06.03.2024 Aufrufe

Fraenkische-Nacht-0324-alles

  • Keine Tags gefunden...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

musiktipps<br />

loreena McKennitt<br />

The Road Back Home<br />

Quinlan Road<br />

madi diaz<br />

Weird Faith<br />

Anti (Indigo)<br />

Das Album ist eine Art Hommage an die<br />

gefühlt einfacheren Zeiten, verbunden mit<br />

der Sehnsucht nach Ungezwungenheit, die<br />

es heute in der Art kaum mehr gibt. „Es ist<br />

ein bisschen wie nach Hause kommen,“<br />

sagt Loreena. Dort wo jemand unser Herz<br />

erreicht und man ohne große Worte einfach<br />

zusammenpasst. Beeinflusst wurde die<br />

hochmusikalische Künstlerin, fantastische<br />

Folk-Sängerin und Multiinstrumentalistin<br />

von den 1960/70ern, als es zu einer Wiederbelebung<br />

der Folk Music kam – in Irland wie<br />

in England. Sie begann als Straßenmusikerin<br />

in Vancouver, Toronto, Dublin und London,<br />

was den Grundstein für eine über 40-jährige<br />

Karriere legte für eine Multi Platin Künstlerin,<br />

die weltweit unzählige Konzerte gab. Das<br />

Treffen mit keltisch orientierten Musikern<br />

inspirierte sie im letzten Sommer, auf den<br />

Ontario Folk Festivals zu spielen. Zusammen<br />

mit ihrer Cellistin Caroline Lavelle beginnt<br />

das Live-Album - „Searching For Lambs“ - mit<br />

bezaubernder Mehrstimmigkeit voller Gefühl<br />

und Zärtlichkeit, was sich durch das gesamte<br />

Werk zieht und auch live am 12. März 2024<br />

in der Meistersingerhalle in Nürnberg zu bewundern<br />

ist.<br />

Helmut Ölschlegel<br />

Gut’ Ding will manchmal extra Weile haben,<br />

muss sich Madi Diaz gedacht haben, als der<br />

Anruf ihres Managers kam. 16 Jahre nach<br />

ihrem Debüt und erfolglosem Pendeln zwischen<br />

Los Angeles und Nashville wollte einer<br />

der größten Popstars der Gegenwart sie als<br />

Tour-Support. Tatsächlich gefielen die Stadionshows<br />

mit Harry Styles der 37-jährigen<br />

Singer-Songwriterin so gut, dass sie gleich bei<br />

seiner Backing-Band einstieg. Zum Glück nur<br />

vorübergehend: Mit dem abgeklärten Selbstbewusstsein<br />

einer Spätberufenen gesellt sich<br />

Diaz nun mit ihrem 6. Album zu den jungen,<br />

gitarrenbehangenen Damen von boygenius,<br />

Snail Mail oder Clairo, die seit einigen Jahren<br />

den Markt für handgemachte Musik und<br />

auch den ein oder anderen TikTok-Feed mit<br />

dem Herz auf der Zunge dominieren. Wie<br />

schon der gelungene Vorgänger „History of<br />

a Feeling“ entsagt „Weird Faith“ instrumental<br />

den Pop-Experimenten der Vergangenheit<br />

und gibt sich eher trocken auf Akustikgitarre<br />

und Klavier reduziert. Ihre schonungslos<br />

ehrlichen Stream of Consciousness-Betrachtungen<br />

zwischenmenschlichen Scheiterns<br />

kleidet Diaz dafür in umso lieblichere Gesangsmelodien.<br />

Maximilian Beer<br />

KURZ & GUT<br />

the last dinner party<br />

Prelude To Ecstasy<br />

Universal<br />

„Ich möchte kein Eisbär sein, ich möchte<br />

eine Zukunft“ - die Idee, den alten<br />

Grauzone-Hit zur Kritik am Klimawandel<br />

zu nutzen, hatten vor Endless Wellness<br />

schon Haindling und diverse Kinderliedermacher.<br />

So lyrisch wie die Wiener<br />

hat es aber noch keiner hinbekommen.<br />

Im Song „Danke für <strong>alles</strong>“ startet jede<br />

