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Inhaltsübersicht

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6<br />

<strong>Inhaltsübersicht</strong><br />

EIN REISEFÜHRER FÜR ALLE? JA! 5<br />

FRÜHERE GEOGRAFISCHE BEZEICHNUNGEN 7<br />

FREMDENVERKEHR AUF WOLLIN 8<br />

Wolliner Charts 9<br />

1. LEUCHTTURM IN SWINEMÜNDE 10<br />

2. SEEBRÜCKE IN MISDROY 10<br />

3. FREILUFTMUSEUM IN WOLLIN 10<br />

4. DOM ZU CAMMIN 11<br />

5. OSTMOLE IN SWINEMÜNDE 12<br />

6. WISENTGEHEGE BEI MISDROY 12<br />

7. TÜRKISSEE IN KALKOFEN 12<br />

8. WESTMOLE IN SWINEMÜNDE 13<br />

9. SWINEDELTA 14<br />

10. FORT GERHARD IN SWINEMÜNDE 14<br />

11. HAFENPROMENADE AN DER DIEVENOW 14<br />

12. WESTFORT IN SWINEMÜNDE 15<br />

13. V3-STANDORT IN LAATZIG 16<br />

14. FORT ENGELSBURG IN SWINEMÜNDE 16<br />

15. SLAWISCHER BURGWALL IN LEBBIN 16<br />

16. DER KIEBITZSEE BEI WARNOW 17<br />

17. SEEBADVIERTEL IN SWINEMÜNDE 18<br />

18. MOLEN DER KAISERFAHRT 18<br />

19. DIE „GLOCKE” BEI SWINEMÜNDE 18<br />

20. AUSSICHTSPUNKT „ZIELONKA” BEI LEBBIN 19<br />

21. KÖNIGSSTEIN BEI CAMMIN 20<br />

22. LEUCHTTURM „KIKUT“ BEI NEUENDORF 20<br />

23. ALTE FRIEDHÖFE KASEBURG 20<br />

24. GOSANBERG BEI MISDROY 21<br />

25. U-BOOT-BECKEN IN KASEBURG 22<br />

26. KIRCHE VON KASEBURG 22<br />

27. DER GALGENBERG IN DER STADT WOLLIN 22<br />

28. KIRCHTURM IN SWINEMÜNDE 23<br />

29. „STELLA MATUTINA” IN MISDROY 24<br />

30. KLAPPBRÜCKE IN DIEVENOW 24<br />

31. RUINEN DER ZEMENTFABRIK LEBBIN 24<br />

32. GUTSHOF IN ALT TONNIN 25<br />

Touristische Routen 26<br />

MARKIERTE WANDERROUTEN 26<br />

MARKIERTE RAD- UND ANDERE ROUTEN 28<br />

Fisch 30<br />

FRISCHER FISCH -MYTHOS UND WIRKLICHKEIT 30<br />

WAS SOLL MAN FANGEN? 32<br />

WIE WIRD DER FISCH GEFANGEN? 35<br />

WIE PRÜFT MAN, OB DER FISCH FRISCH IST? 37<br />

WO KAUFT MAN FISCH VOM BOOT? 38<br />

Wolliner Fakten 39<br />

STREIFZUG DURCH DIE GESCHICHTE 39<br />

NATUR 45<br />

NATIONALPARK WOLLIN 47<br />

Schönes/weniger Schönes 49<br />

Wander- und Radwandertouren 50<br />

Spazierfahrten von ein paar Stunden 51<br />

BESICHTIGUNG VON SWINEMÜNDE 54<br />

WO DER KREUZER „LÜTZOW“ SANK 55<br />

SPAZIERFAHRT ÜBER DIE KAISERPROMENADE 56<br />

ZUM FKK-STRAND 57<br />

ZUM „WALDZOO“ 58<br />

ZUM “TAUSENDFÜSSLER“ V3 59<br />

KASERNEN UND EIN WALDSEE 60<br />

AUSFLUG ZU EINEM DÜNENDORF 61<br />

EINE BOOTSSTELLE, DER BODDEN UND DER KÖNIGSTEIN 62<br />

DURCH DEN WALD ZUM “TOTEN SEE” 63<br />

