösertaljochwegs wieder ein. Der Kuchenduft aus Richtung Hüttenter­<br />

durch Wald und mündet auf den Aufstiegsweg nahe der ersten Straßenkehre<br />

um die Straße abzukürzen.<br />

rasse ist fast schon zu riechen.<br />

Ammergauer Hochplatte (2082 m)<br />

Kenzenkopf (1745 m)<br />

Tagestour über der Hütte:<br />

Kleiner, aber markanter Gipfel:<br />

Talort: Halblech (800 m), Ausgangspunkt: Kenzenhütte (1293 m), Höhenunterschied: 880 Hm, Talort: Halblech (800 m), Ausgangspunkt: Kenzenhütte (1293 m), Höhenunterschied: 620 Hm,<br />

Aufstiegs-/Gehzeiten: 2½ bis 3 Std. Aufstieg, Hütte: Kenzenhütte (1293 m), Ausrüstung: Aufstiegs-/Gehzeiten: 3½ bis 4 Std. Aufstieg, Hütte: Kenzenhütte (1293 m), Ausrüstung:<br />

normale Wanderausrüstung.<br />

normale Wanderausrüstung.<br />

Einer der beliebtesten Gipfel von der Kenzenhütte ist die Hochplatte. Obwohl Eine zweite Rundtour ab der Kenzenhütte verbindet den Kenzensattel mit<br />

sie nicht der höchste Gipfel der Ammergauer Berge ist, bietet sie doch beste dem Geiselsteinsattel und führt über den Wankerfleck zur Hütte zurück. So<br />

Aussicht. Außerdem ist bei entsprechender Trittsicherheit eine Rundtour erlebt man zwei abgelegene Hochtäler, die einen guten Eindruck in die eher<br />

möglich, die den sanften Ostrücken mit dem scharfen Westgrat verbindet wilde Seite der Ammergauer Alpen geben. Besteigt man den Kenzenkopfgipfel,<br />

ist Trittsicherheit verlangt. Dies lohnt sich aber wegen der schönen<br />

Aussicht, zudem ist er mit einer guten Viertelstunde ab dem Sattel erreicht.<br />

Von der Kenzenhütte folgt man dem Karrenweg Richtung Lösertaljoch bis<br />

zur ersten Kehre und zweigt kurz danach beschildert rechts ab Richtung<br />

Kenzensattel. Der Weg geht erst noch nach Süden und knickt dann nach<br />

Westen in den Taleinschnitt zwischen Kenzenkopf und Hochplatte. Teils etwas<br />

rutschig geht es in den Sattel hinauf. Der Gipfelabstecher zweigt dort nach<br />

rechts ab, leitet den Südhang hinauf, führt über eine kurze felsige Stelle wieder<br />

in Wiesengelände und geht über den Westrücken kurz ausgesetzt auf den<br />

wirklich winzigen Gipfel.<br />

Im Abstieg geht es zurück in den Kenzensattel und für die Rundtour fallend<br />

nach Westen in das Gumpenkar, das von Hochplatte, Krähe, Gabelschrofen<br />

und Gumpenkarspitze eingeschlossen wird. In einer Senke verzweigt sich der<br />

Weg, man hält sich rechts und quert zunächst steigend unter der Gumpenkarspitze<br />

hindurch, bis man zum Geiselsteinsattel ansteigen kann. Jenseits<br />

geht der Weg in vielen kleinen Serpentinen die Steilflanke hinab, quert kurz<br />

im Nordwesten unter dem Kletterberg Geiselstein hindurch und steigt dann<br />

recht bequem ab zum Wankerfleck mit seinen alten Laubbäumen. Dort trifft<br />

man auf eine Almstraße, der man folgt, bis man rechts auf einer Brücke über<br />

den Kenzenbach gelangt. Man wandert über das Wiesengelände kurz hinüber<br />

bis zur Straße Richtung Kenzenhütte und steigt diese auf zur Hütte oder<br />

überquert sie nur und wandert am Kenzenbach entlang hinauf.<br />

Bleibt man für mehrere Tage auf der Kenzenhütte, dann wird diese Runde gern<br />

