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TRIUMPH DER VILLA - noefer.de

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Und <strong>de</strong>r lieferte ihnen ein prominentes<br />

Exemplar für jenen Zug <strong>de</strong>r Zeit,<br />

<strong>de</strong>r dieses Jahrzehnt prägt: die Hinwendung<br />

<strong>de</strong>r Wirtschaftselite zu qualitätsvollem<br />

großbürgerlichem Bauen und<br />

Wohnen, verbun<strong>de</strong>n mit Namen renommierter<br />

Architekten und stilistisch ausgefeilter<br />

Baukunst. Wie nie zuvor in <strong>de</strong>r<br />

Zeit nach 1945 fin<strong>de</strong>n Unternehmer und<br />

Manager, ihre Berater und Anwälte<br />

Freu<strong>de</strong> an <strong>de</strong>n Konzepten ruhmreicher<br />

Baumeister, seien sie nun <strong>de</strong>r Tradition<br />

verpflichtet o<strong>de</strong>r eher <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>rne<br />

zugetan.<br />

„Die Bauaufgabe <strong>de</strong>r Villa war in <strong>de</strong>r<br />

Nachkriegsarchitektur auf merkwürdige<br />

Weise tabuisiert“, merkte Hans<br />

Kollhof an, als er mit einem Prunkstück,<br />

<strong>de</strong>m klassizistischen Wohnhaus<br />

232 managermagazin 4/2008<br />

<strong>de</strong>s Wirtschaftsanwalts Andreas Gerl<br />

im Grunewald, im Jahr 2000 die Renaissance<br />

<strong>de</strong>s Villenbaus paukenschlagartig<br />

eröffnete. Wo bis dahin kleinmütig<br />

gekleckert wur<strong>de</strong>, wird seither großbürgerlich<br />

geklotzt. „Wenn <strong>de</strong>r Kapitalismus<br />

vielleicht doch nicht untergeht“,<br />

bespaßte sich unlängst die „Zeit“, „so haben<br />

wir das ... Topmanagern mit einem<br />

Sinn für Immobilien zu verdanken.“<br />

ALS BEISPIELE ZOG DAS BLATT „die Herren<br />

Dibelius, Kleinfeld und Reitzle“<br />

heran, die „schumpetersche Unternehmerqualitäten<br />

bewiesen, galt doch <strong>de</strong>m<br />

Ökonomen das Streben nach einem<br />

großbürgerlichen Stadthaus o<strong>de</strong>r Landsitz<br />

als Haupttriebfe<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r kapitalistischen<br />

Produktionsmaschine“.<br />

Privat Architektur<br />

Juwel aus Glas und Marmor<br />

Banker Alexan<strong>de</strong>r Dibelius ließ seinen<br />

Vetter Thomas in Wiesba<strong>de</strong>n<br />

einen kühlen Mo<strong>de</strong>rnebau errichten<br />

Weite und Offenheit<br />

Die gläsernen Wän<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Dibelius-<br />

Villa holen die Natur ins Haus<br />

Alle drei sind in jüngster Zeit mit<br />

repräsentativen Wohnbauten in die<br />

Medien gelangt. Die Reihe ließe sich<br />

fortsetzen: Berater Roland Berger hat<br />

kürzlich in München vornehm gebaut,<br />

Metro-Chef Eckhard Cor<strong>de</strong>s ist gera<strong>de</strong><br />

dabei. In Hamburg lässt sich ein<br />

Großree<strong>de</strong>r eine Villa vom amerikanischen<br />

Stararchitekten Richard Meier an<br />

<strong>de</strong>n Alsterlauf setzen, ein an<strong>de</strong>rer Kaufmann<br />

einen imposanten Kubenbaukörper<br />

vom Kollegen David Chipperfield<br />

an die Elbchaussee. In Köln-Marienburg<br />

hat sich ein Mann <strong>de</strong>r Filmbranche<br />

ein farbenfrohes Traumhaus<br />

vom Baumeister-Paar Schultes Frank<br />

(berühmt für ihr Berliner Kanzleramt)<br />

hinstellen lassen, in Kitzbühel schließlich<br />

baut ein (eher berüchtigter) Medien-<br />

FOTOS: PR (2)

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