UM EINEN MALERISCHEN SEE 64<br />

FAHRT ZUM KIEBITZSEE 65<br />

ZU EINER SOMMERFRISCHE AM SEE 66<br />

„BERGTOUR” ZUM KIKUT 67<br />

ZUR WIKINGER-INSEL 68<br />

ZUM GALGENBERG UND ZUM BADESTRAND 69<br />

SPUREN AUF DEM “SILBERHÜGEL” 70<br />

ZUM KIEBITZSEE 71<br />

DURCH DEN WALD ZU DEN WISENTEN 72<br />

Ausfl üge für einen halben Tag 73<br />

ZUM LAND DER 44 INSELN 74<br />

MARITIMES, HISTORISCHES UND MILITÄRISCHES 75<br />

WALD, FARN UND EIN GROSSER KANAL 76<br />

VON KÜSTE ZU KÜSTE 77<br />

WISENTE UND WALDSEEN 78<br />

LEBBIN – SCHÖN UND VOLLER GEHEIMNISSE 79<br />

DURCH DIE WÄLDER ZWISCHEN OSTSEE UND HAFF 80<br />

DURCH DEN KÜSTENWALD IN DIE FELDER 81<br />

EIN WALDSEE, DER BODDEN UND DER KÖNIGSTEIN 82<br />

ZU EINEM RUHIGEN STRAND AM KLIFF 83<br />

AUSBLICK AUF DEN COPEROW-SEE UND DIE DIEVENOW 84<br />

ZU DEN SEEN UND DEN WISENTEN 85<br />

INS „HERZ“ DER WOLLINER SEENPLATTE 86<br />

SPURENSUCHE IM „LAND DER WINDMÜHLEN“ 87<br />

WOLLINER GUTSHÖFE 88<br />

EIN VERFALLENES GUTSHAUS UND EIN „URIGES“ DORF 89<br />

ZU DEN WOLLINER SEEN 90<br />

IN DIE WÄLDER 91<br />

Ganztagstouren 93<br />

ARTILLERIESTELLUNGEN UND EIN FKK-STRAND 94<br />

NACH MISDROY UND ZU DEN WISENTEN 95<br />

LEBBIN - EXPEDITION IN DIE GESCHICHTE 96<br />

AUSFAHRT IN DIE „KAISERBÄDER” 98<br />

AM STRAND NACH SWINEMÜNDE 99<br />

FAST ALLES SCHÖNE DER INSEL 100<br />

DURCHS HERZ DER WOLLINER WÄLDER 101<br />

IN EINEM WALD DES MILITÄRS 102<br />

MITTEN IN DIE WOLLINER SEEN 103<br />

DURCH DIE FLUREN AN DER DIEVENOW 104<br />

BEIDERSEITS DER DIEVENOW: CAMMIN UND WOLLIN 105<br />

WALDSEEN, WISENTE UND OSTSEEPANORAMA 106<br />

EIN “MERKWÜRDIGER“ AUSFLUG 107<br />

DURCH DIE INSEL ZUR WIKINGER-INSEL 108<br />

DURCH DIE GRÜNE EINSAMKEIT NACH CAMMIN 109<br />

AM UFER DER DIEVENOW ENTLANG ZU DEN SEEN 110<br />

GUTSHÖFE, WINDMÜHLEN UND EINE SCHLOSSRUINE 111<br />

NACH LEBBIN UND ZUM HAFF 112<br />

AM HAFFUFER NACH WOLLIN 113<br />

Bevor man sich auf den Weg macht 115<br />

Wichtige Adressen 121<br />

FAHRRADGESCHÄFTE/-WERKSTÄTTEN/-VERLEIHER 122<br />

TOURIST-INFORMATIONEN 123<br />

WO ISST MAN WIE? 124<br />

Die Fähren in Świnoujście 126


Heutige und frühere geografische Bezeichnungen<br />

WYSPA WOLIN - INSEL WOLLIN<br />

WYSPA UZNAM - INSEL USEDOM<br />

BAŁTYK - OSTSEE<br />

ZALEW SZCZECIŃSKI - STETTINER HAFF/<br />

ODERHAFF<br />

ŚWINA - SWINE<br />

DZIWNA - DIEVENOW (Fluss)<br />

ŚWINOUJŚCIE - SWINEMÜNDE<br />

KAMIEŃ POMORSKI - CAMMIN<br />

MIĘDZYZDROJE - MISDROY<br />