auch am Abschlusstag unternommen und man nimmt ab dem Wankerfleck<br />

den Bus nach Halblech.<br />

Foto: Name; Text: Name ODER Foto und Text: Name<br />

SCHÖN ANZUSEHEN: LA MEIJE (DAUPHINÉ, HAUTES-ALPES, FRANKREICH)<br />

Für die meisten Menschen, selbst für die meisten Bergsteiger, wird es im Falle<br />

der Meije (3983 m) beim Blick aus dem Tal bleiben. Der vielgipflige Berg ist<br />

wunderschön anzusehen, aber äußerst schwierig zu besteigen. Seine Nordhälfte,<br />

die hier im Bild ist, weist starke Vergletscherung auf. Der Glacier de la<br />

Meije fließt aus dem zentralen Bereich Richtung La Grave hinab, der Glacier<br />

du Tabuchet im Nordosten ebenfalls und im Nordostteil des Massivs sammeln<br />

sich die Eismassen im Glacier de l'Homme und im Glacier du Lautaret<br />

(hier sehr prominent).<br />

Auch auf der Südseite schirmt ein Gletscher die Meije ab: der Glacier des<br />

Etançons. Über ihm erhebt sich die 800 Meter hohe Südwand des Berges.<br />

Von welcher Seite man sich auch nähern will, immer bleibt die Meije ein<br />

schwieriges Unterfangen. Für den Normalweg, eine kombinierte Tour,<br />

braucht man gute Nerven und muss zumindest den vierten Grat klettern<br />

können; für die Überschreitung sind die Ansprüche nochmals deutlich höher<br />

(mindestens fünfter Grad, Eis zwischen 40° und 50° und Kondition und Nerven<br />

für viele, viele Stunden im ausgesetzten Gelände). Der Hauptgipfel wurde<br />

denn auch erst 1877 erstbestiegen, der etwas niedrigere Pic Central nur<br />

sieben Jahre vorher und die Überschreitung glückte 1885.<br />

Zum legendären Ruf haben auch die vielen erfolglosen Besteigungsversuche<br />

Blodigs<br />

Alpenkalender<br />

1 3<br />

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27 Bildmotive<br />

ORIGINAL<br />

SEIT 1926<br />

2024<br />

T o u r e n<br />

NATUR.REGION<br />

JULI · AUGUST 2024<br />

MO DI MI DO FR SA SO MO DI MI DO FR SA SO<br />

<strong>22</strong> 23 24 25 26 27 28 29 30 31 1 2 3 4<br />

Original seit 1926<br />

24 x 32 cm<br />

Kalendarium<br />

1-sprachig<br />

DE<br />

Mondphasen<br />

TIEF VERSCHNEITE WETTERFICHTEN (CHIEMGAUER ALPEN, BAYERN, DEUTSCHLAND)<br />

01<br />

SKITOUR ZUM SOBUTSCH (DOLOMITEN, SÜDTIROL, ITALIEN)<br />

02<br />

DIE STILLE SEITE DER SEISER ALM (DOLOMITEN, SÜDTIROL, ITALIEN)<br />

03<br />

14 Wandertipps<br />

13 Tourenvorschläge<br />

27 Blatt (40 Seiten)<br />

1-sprachig<br />

DE<br />

Tief verschneit und von ihrer Schneelast gebeugt, neigen sich die beiden<br />

Fichten zur Sonne. Viel Fantasie braucht man nicht, um in ihnen zwei menschliche<br />

Gestalten zu sehen, zwei Wanderer in Weiß mitten im Wintertraum.<br />

Vielleicht sind sie wie die meisten Winterwanderer über die schattige Nordseite<br />

zur Hochries aufgestiegen und genießen gerade die ersten Sonnenstrahlen<br />

oben am Rücken, der die Verbindung zwischen den Gipfeln Hochries,<br />

Karkopf und Feichteck bildet. Sie blicken auf das Feichteck (Bildmitte),<br />

auf die runden Kuppen der noch weiter im Süden stehenden Chiemgauer<br />

Berge und auf ein Zackenmeer, das vom Kaiser, den Kitzbüheler Alpen und<br />

den Zillertaler Alpen gebildet wird.<br />

DEZEMBER 2023 · JANUAR 2024<br />

Lange wird das Wintermärchen aber nicht halten. Sobald die Sonne auch nur<br />

für wenige Stunden am Schneemantel der Fichten nagt oder ein wenig warmer<br />

Wind aufkommt, ist es mit dem weißen Kleid schnell vorbei. Die Tage mit<br />

Märchenstimmung muss man daher gut nutzen – an den anderen Tagen<br />

freut man sich über die Wintersonne und den meist offenen Wintergarten<br />

am Hochrieshaus direkt am höchsten Punkt.<br />

Der Weg hinauf zu den westlichsten Chiemgauer Bergen ist immer lohnend.<br />

Meist gibt es auch im Winter eine gute Spur. Die frische Luft und der Ausblick<br />