Strophe mit einem Zitat aus einem<br />

NDW-Klassiker und endet in einer poetischen<br />

Dystopie. Lediglich die Bridge<br />

schließt mit einer zweiflerischen Bryan-<br />

Adams-Zeile. Auch das ist so genial wie<br />

das komplette Debütalbum „Was ein<br />

Glück“, das schon jetzt zum Austropop-<br />

Meilenstein ausgerufen wurde. cro<br />

Manche sportlichen Musikliebhaber<br />

stellen sich ihre Playlist für die Jogging-<br />

Runde gerne passend zum angestrebten<br />

Pulsschlag zusammen. Sanftes Einlaufen<br />

zu Slowdive, allmähliches Anziehen des<br />

Tempos zu Kyuss, ein Schlussspurt mit<br />

Iron Maiden. Bei der Dubliner Band<br />

Sprint ist der Name für diesen Fall<br />

schon Programm. Der energetische<br />

und unorthodoxe Postpunk des Dubliner<br />

Quartetts um Sängerin Karla Chubb<br />

taugt für extremes Intervalltraining.<br />

Aber auch für alle unsportlichen Musikliebhaber<br />

unter uns ist das Debütalbum<br />

„Letter To Self“ ein absolut Adrenalin<br />

puschendes Ausnahmeerlebnis. cro<br />

Wir können mehr als kopieren<br />

Textildruck<br />

T-Shirt<br />

Kissen<br />

Grillschürzen<br />

Stofftaschen<br />

Sportbeutel<br />

und vieles mehr<br />

Am Kranen 12 a / 96047 Bamberg<br />

(im ehemaligen Bürozentrum Kutz)<br />

Tel. 0951-98 21 20<br />

www.copyshopbamberg.de<br />

Dass The Last Dinner Party kurz nach ihrer Gründung<br />

von einer Pandemie ausgebremst wurden,<br />

mag frustrierend gewesen sein. Vermutlich aber<br />

wäre die Band ohne die prägende Erfahrung von<br />

Lockdowns, Isolation und latenter Zukunftsangst<br />

nicht das, was sie heute ist: Fünf junge Londonerinnen,<br />

die ihre Existenz mit jeder Faser ihres Körpers<br />

spüren wollen und das Leben mit barockem<br />

Pomp, operettenhafter Theatralik und queerer Romantik<br />

feiern. „Prelude To Ecstasy“ ist der opulente<br />

Soundtrack zum letzten Abendmahl, aber bitte mit<br />

Rotwein vom Bio-Winzer, veganen Häppchen, viktorianischen<br />

Fair-Trade-Kleidern und Jane Austen<br />

als Ehrengast. Die <strong>alles</strong> überstrahlende Sehnsuchtsode<br />

„Nothing Matters“ ist der Abba-Song, den<br />

man sich bei deren Comeback gewünscht hätte,<br />

auch Kate Bush, Florence & The Machine, Queen<br />

und Dresden Dolls mögen den virtuosen Newcomerinnen<br />

als Inspiration dienen. „Caesar On A TV<br />

Screen“ bittet mit pumpendem Disco-Beat auf den<br />

Dancefloor der spätrömischen Dekadenz, „The<br />

DJ-Toplist > März<br />

Danny<br />

1. Leatherface - Springtime<br />

2. Finnoguns Wake - Blue Skies<br />

3. Peter Jefferies/Robbie Muir - Fate Of Human Carbine<br />

4. Plagal Grind - Blackout<br />

5. VIDRO - Upp till dans<br />

6. Hyperdog - House on the Hill<br />

7. Powerplant - A spine<br />

8. Treasury of Puppies - Rotten apples of love<br />

9. Amateur Hour - Stanna Hos Mig<br />

10. Kali Malone - Retrograde Canon<br />

Feminine Urge“ ist eine trotzige Empowerment-<br />

Hymne, „Sinner“ vereint Glamrock und Artpop, „My<br />

Lady Of Mercy“ überrascht mit harschen Gitarren<br />

und Sirenenchor, bei „On Your Side“ rührt Abigail<br />

Morris zu Tränen. Die kollektive Ekstase, sie ist<br />

nur noch eine Frage der Zeit. Uli Digmayer<br />

44 www.fraenkische-nacht.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!