DZIWNÓW - DIEVENOW (Ort)<br />

ORTSCHAFTEN, ORTSTEILE<br />

Chynowo - Chinnow<br />

Dargobądz - Dargebanz<br />

Darzowice - Darsewitz<br />

Domysłów - Dannenberg<br />

Jagienki - Hägenken<br />

Jarzębowo - Jarmbow<br />

Karnocice - Karzig<br />

Karsibór - Caseburg, Kaseburg<br />

Karsiborska Kępa - Kaseburger Hutung<br />

Kodrąb - Kodram<br />

Kodrąbek - Neu Kodram<br />

Kołczewo - Kolzow<br />

Unin - Alt Tonin<br />

Korzęcin - Körtenthin<br />

Wapnica - Kalkofen<br />

Lubiewo - Liebeseele<br />

Warnowo - Warnow<br />

Lubin - Lebbin<br />

Warszów - Osternothafen<br />

Ładzin - Rehberg<br />

Wartowo - Wartow<br />

Łojszyno - Leussin<br />

Wicko - Vietzig<br />

Łunowo - Haferhorst<br />

Wisełka - Neuendorf<br />

Łuskowo - Lüskow<br />

Wydrzany - Friedrichsthal<br />

Międzywodzie - Heidebrink Zalesie - Laatzig<br />

Mokrzyca Mała - Klein Mokratz Zastań - Zünz<br />

Mokrzyca Wielka - Gross Mokratz Żółwino - Wollmirstädt<br />

Ognica - Werder<br />

FLÜSSE, KANÄLE<br />

Płocin - Plötzin<br />

Kanał Piastowski - Kaiserfahrt<br />

Przytór - Pritter<br />

Stara Świna - Alte Swine<br />

Rabiąż - Fernosfelde<br />

SEEN<br />

Recław - Hagen<br />

Jezioro Czajcze (Kiebitzsee) - Warnow See (West)<br />

Rekowo - Reckow<br />

Jezioro Domysłowskie - Dannenberger See<br />

Sierosław - Zirzlaff<br />

Jezioro Koprowo - Coperow See<br />

Sułomino - Soldemin<br />

Jezioro Kołczewo - Kolzow See<br />

Swiętouść - Swantuß<br />

Jezioro Wicko - Vietziger See<br />

Świdna Kępa - Swinhöft<br />

Jezioro Wisełka - Neuendorfer See<br />

Trzciągowo - Stengow<br />

Trzęsacz - Hoff<br />

Jezioro Żółwińskie - Wollmirstädter See<br />

7


10<br />

Wolliner Charts<br />

LEUCHTTURM IN SWINEMÜNDE<br />

(ŚWINOUJŚCIE)<br />

Der höchste an der Ostseeküste mit<br />

64,8 Meter über Grund. Man stelle sich<br />

vor, welchen Eindruck er zum Zeitpunkt<br />

seiner Inbetriebnahme im Jahre 1857<br />

gemacht haben muss. Die wundervolle<br />

Aussicht, die man auf der Höhe zu<br />

erwarten hat, muss man nicht nur mit<br />

Eintritt bezahlen, sondern auch mit körperlicher<br />

Anstrengung - der Weg nach<br />

oben führt über 308 Stufen einer steilen<br />

Wendeltreppe. Unten ist eine maritime<br />

Ausstellung zu besichtigen.<br />

SEEBRÜCKE IN MISDROY<br />

(MIĘDZYZDROJE)<br />

Das jetzige 395 Meter lange Bauwerk<br />

hatte viele Vorgänger, die durch Wind,<br />

Wellen oder Eisgang zerstört wurden,<br />

zuletzt im Winter 1985, als die Entscheidung<br />

