Der pflanzliche Arzneischatz - bei PHYTO Therapie

Schwerpunkt
Phytotherapie in der
Gastroenterologie
Phytotherapie wird bei Erkrankungen des Magen-
Darm Traktes und der Leber häufig eingesetzt. Im
Vordergrund steht die Behandlung funktioneller
Störungen, insbesondere der Dyspepsie und des Reizdarm-Syndromes.
Bei diesen Erkrankungen gehören
Phytotherapeutika neben den Allgemeinmaßnahmen
und der Gesprächsführung aufgrund ihrer nachgewiesenen Wirkung
und exzellenten Verträglichkeit zur Therapie der ersten Wahl.
Bei schwerwiegenden Erkrankungen des Fachgebietes wie Colitis ulcerosa,
M. Crohn oder chronischer Hepatitis werden Phytotherapeutika von vielen
Patienten komplementär, d. h. ergänzend eingesetzt, wenn die konventionelle
Therapie wegen mangelnder Wirkung oder Nebenwirkungen un-
befriedigend ist. Trotz plausibler Wirkprinzipien und positiver
Studien von z. B. Blutwurz bei Colitis ulcerosa, indischem Weihrauch
bei M. Crohn oder auf Silymarin standardisierten Präparaten aus
Mariendistelfrüchten bei chronischer Leberschädigung ist deren
klinische Wirksamkeit am Patienten noch nicht ausreichend belegt
und anerkannt.
Bei Erkrankungen wie dem Ulcus ventriculi oder duodeni stehen
heute sehr wirksame und gut verträgliche chemisch definierte
Substanzen zur Verfügung, sodass die Phytotherapie bei diesen
Erkrankungen nur noch selten zur Anwendung kommt.
In Tabelle 1 sind beispielhaft bewährte Phytotherapeutika zur
Behandlung gastroenterologischer Erkrankungen aufgeführt.
4
Blutwurz
(Potentilla erecta)
Mariendistel
(Silybum)
Früchte der Mariendistel,
Ausgangsmaterial für die
Arzneimittel (Silybum)
Blutwurz (Potentilla erecta)
Frisch ausgegrabenes Rhizom,
das sich unter Einfluss von Luftsauerstoff
sofort rot verfärbt
von Roman Huber
Dr. Roman Huber
PHYTO Therapie 6|09