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hallo-greven_18-03-2023

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Kino | Film<br />

Samstag, <strong>18</strong>. März <strong>2023</strong><br />

„Der Pfau“<br />

Eitler geht‘s nimmer<br />

„Der Pfau“<br />

Komödie<br />

FAZIT: <br />

Irgendwo zwischen Märchen und<br />

Agatha Christie siedelt „Der Pfau“,<br />

ein skurril-überdrehter Geflügelkrimi<br />

rund um einen Haufen arroganter<br />

Banker. Eine renommierte deutsche<br />

Schauspiel-Riege um David<br />

Kross, Jürgen Vogel, Tom Schilling<br />

und Annette Frier ist dabei.<br />

Wie viele Lese- und auch<br />

Schaustücke drehen sich um<br />

die Frage: Wer war‘s, war hat<br />

ihn ermordet? Das ist auch<br />

hier Kern der Geschichte,<br />

nur, dass es ein armer kleiner<br />

Pfau ist, der das Zeitliche<br />

segnet. Dazu gesellt sich ein<br />

Grüppchen menschlicher<br />

Pfaus, will sagen: Investmentbanker,<br />

die kaum<br />

mehr laufen können vor Arroganz<br />

und Eitelkeit.<br />

Dabei sollen sie<br />

beim Team-Building-Treffen<br />

im<br />

schottischen<br />

Hochland doch<br />

eigentlich zueinander<br />

finden. Stattdessen<br />

geht es immer wieder um die<br />

eigenen Pfründe und das Fortkommen<br />

in der Company.<br />

Tom Schilling ist in „Der Pfau“<br />

genauso dabei wie David<br />

Kross. Lavinia Wilson glänzt<br />

als Teamführerin, Jürgen Vogel<br />

zeigt sich mit erstaunlicher<br />

Frisur, Annette Frier bekocht<br />

das eher unsympathische<br />

Häufchen.<br />

Regisseur Lutz Heineking Jr.<br />

hat sich für sein Kinodebüt<br />

den gleichnamigen Roman-<br />

Bestseller von Isabel Bogdan<br />

vorgenommen. Entstanden<br />

ist eine bunt überdrehte Versuchsanordnung,<br />

in der auf<br />

teils heitere, teils durchaus<br />

nachdenkliche Art mit Märchen-,<br />

Komödien- und auch<br />

Krimi-Elementen jongliert<br />

wird.<br />

Kaum haben die Teambuilder<br />

den Bus verlassen, blicken<br />

sie missmutig auf ihre empfangslosen<br />

Mobiltelefone;<br />

anstatt sich des imposanten<br />

Panoramas rund ums pittoreske<br />

Herrenhaus von Lord<br />

Hamish und Lady Fiona<br />

McIntosh (Philip Jackson und<br />

Victoria Carling) zu erfreuen.<br />

Das geht nicht gut los und<br />

auch nicht gut weiter. Da nützen<br />

auch all die teils unerträglichen<br />

Business-Floskeln<br />

nichts („Es wäre nice,<br />

wenn...“, „Damit wir alle aus<br />

demselben Gesangsbuch singen“),<br />

mit denen die Gruppenleiterin<br />

für etwas gemeinschaftlichen<br />

Spirit zu suchen<br />

trachtet.<br />

Als dann nebst dem Pfau<br />

auch noch eine Gans verlustig<br />

geht, droht die Stimmung auf<br />

dem Herrensitz aller Ansehnlichkeit<br />

und allen Teambuilding-Maßnahmen<br />

(Hüttenbau<br />

im Wald!) zum Trotz endgültig<br />

zu kippen.<br />

In seinen stärkeren Momenten<br />

erinnert „Der Pfau“<br />

ein wenig an einen der besten<br />

deutschen Filme der letzten<br />

zwanzig Jahre: „Zeit der Kan-<br />

Tom Schilling (v.l.) als Andreas, Jürgen Vogel als Jim, David Kross als David, Lavinia Wilson als Linda, Serkan Kaya als Bernhard und Victoria Carling als<br />

Lady Fiona im Film „Der Pfau“.<br />

Foto: dpa<br />

nibalen“ (2014), Berlinale-Beitrag<br />

mit Devid Striesow und<br />

Katharina Schüttler. Damals<br />

waren es Unternehmensberater,<br />

die sich in einem kammerspielartigen<br />

Setting tummeln<br />

durften; auch damals<br />

konnte, wer wollte, Kapitalismuskritik<br />

erkennen – oder<br />

sich einfach nur freuen über<br />

die vielen sehr lustigen Momente.<br />

Solche schenkt uns<br />

der „Pfau“ in homöopathischen<br />

Dosen.<br />

Die gelingenden Momente<br />

aber bleiben haften; etwa<br />

wenn Schilling mal wieder<br />

pfauenartig durchs Bild stolziert:<br />

„Niveau sieht nur von<br />

unten aus wie Arroganz“. Dafür<br />

verliert man als Zuseher<br />

in zunehmendem Maße den<br />

Faden, fragt sich, worum es<br />

denn nun eigentlich grade<br />

geht.<br />

Allzu viel den Kopf zerbrechen<br />

ob der skurril-seltsamen<br />

Story soll man sich aber<br />

vielleicht auch gar nicht.<br />

Selbst Tom Schilling, seines<br />

Zeichens Ko-Hauptdarsteller,<br />

wird im Presseheft zum Film<br />

mit den Worten zitiert: „Ich<br />

glaube, ich habe ganz viele Sachen<br />

in der Geschichte nicht<br />

gecheckt“.<br />

Also zurücklehnen und genießen:<br />

Etwa die famose Szene,<br />

in der Schillings leicht angetüterte<br />

Figur am Klavier<br />

den Gianna Nannini-Klassiker<br />

„Bello e impossibile“ aufs<br />

Schauerlich-Schönste zum<br />

Besten gibt. Und die anderen<br />

Szenen, in denen die beteilig-<br />

ten deutschen Schauspieler<br />

vom Schlage eines David<br />

Kross mal zeigen, was sie<br />

draufhaben.<br />

Vor allem sehenswert: Ein<br />

endlich mal wieder gegen den<br />

Strich (liebenswerter Proll)<br />

besetzter Jürgen Vogel. Der<br />

hier eine Haarpracht zur<br />

Schau trägt, die man dem 54-<br />

Jährigen nun wirklich nicht<br />

mehr zugetraut hätte. (dpa)<br />

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