HSC Magazin November 2012 - HSC Haltern-Sythen 1992 e. V.
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Handballsportclub <strong>Haltern</strong>-<strong>Sythen</strong> v. <strong>1992</strong> e.V.<br />
Zurück zur Postkarte?<br />
Wie geht’s weiter mit (oder ohne) SIS?<br />
Müssen ab 1. Januar 2013, in Zeiten von Facebook und Twitter, Ergebnisübermittlungen<br />
und Schiedsrichteransetzungen in Verbands- und Bezirksliga also wieder per Postkarte<br />
und E-Mail erfolgen? „Nein“, sagt HVW-Präsident Dieter Stroband. „Unser Bestreben<br />
ist, eine gütliche Einigung mit Gatecom zu erzielen.“ Aktuell herrscht zwischen beiden<br />
Parteien Funkstille. Ist eine Einigung überhaupt noch möglich?<br />
SIS-Betreiber Gatecom zeigt sich auf Anfrage des Medienhauses Bauer gesprächsbereit.<br />
Geschäftsführer Jochen Engelmann: „Die Tür ist noch nicht zu. Aber dazu muss<br />
sich der HVW bewegen.“ Aber ob der das überhaupt noch kann, bleibt die spannende<br />
Frage. Denn womöglich geht es in der ganzen Sache nicht nur um eine neue technische<br />
Grundlage für die Ergebnisübermittlung im Handballsport. Hintergrund des Systemwechsels<br />
könnte auch die Frage sein, wer mit Ergebnissen und der Sportverwaltung<br />
Geld verdienen darf.<br />
Der HVW gehört seit neuestem zu den sieben Gründern der Handball4all GmbH mit Sitz<br />
in Stuttgart (Grundkapital: 100000 Euro), die am 9. August <strong>2012</strong> an den Start gebracht<br />
wurde. Deren Aufsichtsratsvorsitzender ist Ulrich Copar aus Castrop-Rauxel, Vizepräsident<br />
Finanzen im HVW und früher Vorsitzender des Kreises Emscher. „Gegenstand<br />
dieser AG ist die Entwicklung, Pflege und der Betrieb einer für den Handballsport spezifischen<br />
Software für Verwaltung, Spielbetrieb und ergänzende Abläufe sowie ein entsprechender<br />
Internetauftritt“, heißt es. Was man als klare Kampfansage an SIS-Betreiber<br />
Gatecom auffassen darf. Und womit sich der HVW und sechs weitere Landesverbände<br />
klar positioniert haben.<br />
Das könnte erklären, warum die Verbände gar kein Interesse daran zeigen, eine Lösung<br />
gemeinsam mit Gatecom in Betracht zu ziehen. Statt Gatecom würde am Ende Handball4all<br />
die Lizenzgebühren erhalten. Jochen Engelmann fühlt sich zu Unrecht ausgebootet.<br />
„Es ist in all den Jahren keine funktionale Kritik an SIS aufgekommen. Es gibt<br />
keine sachlichen Gründe, sich von unserem Produkt zu trennen. Dass ich kein Interesse<br />
daran habe, mein Knowhow zu spenden, um mich selbst abzulösen, dürfte wohl jeder<br />
verstehen“, so der Gatecom-Geschäftsführer über die Gründe seines rigiden Kurses.<br />
Um am 1. Januar im überkreislichen Spielbetrieb nicht dann doch wieder auf die gute<br />
alte Postkarte zurückgreifen zu müssen, will der HVW notfalls schwere Geschütze auffahren.<br />
Stroband: „Sollte Gatecom SIS in Westfalen zum 1. Januar abschalten, würde<br />
sich das Unternehmen vertragsbrüchig verhalten.“ Der HVW müsste also auf Fortsetzung<br />
des Betriebs klagen. Gatecom-Geschäftsführer Engelmann aber sieht den Verband<br />
am Zuge - ein Patt. Und die Zeit drängt. Seine Firma hat zumindest den westfälischen<br />
Kreisen schon mal eine Vertragsverlängerung angeboten. Laufzeit: Fünf Jahre.<br />
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