zum Ausbau fiel. Heute dient<br />

es wieder, wie schon Anfang des 20.<br />

Jh., nicht nur zum Flanieren, sondern<br />

hat eine echte technische Aufgabe<br />

– seit Frühjahr 2005 verkehren von hier<br />

Fahrgastschiff e, u.a. zu den deutschen<br />

Seebädern auf Usedom.<br />

1 2 3<br />

FREILUFTMUSEUM IN DER<br />

STADT WOLLIN<br />

Hier kann man das anfassen, riechen<br />

und sogar schmecken, was man bis<br />

jetzt zum Thema „mittelalterliches<br />

Wolin“ hauptsächlich aus Lehrbüchern<br />

wusste. In dem von einer Palisade mit<br />

vier Toren umgebenen Freigelände<br />

stehen insgesamt 27 Holzgebäude. Alle<br />

sind unter Aufsicht von Wissenschaftlern<br />

exakt nachgebaute Rekonstruktionen<br />

von Ausgrabungsobjekten – vor allem<br />

aus Wollin.


4<br />

DOM ZU CAMMIN<br />

(KAMIEŃ POMORSKI)<br />

Die früheren Bischöfe hatten eine „Stadt<br />

in der Stadt”, mit der ältesten Kirche des<br />

alten Pommern im Mittelpunkt, erbaut<br />

ab1180 an der Stelle eines Baus aus der<br />

Zeit der Christianisierung durch Otto<br />

vom Bamberg im Jahre 1124. Trotz starker<br />

Kriegszerstörungen blieben viele<br />

Schätze sakraler Architektur und Kunst<br />

unversehrt. Am bekanntesten sind der<br />

Kreuzgang mit Garten, das bischöfl iche<br />

Palais und eine berühmte Orgel aus<br />

dem 17. Jh.<br />

Wie gelangt man dorthin?<br />

1. LEUCHTTURM Vom Bahnhof<br />

Świnoujście (Wolliner Seite – von Usedomer<br />

Seite mit Fähre erreichbar) entlang<br />

Radwanderweg R-10 Richtung<br />

Międzyzdroje. Hinter dem Bahnübergang<br />

bald links in die ul. Barlickiego. Nach 2<br />

km nach links,über beschrankten Bahnübergang,<br />

die Betonstraße ul. Ku Morzu<br />

entlang. Nach einigen hundert Metern<br />

Kreisverkehr, dort parallel zur Küste nach<br />

W abbiegen, nach 800 m Leuchtturm und<br />

Fort Von Międzyzdroje am Kreisverkehr<br />

rechts, auch nach Bahnhof Przytór<br />

1.<br />

ŚWINOUJŚCIE<br />

2.<br />

MIĘDZYZDROJE<br />

3.<br />

WOLIN<br />

DZIWNÓW<br />

4.<br />

KAMIEŃ<br />

POMORSKI<br />

weiter parallel zur Bahnstrecke bis zu einem Bahnübergang und weiter bis zu einem Bahnübergang<br />

rechter Hand, über diesen nach rechts in die Betonstraße ul. Ku Morzu (weiter s.o.).<br />

2. SEEBRÜCKE Zur Seebrücke gelangt man vom zentralen Kreisverkehr in Międzyzdroje, indem<br />

man nach rechts (NW) in die ul. Gryfa Pomorskiego einbiegt, von ihr nach ca. 100 m hinter der<br />