ins Alpenvorland und in die Zentralalpen sind mit und ohne Wintermärchen<br />

einen Besuch am Rosenheimer Hausberg wert.<br />

MO DI MI DO FR SA SO MO DI MI DO FR SA SO<br />

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Einen guten Ruf unter Skitourengehern haben die Südtiroler Berge schon<br />

lange. Das Campilltal, ein Seitental des Gadertals, ist dennoch recht ruhig<br />

geblieben. Es vermittelt von Norden her den Zugang in den Puez­Geisler­<br />

Naturpark und zum Peitlerstock. Einfaches Almgelände mit weiten, eher lieblichen<br />

Flächen und kleinen, ursprünglichen Almgebäuden wechselt hier ab<br />

mit wilder dolomitischer Felsszenerie und großen Karstplateaus.<br />

Die Skitour vom Weiler Misci im hintersten Campilltal zum Sobutsch<br />

(2486 m) ist ein Klassiker, sie vereint den Anstieg über die an diesem Tag<br />

frisch verschneiten Almen von Medalges mit dem Blick auf den imposanten<br />

Wasserkofel. Als nordöstlicher Eckpfeiler der Geislergruppe ist der Wasser­<br />

JANUAR · FEBRUAR 2024<br />

kofel einer der markantesten Berge im Naturpark. Er bleibt mit einer Höhe<br />

von 2924 Metern nicht viel unter den beiden höchsten Gipfeln zurück, dem<br />

Sass Rigais und der Furchetta mit je 3025 Meter.<br />

Der Sobutsch ist als Skitour auch deshalb beliebt, weil man durch die südseitige<br />

Exposition dieser Tour selbst im Hochwinter lange in der Sonne unterwegs<br />

ist und bereits vor dem Erreichen des Gipfels zwei etwas kürzere<br />

Ausweichziele ansteuern kann: das Kreuzjoch (<strong>22</strong>93 m) und den Medalges<br />

(2454 m). Vor allem der Medalges stellt bei der Abfahrt keine Nachteile dar<br />

– sieht man von einem gut 30 Höhenmeter geringeren Pulverschneetraum<br />

einmal ab.<br />

MO DI MI DO FR SA SO MO DI MI DO FR SA SO<br />

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FEBRUAR · MÄRZ 2024<br />

Beim Wechsel vom Grödnertal über die Seiser Alm in die Rosengartengruppe<br />

zeigen sich die beiden Extreme Südtirols. Hier das vom Tourismus komplett<br />

geprägte Grödnertal mit jährlich rund zwei Millionen Übernachtungen und<br />

einem dichten Netz an Liften und Pisten, das den Großteil der landschaftlich<br />

wunderschönen Seiser Alm abdeckt, dort die im Winter komplett einsame<br />

Rosengartengruppe, deren fantastische Skimöglichkeiten sich bis heute<br />

kaum herumgesprochen haben.<br />

Gefühlt mit einem Schritt verlässt man bei der Mahlknechthütte das Paradies<br />

für Alpinskifahrer, Langläufer und Winterwanderer und wechselt in die Stille<br />

der Rosengartengruppe. Der Kontrast könnte kaum größer sein – auch landschaftlich:<br />

