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Harlander A bis Z 2024 - Rund ums Haus

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ENERGIEKOSTEN

SENKEN

IM GESPRÄCH MIT STEFFEN MEISTER.

IB Meister Ingenieurbüro, Oberaudorf

FÖRDER-

PROGRAMME

IM GESPRÄCH MIT MATTHIAS FRIEDRICH.

Friedrich Haustechnik, Kiefersfelden

Wo gibt es wirklich Potenzial,

Energiekosten zu senken?

Potenzial gibt es überall. Jede nicht verbrauchte

Energie senkt die Kosten. Mit

zahlreichen technischen Maßnahmen bei

der Energie- und Wärme erzeugung sowie

der Wahl der Energieerzeugung lässt sich

Energie einsparen. Der Verbrauch kann

durch Optimierung der Energieverteilung

und Reduzierung des Energiebedarfs, zum

Beispiel durch Dämmung und Wärmerückgewinnung,

minimiert werden. Entscheidende

Punkte beim Verbrauch sind

natürlich das individuelle Nutzerverhalten

und die individuellen Bedürfnisse eines

jeden Einzelnen.

Was raten Sie Hausbesitzern

im Bestand?

Vor jeder Planung sollte eine intensive

Bestandsanalyse stehen, um die Möglichkeiten

genau analysieren zu können. Es

sollten mehrere Möglichkeiten zur Sanierung

mit den individuellen Bedürfnissen

der Nutzer abgewogen werden.

Was raten Sie bei Neubauten?

Das ist eine Frage der Investitionsmöglichkeiten.

Das Optimum würde ein bestens

gedämmtes Gebäude mit einer autarken

Energieversorgung darstellen. Stichworte

PV, Batterie, große Wärmepufferspeicher,

Wärmepumpe, Erdwärme/Geothermie.

Gibt es einen absoluten Trend bei

zukünftigen Energieformen?

Hier sehe ich keinen absoluten Trend.

Politische Gründe, bzw. jeweilige Förderpolitik,

wirken auf die jeweiligen Trends.

Mit Energielieferanten verhandeln

oder umbauen?

Beides, verhandeln mit Lieferanten und umbauen,

um die Energiekosten zu senken.

Was halten Sie vom intelligenten

Haus – Stichwort IT im Haus?

Sehr viel, damit hat man die Möglichkeit,

Energieverbrauch und Zeitpunkte des Verbrauchs

im Hinblick auf den Nutzer optimal

zu steuern.

Was würden Sie selbst favorisieren?

Ein intelligentes Haus mit möglichst autarker

Energieerzeugung.

Wo sehen Sie die größten Potenziale?

Größte Einsparpotenziale sehe ich bei der

Sanierung von Altbauten.

Haben Sie einen abschließenden Tipp?

Ich würde jedem raten, vor einer Sanierung,

um Energieverbräuche zu senken, sich

intensiv von Energieberatern und Experten

beraten zu lassen. Vor allem mehrere Möglichkeiten

der Sanierung zu prüfen, insbesondere

auf langfristige Sicht.

Welche Förderungen können Hauseigentümer

aktuell beantragen?

Förderungen des Bundes sind möglich für

die 1. Wohneinheit und 2. bis 6. Wohneinheit.

Wir sprechen von 30 % Grundförderungen

65 % bei regenerativen Anlagen

(außer Öl- und Gaskessel). Hinzu kommt,

dass das Einkommen der Eigentümer als

Berechnungsgrundlage dient. Die geplante

Altersgrenze wurde abgeschafft.

Lohnt sich die Förderung bei den

hohen Handwerkerkosten aktuell

trotzdem?

Ja, denn die Maßnahmen müssen über

kurz oder lang ohnehin erfolgen. Aktuell

sind die Fördersätze sehr hoch angesetzt

und sollten laut aktuellem Stand auch für

weitere Maßnahmen so beibehalten werden.

Zudem steigert sich durch die erfolgte

Modernisierung auch der Wert des jeweiligen

Objekts.

Wie kommt man am besten

durch den Förderdschungel?

Verschiedene Heizungs- und Anlagenhersteller

bieten einen eigenen Förderservice

an, der den Bauherren die Entscheidungen

erleichtert und die optimalen Möglichkeiten

aufzeigt. Grundsätzlich wäre die Einbeziehung

eines regionalen Energieberaters

der neutralste und objektivste Weg.

Wozu raten Sie bei Neubauten?

Bei Neubauten sollen ab 1.1.2024 mindestens

65 % des Wärmebedarfs über regenerative

Quellen abdecken. Mein Tipp fürs

Eigenheim: Wärmepumpe im Einfamilienhausbereich.

Wozu raten Sie bei Sanierungen?

Hier wäre die Optimallösung die Kombination

aus Gas und Wärmepumpe.

Was tun bei ständig wechselnder

Förderpolitik?

Ruhe bewahren und eine Fachberatung zu

den aktuellen Möglichkeiten einholen.

Was kostet eine Fördermittel beratung

– ist das überhaupt sinnvoll?

Die Kosten variieren zwischen 150 und 350

Euro – je nach Aufwand. Generell sollten

Vorgespräche kostenfrei stattfinden.

Was würden Sie persönlich

technisch favorisieren?

Eine Hybridanlage (Kombination aus fossilen

Brennstoffen und Luftwärmepumpe) je nach

Abhängigkeit des Verbrauchs und Objekts.

Haben Sie einen abschließenden Tipp?

Die aktuelle Gesetzgebung abwarten und

auf die Wärmeplanung der jeweiligen

Kommune warten.

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