Bushaltestelle rechts in die ul. Krótka, an derem Ende scharf links in die ul. Zdrojowa. An der ersten<br />

Einmündung rechts die ul. Morska bergan fahrend erreicht man den Vorplatz der Seebrücke..<br />

Ebenso wie mit dem Rad.<br />

3. FREILUFTMUSEUM Von Międzyzdroje – auf der Hauptzufahrt ins Zentrum von Wolin (Stadt), der<br />

Hauptstraße (ul. Świerczewskiego) folgend am Marktplatz vorbei, über die Drehbrücke. Danach bis<br />

zum Treppenabgang vom Damm – das Fahrrad tragen – und den Weg durch das Schilf bis zur Pfl asterstraße,<br />

auf der man nach rechts zum Eingansgtor kommt. Von Szczecin – wie auch mit dem Auto.<br />

Von der Fernstraße Szczecin-Świnoujście auf der Ostseite der Dziwna an der Abfahrt nach Recław<br />

und Stepnica (touristische Route nach Szczecin) abfahren. Auf der Pfl asterstraße zum Dorfzentrum,<br />

hier an der ersten Straße rechts - die Pfl asterstraße führt direkt zum Freiluftmuseum.<br />

4. DOM Von Dziwnówek – im ersten Kreisverkehr rechts. Auf der ul. Szpitalna bis zur Hauptstraße<br />

(ul. Mickiewicza), auf ihr nach rechts bis zum Ende und am Basar links – zur Rechten der Dom. Vom<br />

Bahnhof – bis zur Hauptstraße (ul. Chrobrego), von ihr nach links in die ul. Mickiewicza, weiter wie<br />