Hier die sanften Ausläufer der Seiser Alm mit traumhaften Skihängen,<br />

dort die unverwechselbaren Gipfel der Dolomiten, wobei vor allem<br />

der burgartige Langkofel und sein Nachbar Plattkofel mit seiner markanten<br />

Schneeflanke die Blicke auf sich ziehen.<br />

Das Ziel der beiden Tourengeher ist jedoch die Rosengartengruppe, in der es<br />

immer neue Schneeschüsseln zu entdecken gibt und die mit einer Kulisse begeistert,<br />

an der man sich kaum sattsehen kann. Ein Paradebeispiel ist dabei<br />

die Umrundung des Kesselkogels mit Steilabfahrt ins Val Duron, ehe man<br />

nach einem kurzen Gegenanstieg ins Mahlknechtjoch wieder die Seiser Alm<br />

erreicht – und damit den Zauber der Rosengartengruppe hinter sich lässt.<br />

MO DI MI DO FR SA SO MO DI MI DO FR SA SO<br />

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04<br />

05<br />

06<br />

KLETTERSTEIG MIT DRACHE (SALZKAMMERGUTBERGE, SALZBURG, ÖSTERREICH)<br />

HIMMELSCHROFEN ÜBER OBERSTDORF (ALLGÄUER ALPEN, SCHWABEN, DEUTSCHLAND)<br />

DOPPELPACK TOFANEN (DOLOMITEN, VENETIEN, ITALIEN)<br />

ET: Mai 2023<br />

Obwohl die Salzkammergutberge nicht im Ruf stehen, besonders wilde und<br />

spektakuläre Erscheinungsformen zu haben, überraschen sie hier und dort<br />

mit felsigen Akzenten und unvermuteten Abbrüchen. Die Drachenwand über<br />

dem Mondsee östlich der Stadt Salzburg gehört zu diesen Gipfeln. Mit 1060<br />

Metern steht das Gipfelkreuz wirklich nicht auf einem sonderlich hohen Berg,<br />

nicht einmal für Salzkammergut­Verhältnisse. Aber die Nord­ und Ostseite<br />

bricht steil ab und selbst die Wanderung über die gegenüberliegende Flanke<br />

hat einige Abschnitte, für die man schwindelfrei und trittsicher sein sollte.<br />

Der Drachenwand­Klettersteig nutzt die Felswand der Ostseite für rund 400<br />

Höhenmeter steiles Vergnügen in der Schwierigkeit C/D (schwierig/sehr<br />

schwierig). Meist gute Felsqualität, einige Kletterstellen mit hohem Erlebnischarakter<br />

und vor allem der herrliche Blick auf den Mondsee haben den Steig<br />

in den wenigen Jahren seines Bestehens (2008 erbaut) bereits sehr beliebt<br />

werden lassen. Oft sind mehr Klettersteiggeher am Gipfel anzutreffen als<br />

Wanderer.<br />

Neben den Einstiegsleitern, dem Götterquergang und dem Zackengrat im<br />

obersten Teil ist vor allem die Seilbrücke eine charakteristische Stelle. Die<br />

Felsqualität ist hier solide, der Blick auf den See ungehindert und an Luft<br />

unter den Sohlen mangelt es nicht!<br />

Zwei große Täler ziehen von Oberstdorf nach Süden hinein ins Herz der Allgäuer<br />

Alpen – das Stillachtal und das Trettachtal. Der Kamm, der diese beiden<br />

Täler trennt, hat mit der Trettachspitze und der Mädelegabel seinen Abschluss.<br />

Einen sehr prominenten Abschluss, denn die Trettachspitze wird<br />

wegen ihrer markanten Form gern als Allgäuer Matterhorn bezeichnet, und<br />

die Mädelegabel ist mit 2645 Metern Höhe einer der höchsten Gipfel in den<br />

Allgäuern.<br />

Während man das südliche Ende des Kammes unter Bergsteigern also sehr<br />

gut kennt, ist das nördliche, Oberstdorf zugewandte Ende recht unbekannt.<br />

Der Himmelschrofen (1791 m), an dem diese Aufnahme entstand, ist der erste<br />

Berg im Kammverlauf. Die Nähe zu Oberstdorf und die steilen Flanken lassen<br />

den Eindruck entstehen, man könne den Oberstdorfern fast in die Suppenschüssel<br />

schauen.<br />

Dass dieser prächtige Aussichtsberg nicht häufiger besucht wird, liegt daran,<br />

dass es keinen offensichtlichen Weg gibt. Der Anstieg von Norden ist unbeschildert,<br />

nur spärlich markiert und geht an ein paar Stellen durch Schrofen.<br />

Er vermittelt einen Hauch von Abenteuer im sonst so kanalisierten Oberstdorfer<br />

