Magazin - Grüner Kreis
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Die stationäre Behandlung<br />
Substituierter<br />
Das neue Behandlungsprogramm des „Grünen <strong>Kreis</strong>es“<br />
seit Oktober 2009 in der Therapieeinrichtung Meierhof<br />
Der Verein „<strong>Grüner</strong> <strong>Kreis</strong>“ betreute bisher<br />
substituierte PatientInnen nur in ambulanten<br />
Zentren ohne Abgabe von Substitutionsmitteln.<br />
Im stationären Bereich gab es ausschließlich<br />
eine abstinenzorientierte Behandlung und<br />
Suchtkranke mussten sich vor der Aufnahme<br />
in den „Grünen <strong>Kreis</strong>“ einem körperlichen<br />
Entzug von allen Drogen unterziehen.<br />
Nunmehr hat sich die Leitung des Vereins<br />
entschlossen, die Angebotspalette in der stationären<br />
Behandlung zu erweitern. Da sehr<br />
viele Abhängige von Opiaten in Österreich die<br />
Möglichkeit einer Substitution wählen, aber<br />
die erhoffte Erlangung von Stabilität oft nicht<br />
eintritt, bietet nun der „Grüne <strong>Kreis</strong>“ einen<br />
mindestens drei bis zu sechs Monate dauernden<br />
Aufenthalt in der Einrichtung Meierhof an. Es<br />
können somit mehr Süchtige erreicht werden,<br />
auch jene, die in ihrem Suchtgeschehen wo<br />
anders stehen und dennoch wieder in ihrem<br />
Leben Fuß fassen wollen. Der Aufenthalt bietet<br />
die Chance, sich mit seiner Sucht und Erkrankung<br />
auseinander zu setzen und mit Hilfe einer<br />
optimalen und stabilen Substitution – ohne<br />
Beikonsum – diese Ziele zu erreichen.<br />
Derzeit ist das Programm für maximal 20<br />
Männer zugänglich. Für die Zukunft ist die<br />
Behandlung von Frauen mit Substitution nicht<br />
ausgeschlossen. Das drei- bis sechsmonatige<br />
Programm zielt darauf ab, dass, unter optimaler<br />
Einstellung des Substitutionsmittels,<br />
ein Leben im normalen Tagesablauf mit Arbeit,<br />
Lernen und Freizeit erreicht wird und<br />
auch in Folge möglich ist. Unsere VorbetreuerInnen<br />
müssen beim Erstkontakt feststellen,<br />
ob eine ausreichende Motivation vorhanden ist.<br />
Schrittweise muss dann in Kooperation mit<br />
Suchtkrankheit liegt in den verschiedensten psychosomatischen<br />
wie psychosozialen Ausprägungen vor. Die Entscheidung für die<br />
geeignete Behandlungsform wird auf Grund einer Standortbestimmung<br />
der individuellen Lebenssituation der Patienten getroffen.<br />
Somatische Erkrankungen, Verschlechterungen des psychischen<br />
Zustandes, aber auch Veränderungen im sozialen Umfeld können<br />
eine stationäre Aufnahme von Substituierten und in Folge eine<br />
Revision der Einstellungspraxis erforderlich machen. Das Ziel<br />
der stationären Substitutionstherapie ist nicht vordergründig<br />
die Abstinenz, sondern die körperliche, psychische und soziale<br />
Stabilisierung der Betroffenen in dieser Behandlungsform. In biopsycho-sozialer<br />
Hinsicht sollen die Patienten deutlich gebessert in<br />
die ambulante Nachsorge entlassen werden bzw. die Möglichkeit<br />
erhalten, bei gewünschter, erfolgter Substitutionsreduktion in abstinenzorientierte<br />
Einrichtungen des Vereins übertreten zu können.<br />
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�����, ist auf einen Zeitraum von mindestens 3 bis zu 6 Monaten<br />
angelegt und findet in der therapeutischen Gemeinschaft Meierhof<br />
in Niederösterreich statt.<br />
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Sozialhilfeeinrichtung<br />
A-2870 Aspang<br />
Unternberg 38<br />
Tel./Fax: +43 (0)2641 2566<br />
Der Verein „<strong>Grüner</strong> <strong>Kreis</strong>“ wurde 1983 nach einem Konzept<br />
von Prim. Dr. G. Pernhaupt als Institution zur Rehabilitation und<br />
Integration suchtkranker Personen mit Sitz in Wien gegründet.<br />
Zu Österreichs größter gemeinnütziger Organisation auf dem<br />
Suchtsektor angewachsen, bietet der „Grüne <strong>Kreis</strong>“ bei Abhängigkeitsproblematiken<br />
rasche und professionelle Hilfe.<br />
Der Verein behandelt und betreut seit Jahren substituierte<br />
PatientInnen in seinen ambulanten Zentren, allerdings ohne<br />
Abgabe von Substitutionsmitteln. Im Jahr 2009 erweitert der „Grüne<br />
<strong>Kreis</strong>“ seine abstinenzorientierten Behandlungsangebote um das<br />
Programm der stationären Behandlung substituierter Suchtkranker.<br />
Stabilisation und Rehabilitation stehen im Rahmen der stationären<br />
Substitutionstherapie im Vordergrund. Mit viel Engagement werden<br />
Betroffenen neue Perspektiven in Richtung „Leben mit der Sucht“,<br />
aber auch Wege aus der Sucht aufgezeigt.<br />