oben. Ebenso wie mit dem Rad.<br />

11


26<br />

Markierte Wanderrouten<br />

Die Protagonisten aktiver Erholung<br />

verbinden schon seit vielen Jahren<br />

die interessantesten Orte der Insel<br />

Wollin mit einem Netz von Wanderwegen.<br />

Um es auf den Punkt zu bringen, es<br />

gibt keine schönere Art, die Insel und<br />

ihre herrliche Natur – wie auch ihre<br />

Geschichte – kennen zu lernen, als<br />

auf einer Wanderung. Die Mannigfaltigkeit<br />

der Insellandschaft verspricht<br />

Eindrücke am Wegesrand, die lange<br />

in Erinnerung bleiben.<br />

ROT E-9<br />

(Świnoujście - Trzęsacz/Hoff , 45 km)<br />

Die populärste Route, weil sie immer an<br />

der Küste entlang führt. Einerseits bietet<br />

sie die Möglichkeit, typische Sommerangebote<br />

zu nutzen: man passiert die<br />

belebten Promenaden aller Seebäder<br />

an diesem Küstenabschnitt, z.B. Świnoujście,<br />

Międzyzdroje, Dziwnów und Pobierowo.<br />

Andererseits erlaubt sie Erholung<br />

vom Lärm der Seebäder im Schoße der<br />

Natur. An diesem Weg kann man einige<br />

wahrhafte Wunder der Natur beobachten:<br />

die steinige Steilküste bei „Świdna Kępa“,<br />

den urwüchsigen Buchenwald bei<br />

Neuendorf, den „Toten See“ und den Leuchtturm<br />

Kikut. Für einen Fahrradausfl ug bieten<br />

sich die Abschnitte von Świnoujście<br />

nach Międzyzdroje und von Świętouść<br />

nach Dziwnów an. Allerdings verläuft die<br />

Route dort teilweise auf stark befahrenen<br />

Straßen, wie der Staatsstraße 102.<br />

BLAU 1<br />

(Świnoujście - Międzyzdroje, 16 km)<br />

Eine „Küsten“strecke im wahrsten Sinne<br />

des Wortes. Von der Fähre auf der Ostseite<br />

von Świnoujście führt sie fast<br />

geradezu gen Strand, und diese kürzeste<br />

Verbindung erlaubt gleichzeitig<br />

den Besuch eines „magischen Winkels“<br />

von Świnoujście mit Leuchtturm und<br />

Ostfort/Fort Gerhard. (Leider kann der<br />

erste Strandabschnitt mit der rekordlangen<br />

Steinmole wegen des Baus eines<br />

Flüssiggasterminals bald gesperrt sein.)<br />

Dahinter weiß man den etwa 14 km<br />

langen, breiten Strand der Halbinsel von<br />

Przytór, der sicher die Bezeichnung als<br />

einer der unberührtesten Strände Polens<br />

verdient. Er bevölkert sich einige Kilometer<br />

vor Międzyzdroje, wo die Route bis<br />

zur Seebrücke führt und in die lebhafte<br />

Strandpromenade mündet.