Tal. Nach drei anstrengenden Stunden überblickt man dafür das Tal,<br />

den Grünten (Bildmitte) sowie Entschenkopf und Rubihorn – um nur vom<br />

Wie ein Geschwisterpaar wirken die beiden Tofanengipfel, die hier neben bis hundert Meter unter den Gipfel fährt und über einen Wanderweg zum<br />

dem spitzen Zahn Ra Gusela (2595 m) ins Bild kommen. Tofana di Rozes höchsten Punkt aufsteigt. Aber man kann auch einen der schönen Klettersteige<br />

begehen, zum Beispiel die Via ferrata Punta Anna oder die Via ferrata<br />

(3<strong>22</strong>5 m, rechts der Mitte) und Tofana di Mezzo (3244 m, am rechten Rand)<br />

gehören zu den höchsten und bekanntesten Dolomitenbergen. Die dritte Olivieri. Beide sind mit C/D bewertet und damit schwierig.<br />

Spitze dieses Bergmassivs ist die Tofana di Dentro; sie steht aus diesem Blick Zur Tofana di Rozes hinauf hat man die Wahl zwischen dem Normalweg, der<br />

etwas versteckt hinter der Tofana di Mezzo.<br />

über den Nordwestgrat ansteigt, oder der Via ferrata Lipella. Bei Kletterern<br />

Für Wanderer und Bergsteiger sind die Tofanengipfel eine feste Größe. Ihre ist die Südwand beliebt, auf die man im Bild direkt blickt.<br />

gute Erreichbarkeit, die markante Gestalt und die für die Dolomiten große Im Vergleich unbedeutend ist die formschöne Ra Gusela in der linken Bildhälfte.<br />

Auf sie gibt es keinen Weg und selbst der „Ra Gusela“­Klettersteig<br />

Höhe machen sie zu attraktiven Zielen. Als „alpines Fastfood“ lässt sich die<br />

Tofana di Mezzo konsumieren, wenn man von der Ostseite mit der Seilbahn führt am Gipfel vorbei zur Nuvolauhütte!<br />

<strong>22</strong>,00 Euro<br />

APRIL 2024<br />

MO DI MI DO FR SA SO MO DI MI DO FR SA SO<br />

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APRIL · MAI 2024<br />

MO DI MI DO FR SA SO MO DI MI DO FR SA SO<br />

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MAI 2024<br />

MO DI MI DO FR SA SO MO DI MI DO FR SA SO<br />

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ISBN<br />

978-3-86192-320-6<br />

09<br />

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12<br />

ST. BARTHOLOMÄ UND WATZMANN (BERCHTESGADENER ALPEN, BAYERN, DEUTSCHLAND)<br />

Wenige Orte in den Nordalpen entsprechen so sehr einer Bergidylle wie<br />

St. Bartholomä am Königssee. Im 12. Jahrhundert wurde die Kapelle dem Patron<br />

Bartholomäus geweiht, seit dem 18. Jahrhundert sieht sie so aus, wie wir<br />

sie heute kennen, mit ihren zwei unterschiedlich geformten, roten Zwiebeltürmen.<br />

Von St. Bartholomä abgesehen gibt es nur noch wenige Gebäude auf<br />

der Halbinsel Hirschau: das ehemalige Wittelsbacher Jagdschloss, das heute<br />

eine Gaststätte ist, Fischerhäuser, ein Bootshaus, eine Holzknechthütte ...<br />

Vor der riesigen Wandflucht der Watzmann-Ostwand wirkt ohnehin alles<br />

spielzeughaft klein. Über 2000 Höhenmeter sind es von der Seefläche<br />

des Königssees bis zum höchsten Punkt des Watzmanns, der Mittelspitze<br />

(2713 m, am linken Bildrand). Die Durchsteigung dieser höchsten Wand der<br />

Ostalpen ist ein besonderes Erlebnis, bei dem Wegfindung, Trittsicherheit<br />

und Kondition mindestens so hohe Ansprüche stellen wie die reinen Kletterschwierigkeiten.<br />

