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Ausgabe Februar <strong>2024</strong><br />
VETERINÄRMEDIZIN<br />
TPG Passail OG | Mag. Matthias Graf<br />
www.kikerikizeitung.at<br />
Seite 11<br />
TIERARZT<br />
TPG Tierärztliche Praxisgemeinschaft Passail OG<br />
A-8162 Passail<br />
Weizer Straße 13<br />
Tel: 03179 23120<br />
Fax: 03179 23120 4<br />
Email:praxis@almenlandtierarzt.at<br />
Internet:www.almenlandtierarzt.at<br />
Kleintierordination<br />
& Hausapotheke:<br />
Mo - Fr: 08:00 - 12:00<br />
Di und Do: 16:00 - 19:00<br />
Sa: 08:00 - 11:00<br />
NOTFALL 0-24 Uhr<br />
nach tel. Vereinbarung!<br />
Tel: 03179/23120<br />
Gibsi – Teil 1<br />
Der Beruf des Nutztierarztes bringt<br />
es manchmal mit sich, flexible und<br />
kreative Lösungen für Probleme im<br />
Stall zu finden. Und manchmal schafft man zusammen<br />
mit engagierten Landwirten auch Dinge, die beim ersten<br />
Blick als aussichtslos erscheinen.<br />
Ein Betrieb bat um Hilfe bei einem frisch geborenen Kalb,<br />
welches trotz komplikationsloser Geburt nicht aufstehen<br />
konnte. „Es wocklt immer herum, als obs bsoffm wär“, so<br />
der O-Ton der Bäuerin am Telefon. Da die Schnapsdrosseln<br />
unter den Kälbern eher selten sind, fuhr ich gespannt zum<br />
Betrieb. Dort zeigte man mir ein beinahe weißes Kalb, gebettet<br />
auf einer dicken Strohmatratze, welches mich wachen<br />
Blickes ansah. Und als es versuchte, auf die Beine zu kommen,<br />
sah ich dann, was am Telefon gemeint war: Beide Hinterbeine<br />
knickten immer unnatürlich nach vorne. Vermutlich<br />
war in beiden Sprunggelenken die Bänderung nicht richtig<br />
ausgebildet. Solche Wachstumsstörungen treten manchmal<br />
auf und in der Regel wächst sich das auch aus. An den Hinterbeinen<br />
ist das jedoch selten und aufgrund der Anatomie<br />
und der Bewegungsart der Tiere schwierig. Kann das Tier<br />
aber nicht aufstehen, wird es kritisch. Dennoch: der Lebenswille<br />
des Kalbes war zu sehen und das Landwirtsehepaar<br />
wollte unbedingt, dass ich etwas unternehme. Also war Kreativität<br />
gefragt. Ich musste irgendwie die Sprunggelenke fixieren,<br />
damit der Bandapparat sich mit der Zeit stabilisieren<br />
konnte, gleichzeitig sollte das Kalb aber stehen und sich zumindest<br />
etwas bewegen können. Leichter gedacht, als getan.<br />
Ich richtete also beide Gelenke so gut es ging ein und fixierte<br />
sie mittels Kunststoff- Castverbänden (Heutzutage verwendet<br />
man weniger Gipsverbände, sondern Kunststoffverbände,<br />
die in Verbindung mit Wasser binnen Minuten aushärten).<br />
Gleichzeitig erhielten die Landwirte von mir den Auftrag,<br />
das Tier regelmäßig auf die Beine zu heben (mindestens<br />
4-mal täglich) und es zur Bewegung zu animieren. Nicht so<br />
einfach, ist doch bekannt, dass Landwirte hierzulande keine<br />
32-Stunden Woche ihr Eigen nennen. Physiotherapiestunden<br />
beim Kalb sind da nicht so leicht unterzubringen. Sehr viel<br />
hing also vom Engagement der Tierbesitzer ab.<br />
Als ich am nächsten Morgen zur Kontrollvisite kam, da<br />
staunte ich aber nicht schlecht….<br />
TPG Tierärztliche Praxisgemeinschaft Passail OG<br />
Weizer Straße 13, A-8162 Passail, Tel: +43 (0) 3179 23120-0<br />
praxis@almenlandtierarzt.at