30<br />

Frischer Fisch - Mythos und Wirklichkeit<br />

Wozu fährt man an die Ostsee? Neben<br />

Seeluft, Sonnenbräune und süßem<br />

Nichtstun ist ein Hauptgrund: Fisch<br />

– Fisch am Meer gegessen, schmeckt<br />

ganz anders als zu Hause. Hmm ... Nur,<br />

ist es wirklich so?<br />

Man muss aufpassen - meist ist das<br />

nur eine Illusion! Fisch aus den Bratereien<br />

und Räuchereien an der Ostsee<br />

hat oftmals eine ebenso lange Vorgeschichte<br />

wie der, den man fernab der<br />

Küste kauft.<br />

TEST<br />

Man mache einen einfachen Test:<br />

Wenn man mitten in der Ferienzeit in<br />

einer beliebigen Fischbraterei nach<br />

Dorsch fragt und sich erkundigt, ob er<br />

frisch ist, wird man bestimmt eine positive<br />

Antwort hören und vielleicht sogar<br />

versichert bekommen, dass er „heute<br />

morgen gefangen” sei.<br />

Das Problem ist - das ist wenig wahrscheinlich.<br />

Wegen der Überfischung<br />

der Ostsee unterliegt der Dorschfang<br />

drastischen Beschränkungen. Der Dorsch<br />

in der Braterei stammt höchstwahrscheinlich<br />

aus der Nordsee oder wurde<br />

vor der Saison gefangen und tiefgefroren.<br />

Wenn es überhaupt Dorsch ist!!! Die<br />

Wahrheit ist grausam - es gab Fälle, dass<br />

aufgetauter Seelachs aus der Nordsee als<br />

frischer Dorsch verkauft wurde.<br />

Leider bildet der Dorsch keine Ausnahme.<br />

Wenn man im Sommer eine Fischbraterei<br />

besucht, kann man ziemlich<br />

sicher sein, dass die meisten Fische auf<br />

der Speisekarte eine ähnlich „frostige“<br />

Vergangenheit haben:<br />

Hering – wird hier sehr viel gefangen,<br />

aber im frühen Frühjahr;<br />

Lachs, Aal, Zander – werden zwar<br />

auch im Sommer gefangen, aber sicher<br />

nicht in den riesigen Mengen, die in der<br />

Urlaubszeit nachgefragt werden;<br />

Heilbutt, Rotbarsch, Alaska-Seelachs,<br />

Seehecht – werden in der Ostsee überhaupt<br />

nicht gefangen;<br />

Pangasius, Tilapia, Nilbarsch und<br />

die sog. Butterfische – werden nicht<br />

nur nicht in der Ostsee gefangen, sondern<br />

in keinem Meer Europas und der<br />

Welt. Diese Süßwasserfische verbringen<br />

ihr ganzes, kurzes und trau-


Heringsgeruch und verfügt über einen<br />

sehr feinen Geschmack. Nach dem<br />

Schuppen und Ausnehmen kann er im<br />

Ganzen geräuchert, gebraten, frittiert<br />

und gegrillt werden. Zum Marinieren<br />

und Einsalzen sollte man ihn besser<br />

fi letieren und die Haut ablösen.<br />

Hornhecht<br />

Vom Aussehen her<br />

der eigenartigste<br />

Fang in der Region<br />

– er hat die Gestalt eines langen Schlauches<br />

mit Schnabel. Trotz des schmackhaften,<br />

mageren Fleisches ekeln sich<br />

Manche vor den grünlichen Gräten. Er<br />

eignet sich v.a. zum Backen und Braten.<br />

FÄNGE AUS OSTSEE UND HAFF<br />

Barsch<br />

Ein allen Anglern wohlbekannter<br />

Fisch, der zu<br />

den schmackhaftesten<br />

Süßwasserfi schen zählt. Zum Zubereiten<br />

- besonders kleinerer Exemplare – muss<br />

man Geduld und Übung für das Schuppen<br />

haben, aber keine Sorgen wegen Gräten.<br />

Die Mühe bei der Vorbereitung belohnt<br />

der Barsch zweifach - ein ganz besonderer<br />

Leckerbissen sind kleine frittierte Barsche<br />

als „Chips”, auf dem Grill gebraten oder<br />

gar am Stock über einem Lagerfeuer.<br />

Zander<br />

Eine Fischdelikatesse,<br />

deren<br />

mageres und<br />

weiches Fleisch<br />

für die Zubereitung selbst der exquisitesten<br />

Fischgerichte geeignet ist. Den<br />

Fisch ganz einfach zerlegen – am besten<br />

in Filets oder Happen – und braten oder<br />

backen.<br />

Aal<br />

Obwohl er im<br />

Sommer hier<br />

nicht wenig gefangen<br />

wird, ist er „vom Boot“ nicht leicht<br />

zu bekommen, weil die Fischdelikatesse<br />

in der Regel unter den Fischern selbst<br />

und ihren Freunden „versickert“. Wegen<br />

des sehr fetten Fleisches ist er vor allem<br />

zum Räuchern geeignet - darin kommt<br />

ihm kein Fisch gleich.<br />

Wanderforelle und Ostseelachs<br />

Die herrlichsten<br />

der um die Inselngefangenen<br />

Fische, eng verwandt und einander<br />

in jeder Hinsicht sehr ähnlich. Große<br />

Exemplare am besten fi letieren. Dann<br />

