MUT April 2024
Magazin der Stiftung Hospiz Zentralschweiz
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Persönlich
sondern auch das Gefühl, das einem
umgibt, wenn man im Hospiz ist. Man
spürt: Alle wollen, dass sich auch die
Angehörigen gut aufgehoben fühlen.
Welche Rolle spielte Ihr soziales
Umfeld während dieser Wochen,
Tage?
Familie und Freunde waren
unterstützend und wir haben uns mit
Besuchen abgewechselt. Die Absprache
war wichtig. Ich realisierte rasch, dass
es für niemanden erfüllend war, wenn
wir zu dritt in Peters Zimmer sassen.
Manchmal legten wir die Besuche so,
dass wir danach gemeinsam zu Abend
assen. Das war insofern unterstützend,
weil es das Alleinsein durchbrach.
Was glauben Sie, wie hat Ihr
verstorbener Ehepartner den Aufenthalt
im Hospiz selbst erlebt?
Mein Partner schien den Aufenthalt
zu schätzen. Trotz seiner gesundheitlichen
Verschlechterung wirkte er entspannt
und nahm am Leben teil, sein
Humor blitzte immer wieder durch. Wie
man hier das Leben bis zuletzt würdigt,
hat seiner Art entsprochen. Er war nie
einer, der mit seiner Diagnose haderte.
Ihm war bewusst, was sie für ihn
bedeutet. Und doch lebte er nach der
Gesinnung: Man weiss nie, wann der
letzte Atemzug da ist und aufgrund
welcher Ursache. Dass er seinen letzten
Atemzug friedlich im Schlaf machte,
spricht Bände, meine ich.
Betreuung war einfühlsam, die Atmosphäre
ruhig, und wir erhielten den
Raum, den wir brauchten. Wir durften
die sieben Wochen hier in unserer Blase
aus Ruhe und Zweisamkeit verbringen.
Immer getragen vom Wissen, dass
helfende Hände da sind, wenn wir
sie brauchen.
—
Haben Sie während des Aufenthalts
im Hospiz etwas vermisst oder haben
Sie Vorschläge, wie die Betreuung
und Unterstützung möglicherweise
verbessert werden könnten?
Für uns war alles stimmig. Die
—
12 Stiftung Hospiz Zentralschweiz