unseren ÄrztInnen der medizinische Status,<br />
die Kostentragung und die Krankenversicherung<br />
abgeklärt werden. Besonders ist darauf<br />
zu achten, dass die Dosierung des Substitutionsmittels<br />
eine Behandlung mit unserem<br />
Konzept zulässt und ob gegebenenfalls eine<br />
Reduzierung vor der stationären Therapie<br />
notwendig ist.<br />
meierhof@gruenerkreis.at<br />
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���������������� Dr. Erhard Doczekal, DI Wolf Klerings, Dir. Alfred Rohrhofer, Mag. Norbert Kaltenbrunner<br />
������������ A-1070 Wien, Hermanngasse 12, Tel.: +43 (0)1 5269489, Fax: +43 (0)1 5269489-4, ambulanz.wien@gruenerkreis.at<br />
����������� (Zustelladresse): A-2872 Mönichkirchen 25, Tel.: +43 (0)2649 8306, Fax: +43 (0)2649 8307, office@gruenerkreis.at<br />
��������������� Raiffeisenbank NÖ-Süd Alpin, KtoNr.: 727-073, BLZ 32195<br />
������������� NÖ Landesbank-Hypothekenbank AG: KtoNr. 03-855-013-222, BLZ 53000<br />
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Die Aufnahme erfolgt ausnahmslos am Dienstag<br />
und direkt am Meierhof. Voraussetzung<br />
ist der ambulante oder stationäre Teilentzug<br />
(Alkohol, Kokain, Benzodiazepine). Vorher<br />
muss das aufrechte Suchtmittelrezept beim/<br />
bei der bisher zuständigen Amtsarzt/-ärztin<br />
storniert werden. Am Aufnahmetag stellt dann<br />
einer der „<strong>Grüner</strong> <strong>Kreis</strong>“ ÄrztInnen ein neues<br />
Rezept aus, das im Original zur Amtsärztin<br />
nach Neunkirchen gebracht werden muss. Das<br />
dort vidierte Rezept kommt in die Apotheke<br />
nach Aspang, von wo die Substitutionsmittel<br />
zum Meierhof gebracht werden.<br />
Der Therapieablauf ist in zwei Großabschnitte<br />
unterteilt, wobei sich der erste in zwei Phasen<br />
unterteilt. In der Aufnahmephase geht es um<br />
die Integration in die therapeutische Gemeinschaft<br />
und um eine optimale Einstellung des<br />
Substitutionsmittels. Kontakte nach außen<br />
bestehen zu dieser Zeit nur per Brief. In einem<br />
Reflexionsgespräch soll der Patient in der Lage<br />
sein über sein Leben, sein Ankommen am Hof,<br />
wie es ihm in den ersten Wochen ergangen<br />
und wie seine Stellung in der Gruppe ist, zu<br />
sprechen. Die Gemeinschaft entscheidet über<br />
den Wechsel in die nächste Phase, die ebenfalls<br />
auf sechs Wochen ausgerichtet ist. In der Stabilisierungsphase<br />
geht es um die weitere Eingliederung,<br />
vor allem in die Arbeitsstruktur<br />
Der Meierhof<br />
ist für die<br />
Behandlung<br />
Substituierter<br />
optimal<br />
ausgestattet.<br />
X02<br />
grünerkreisIntern |<br />
Nähere Informationen zur stationären<br />
Substitutionsbehandlung finden Sie auf<br />
www.gruenerkreis.at > Spezialkonzepte<br />
> Stationäre Substitution oder bestellen<br />
Sie den neuen Folder „Stationäre<br />
Substitutionstherapie“ per eMail an<br />
redaktion@gruenerkreis.at.<br />
der Einrichtung, und um die weitere Kontrolle<br />
der Substitution. Ein neuerliches Reflexionsgespräch<br />
ist für den Übertritt in den zweiten<br />
Großabschnitt vorgesehen. Die Umsetzungsphase<br />
beinhaltet die ersten Ausgänge und<br />
somit auch eine Orientierung auf außerhalb<br />
der Gemeinschaft. Zwei Monate vor dem geplanten<br />
Ende der stationären Therapie muss<br />
mit der konkreten Planung und Umsetzung<br />
der Reintegration begonnen werden.<br />
Die Behandlung der substituierten Patienten<br />
am Meierhof unterscheidet sich nicht wesentlich<br />
vom Therapieangebot in anderen Einrichtungen<br />
des Vereins. Es gibt klar strukturierte<br />
Tagesabläufe und eine Hausordnung, die das<br />
Zusammenleben, die Arbeitstherapie, das<br />
Sport- und Bildungsprogramm, die medizinische<br />
Versorgung, die psychologischen und<br />
psychotherapeutischen Maßnahmen sowie die<br />
freien Zeiten regeln. Es gibt sieben ständige<br />
MitarbeiterInnen: zwei klinische und Gesundheitspsychologinnen,<br />
eine davon mit psychotherapeutischer<br />
Ausbildung, eine diplomierte<br />
Gesundheits- und Krankenschwester, eine<br />
Sozialpädagogin, zwei Suchtberater und einen<br />
Gartentherapeuten. Zusätzlich kommen eine<br />
praktische Ärztin und unser ärztlicher Leiter,<br />
ein Facharzt für Psychiatrie, zur wöchentlichen<br />
Visite, sowie im Bedarfsfall KrankenpflegerInnen<br />
zur Ausgabe des Substitutionsmittels<br />
und eine Sozialarbeiterin.<br />
Der Wochentag beginnt für die Patienten<br />
mit einem kurzen Morgenspaziergang<br />
oder -lauf. Anschließend ist Frühstück.<br />
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frühling 2010 19