man kann sich davon überzeugen, wie<br />

absolut köstlich diese Fische in jeder<br />

Form schmecken - egal, ob gebraten,<br />

gebacken oder geräuchert. Sogar roh<br />

sind sie vorzüglich - auf den Inseln wird<br />

von ihnen Fischtatar zubereitet.<br />

Schnäpel<br />

Einer der leckersten<br />

Fische, die<br />

auf den Inseln<br />

verfügbar sind. Sehr einfach zu zerle-<br />

33


STADT WOLLIN– LUBINUS - STICH AUS DEM JAHRE 1617<br />

bisherige Machtzentrum in das besser zu<br />

verteidigende Cammin verlegt wurde.<br />

Die Stadt konnte nie wieder eine dominierende<br />

Rolle gewinnen, um so weniger<br />

als im Greifenland immer schneller<br />

andere Handelszentren aufblühten,<br />

unter denen die stärkeren südlich des<br />

Stettiner Haff s lagen.<br />

EIN NEUES LAND<br />

Pommerns „Zivilisierung“ hatte zur<br />

Folge, dass sich die Handels- und<br />

Kulturbindungen des Landes der Greifenherzöge<br />

zu den deutschen Für-<br />

stentümern verstärkten – seit dem 12.<br />

Jh. ist es bereits kaiserliches Lehen und<br />

Bestandteil des Heiligen Römischen<br />

Reiches. In Wollin siedelten sich immer<br />

mehr deutschsprachige Kaufleute<br />

an, Reichsritter bekamen Ländereien<br />

auf der Insel. 1279 erhielt<br />

Wollin lübisches Stadtrecht, was<br />

Aufbruchstimmung erzeugte – die<br />

Stadt wurde ausgebaut und mit Stadtmauern<br />

umgeben. In Wollin wurden<br />

Landtage der pommerschen Stände<br />

abgehalten, die Herzöge hatten hier<br />

Besitztum. In der Stadt entstand auch<br />

ein Zisterzienserkloster, dem bedeutende<br />

Ländereien auf der Insel verliehen<br />

wurden. Mitte des 14. Jahrhunderts<br />

wurden Wolliner Bürger in die Hanse<br />

aufgenommen.<br />

EINE RELIGIÖSE REVOLUTION<br />

In der deutschen Geschichte von Wollin<br />

ist eines der wichtigsten Kapitel der Er-<br />

JOHANNES BUGENHAGEN - PORTRÄT VON<br />

LUCAS CRANACH D.Ä.<br />

folg der Reformationsidee. Hier wurde<br />

nämlich in der Stadt Wollin einer ihrer<br />

Väter geboren, Johannes Bugenhagen,<br />

Beichtvater Martin Luthers. Seine gewaltige<br />

Autorität in Pommern und am Hofe<br />

der Greifen hatte großen Einfl uss auf die<br />

schnellen Fortschritte der Reformation in<br />

diesem Gebiet – im Jahre 1534 wurde die<br />

Lehre Luthers hier zur Landesreligion erklärt.<br />

Eine Folge war die Übernahme alles<br />

bisher kirchlichen Grundbesitzes durch<br />

die Herzöge, darunter auf der Insel viele<br />

41


Nationalpark Wollin<br />

Die größten Schätze der Natur sind<br />

seit dem ŚRÓDLEŚNE 3. März JEZIORO NA 1960 TERENIE gesetzlich<br />

WPN<br />

geschützt. An diesem Tag wurde der<br />

Nationalpark auf Wollin gegründet,<br />

heute einer der insgesamt 22 in Polen<br />

bestehenden Parks dieser Art. Die<br />

Fläche beträgt (nach mehrmaliger<br />

Erweiterung) jetzt 10.937 ha: 2719 ha<br />

Wasserfl äche der Ostsee, ca. 2000 ha<br />

im Stettiner Haff und ca. 6000 ha Landfl<br />

äche gehören zum Nationalpark.<br />

SCHUTZGEBIETE<br />

In diesem Bereich wurden sechs Schutzgebiete<br />

(Reservate) geschaffen, die<br />

den Reichtum der Küstenlandschaft<br />

schützen sollen:<br />

Reservat „Dr. Stefan Jarosz“ – 90 ha,<br />

darin u.a. eine Anhöhe mit einem reinen,<br />

fast ursprünglichen Buchenbestand<br />

inmitten des Kiefernwaldes<br />

Reservat „Prof. Marian Raciborski“<br />

– 10 ha Wald bei Wisełka, mit ungewöhnlich<br />

wertvollen Standorten von<br />

Waldgeißblatt und Moosglöckchen<br />

Reservat „Prof. Zygmunt Czubiński“<br />

– in der Umgebung von Grodno, über<br />

106 ha eines Orchideen-Buchenwaldes,<br />

eines Waldes mit einer modellhaften<br />

Symbiose der Buchen mit unter ihnen<br />

wachsenden Orchideen<br />

Reservat „Dr. Bohdan Dyakowski”<br />

– über 66 ha Buchenwald mit ei-<br />

FICHTENWALD AM STETTINER HAFF ZWISCHEN<br />

KARNOCICE UND LUBIN<br />

nem Unterwuchs von Einblütigem<br />

Perlgras.<br />

Reservat „Prof. Władyslaw Szafer”<br />

– 101 ha Buchenbestand auf der malerischen<br />

Steilküste am Stettiner Haff mit<br />

einer im Unterwuchs üppig auftretenden,<br />

violett blühenden kleinen Pfl anze<br />

– dem Zwiebel-Zahnwurz<br />

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