Weniger extrem und auch für Wanderer attraktive Ziele sind dagegen die<br />

sogenannte Eiskapelle, ein Altschneefeld am Fuß der Watzmann-Ostwand,<br />

und der Weg vom Südufer des Königssees zum südlich gelegenen Obersee.<br />

Trotz der im Sommer hohen Besucherfrequenz sind Königssee und Obersee<br />

weiterhin eine Idylle. Sie gehören zum Nationalpark Berchtesgaden, somit ist<br />

KÖNIGLICHER HERZOGSTAND (BAYERISCHE ALPEN, BAYERN, DEUTSCHLAND)<br />

Seit dem 16. Jahrhundert soll der Herzogstand seinen Namen haben, seit Mitte<br />

des 19. Jahrhunderts aber ist das besondere Interesse der bayerischen Könige<br />

am Herzogstand gesichert. Unter König Maximilian II. wurde hier ein<br />

Jagdhaus errichtet und unter seinem Sohn Ludwig II. das „Königshaus“ und<br />

wahrscheinlich auch der Pavillon am Gipfel. Um das schöne Panorama genießen<br />

zu können, ließ Ludwig II. sogar eine eigene Plattform bauen. Von den<br />

historischen Gebäuden steht heute keines mehr, sie sind abgebrannt. An ihrer<br />

Stelle steht nun das Herzogstandhaus, etwa eine Dreiviertelstunde unter<br />

dem Gipfel.<br />

Der Pavillon und auch die wunderbare Aussicht existieren aber wie zu Königs<br />

Zeiten. Da sind einmal die beiden Seen, nämlich der Kochelsee unten im Alpenvorland,<br />

verborgen unter der Nebeldecke, und der Walchensee im Südosten<br />

des Bergs. Getrennt sind die beiden vom Kesselberg, der genau genommen<br />

ein Sattel zwischen Herzogstand und Jochberg ist. Im Bild liegt er<br />

links unterhalb des Kreuzes.<br />

Der Bergblick vom Herzogstand geht einmal zu den Nachbarn Jochberg und<br />

Benediktenwand, die hier die beiden markantesten Gipfel sind, aber auf der<br />

anderen Seite auch zum Heimgarten. Dort hinüber führt ein beliebter Höhenweg.<br />

In der Ferne lassen sich die Berchtesgadener Alpen und das Rofan aus-<br />

NEBELMEER ÜBER DEM INNTAL (CHIEMGAUER ALPEN, BAYERN, DEUTSCHLAND)<br />

Wie ein Verstärker für die guten Neujahrsvorsätze wirkt die Wetterlage an<br />

diesem Tag. Während im Inntal eine dicke Nebelschicht liegt, sind die Gipfel<br />

frei. Tagsüber herrschte Sonnenschein und zum Sonnenuntergang glüht<br />

der Himmel in allen Farben. Eine besonders spektakuläre Lage nimmt dabei<br />

der Heuberg im Bildvordergrund ein. Er ist mit seinen vier Einzelgipfeln, von<br />

denen der höchste auf 1399 Meter kommt (links der Kitzstein), gerade über<br />

dem Nebelmeer. Wie eine Insel wird er umflossen von der grauen Masse.<br />

Glücklich, wer bei vermeintlich schlechtem Wetter den Rucksack dennoch<br />

packte und aus dem Inntal in zwei bis drei Stunden aufgestiegen ist. Von<br />

den vier Gipfeln ist der Heuberg (1338 m, im Bild rechts der Mitte und fast<br />

Stadler Kalender 27<br />

komplett von Wolken verdeckt) am beliebtesten, die felsige Wasserwand<br />

(1363 m, ganz rechts) am schwierigsten.<br />

Belohnt wird man in beiden Fällen mit einem Blick über die Inntalfurche und<br />

auf das Mangfallgebirge jenseits des Inns. Aber es tun sich auch Fenster auf<br />

zu weiter entfernten Gebirgsgruppen, zum Beispiel ins Karwendel. Die Birkkarspitze<br />

mit den drei anschließenden Gipfeln der Ödkarspitzen sind hier eine<br />

gut zuordenbare Formation (ganz links) und auch das markante „U“ in der<br />

Bildmitte erblickt man von vielen Orten im Alpenvorland. Die Vogelkarscharte,<br />

wie das U korrekt heißt, wird gebildet von der Vogelkarspitze und der<br />

Östlichen Karwendelspitze. Vom Heuberg ist es rund 70 Kilometer entfernt.

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