founders Magazin Ausgabe 56
founders Magazin Ausgabe 56: Warren Buffett | Wie Führungskräfte für Wachstum und Beständigkeit sorgen können Gutes Geschäft für frustrierte Verbraucher | Christoph Kirchenstein im Interview Sparen beim Staat? So geht es! | Timo Renner PISA-Schock | Martin Limbeck Kommt die Pleitewelle? | Warum Unternehmen jetzt um ihre Existenz fürchten Da geht doch noch etwas! | Kolumne »Best of Vertrag und Verhandeln« von Prof. Dr. Jörg Kupjetz
founders Magazin Ausgabe 56:
Warren Buffett | Wie Führungskräfte für Wachstum und Beständigkeit sorgen können
Gutes Geschäft für frustrierte Verbraucher | Christoph Kirchenstein im Interview
Sparen beim Staat? So geht es! | Timo Renner
PISA-Schock | Martin Limbeck
Kommt die Pleitewelle? | Warum Unternehmen jetzt um ihre Existenz fürchten
Da geht doch noch etwas! | Kolumne »Best of Vertrag und Verhandeln« von Prof. Dr. Jörg Kupjetz
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Leben<br />
Mit ihrem Insolvenzantrag<br />
sorgte die Signa Holding<br />
Ende November hierzulande<br />
für Aufsehen, denn<br />
von der Zahlungsunfähigkeit<br />
des Unternehmens von Österreicher<br />
René Benko waren auch traditionell deutsche<br />
Firmen wie Galeria Karstadt Kaufhof<br />
betroffen. Auch wenn über die konkreten<br />
Ursachen, die zur Signa-Pleite geführt haben,<br />
derzeit noch wenig bekannt ist, handelt<br />
es sich schon vor Ende des Jahres um<br />
eine der weitreichendsten Insolvenzen in<br />
Deutschland. Doch nicht nur für Benko,<br />
sondern insbesondere für kleine Unternehmen<br />
war dieses Jahr von Herausforderungen<br />
geprägt – und diese hinterlassen deutliche<br />
Spuren, wie das »ifo Institut« in einer<br />
Untersuchung zeigte, die Anfang Dezember<br />
als Vorabdruck veröffentlicht wurde:<br />
Demzufolge ist die Zahl der Unternehmer,<br />
die sich um ihre berufliche Existenz sorgen,<br />
deutlich gestiegen: Befürchteten noch im Januar<br />
noch durchschnittlich 4,8 Prozent der<br />
Unternehmer eine Insolvenz, hat sich diese<br />
Zahl im Oktober bereits auf 6,8 Prozent erhöht.<br />
In den einzelnen Geschäftszweigen<br />
liegen die Anteile mitunter deutlich höher;<br />
sie sind teilweise im zweistelligen Bereich<br />
angesiedelt. Wie kommt es zu so einer gravierenden<br />
Änderungen innerhalb von nur<br />
knapp zehn Monaten – und sind die Sorgen<br />
der Unternehmer eigentlich berechtigt?<br />
Branchen unterschiedlich stark betroffen<br />
Fest steht: Die Angst um die berufliche<br />
Zukunft ist branchenübergreifend zu<br />
spüren – allerdings je nach Wirtschaftszweig<br />
in unterschiedlicher Intensität: Der<br />
Einzelhandel hat offenbar am stärksten<br />
unter finanziellen Schwierigkeiten zu leiden:<br />
Rund 10,3 Prozent der Befragten in<br />
dieser Branche bangen um ihre Existenz.<br />
Mit 8,9 Prozent wurde auch ein neuer Rekordwert<br />
im Bauhauptgewerbe gemessen.<br />
Beide Branchen scheint besonders die<br />
Inflation zu belasten – so interpretieren<br />
es jedenfalls die Verantwortlichen der ifo<br />
Erhebung, Thomas Licht und Klaus Wohlrabe.<br />
Während die gestiegenen Kosten<br />
im Einzelhandel die Konsumlaune der<br />
Verbraucher unmittelbar bremsten, seien<br />
es insbesondere im Bereich Hochbau die<br />
gestiegenen Zinsen – also eigentlich die<br />
Reaktion auf die Inflation – welche die<br />
Bauunternehmen belasteten. Die kontinuierliche<br />
Zinsanhebung lasse Baugenehmigungen<br />
zum Erliegen kommen und führe<br />
dazu, dass Bauunternehmen sich einer<br />
Stornierungswelle gegenübersehen, so das<br />
ifo Institut in seinem Bericht.<br />
Doch die Untersuchung zeigt auch, dass<br />
es Wirtschaftsbereiche gibt, in denen<br />
sich die Lage weniger prekär darstellt.<br />
Hierzu zählen etwa die Automobilindustrie<br />
und der Maschinenbau – dort halten<br />
weniger als fünf Prozent die derzeitigen<br />
Herausforderungen für existenzgefährdend.<br />
In anderen Bereichen des Verarbeitenden<br />
Gewerbes sieht es allerdings<br />
anders aus – so etwa in der Textilbranche.<br />
Der Anteil von Unternehmen, deren<br />
Zukunft laut eigener Einschätzung ungewiss<br />
ist, liegt hier bei weit über 15 Prozent<br />
– nur bei Herstellern von Druckerzeugnissen<br />
ist er noch höher: Hier liegt<br />
er sogar bei rund 19 Prozent.<br />
Auch dem Dienstleistungssektor macht die<br />
momentane Wirtschaftslage zu schaffen: Im<br />
Bereich von Transport- und Logistik sind<br />
nach eigener Aussage 14 Prozent der Unternehmer<br />
mit derart starken finanziellen Sorgen<br />
belastet. Laut Angaben des ifo Instituts<br />
sei dies vermutlich auf die insgesamt schwächelnde<br />
Wirtschaftslage zurückzuführen,<br />
welche sich unter anderem in einem Auftrags-<br />
und Nachfragemangel niederschlage.<br />
Insbesondere in der ebenfalls von pessimistischer<br />
Erwartungshaltung geprägten<br />
Branche der Personalagenturen und Leiharbeitsfirmen<br />
käme noch ein weiteres<br />
Die Angst um die berufliche Zukunft<br />
ist branchenübergreifend<br />
zu spüren [...].<br />
Bilder: IMAGO / Future Image (C. Hardt) / Eibner (Eibner-Pressefoto Alexander Neis) / Sven Simon<br />
Nicht nur für René Benko (li.) war dieses<br />
Jahr von Herausforderungen geprägt.<br />
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