nullsechs Stadionmagazin - Heft 8 2022/23

AUSSCHREIBUNG
NULLSECHS | 5
eine Ertüchtigung der Nordtribüne mit einem Gästeblock
und einem neu gestalteten Gästeeingang,
der Abriss der Westtribüne (Erdwall) und der Bau
einer provisorischen Schallschutzwand im Westen
zur Sicherstellung des Immissionsschutzes. Zur
weiteren Vorbereitung wurden bereits erforderliche
Gutachten und begleitende Planungen wie
Bodengutachten, Baugrundbewertungen, Schadstoffgutachten,
Schallschutzgutachten oder Artenschutzprüfungen
eingeholt bzw. erstellt sowie eine
umfassende digitale Bestandserfassung inklusive
3D-Modellierung vorgenommen. Auf dieser Grundlage
können nun bis zum 24. April geeignete Unternehmen
ihre Teilnahmeanträge am Bieterverfahren
einreichen. Mindestens drei und höchstens sieben
Unternehmen sollen dann für die Abgabe konkreter
Angebote ausgewählt werden, bis am Ende einer
einjährigen Verfahrenkette im März 2024 der Auftrag
erteilt werden kann.
Die Finanzierung des Projektes erfolgt durch die
Stadt Münster, die dafür ein Gesamtbudget in Höhe
von 60,233 Mio. Euro für das Stadion und 5 Mio.
Euro aus Mitteln der Stellplatzablösung zur Verfügung
stellt. Zusätzliche Mittel stehen außderdem
für den Bau einer Kindertagesstätte in der Südwestecke
des Stadions sowie eines Bürogebäudes in der
Südostecke zur Verfügung. Die politischen Grundlagen
dafür hat der Rat der Stadt Münster in seinen
Sitzungen im September und Dezember 2022 geschaffen,
als eine grundlegende Modernisierung
des Stadions, die Baureihenfolge und das Budget
mit großen Mehrheiten und teilweise einstimmig
beschlossen wurden.
Realisiert werden sollen der Neubau der Nordtribüne
(Gegengerade) mit etwa 3.000 Sitzplätzen,
der Neubau der bereits abgerissenen Westtribüne
mit insgesamt 5.000 Plätzen, inklusive eines Gästebereichs,
der Neubau der Osttribüne als Stehplatztribüne
mit zirka 8.800 Plätzen, sowie die Sanierung
der Südtribüne inklusive Anpassung der medientechnischen
Voraussetzungen. Darüber hinaus sind
der Neubau eines Eckgebäudes im Südosten mit
einer Kindertagesstätte sowie der Neubau eines
Eckgebäudes im Südwesten als Bürogebäude geplant.
Anschließend müssen die Außenanlagen, die
Eingangsbereiche sowie PKW- und Fahrrad-Stellplätze
neugestaltet werden.
Ein besonderes Augenmerk bei die Vergabe wird
auch auf der Berücksichtigung von Energie- und
Nachhaltigkeitsaspekten liegen. In der Ausschreibung
heißt es konkret: "Die Eindämmung des Klimawandels
und seiner Folgen ist im Selbstverständnis
der Stadt eine kommunale Aufgabe höchster
Priorität. Die Baumaßnahme hat daher Nachhaltigkeitsaspekte
bei der Planung und Bauausführung
in besonderem Maße zu berücksichtigen. Die in
der Ausschreibung beschriebenen Energie- und
Nachhaltigkeitskonzepte sind in allen Planungsansätzen
zu berücksichtigen."