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Jahresbericht 2023

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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2023</strong> 9<br />

Äthiopien<br />

Breite Projektpalette und<br />

kreative Ansätze<br />

Trotz Herausforderungen auf verschiedenen Ebenen konnten wir mit unseren Partnerorganisationen<br />

die Projektarbeit in Äthiopien aufrechterhalten. Das neue Projekt gegen<br />

weibliche Genitalbeschneidung nahm im Berichtsjahr richtig Fahrt auf.<br />

In Äthiopien leidet die Bevölkerung unter anhaltenden<br />

Mehrfachkrisen: Neben zahlreichen Konflikten in mehreren<br />

Teilen Äthiopiens wirken der Krieg im Nachbarland<br />

Sudan und die damit verbundenen Fluchtbewegungen zusätzlich<br />

destabilisierend. In einer unserer Projektregionen,<br />

der Somali-Region, verschärften wechselnde Wetterereignisse<br />

– zuerst extreme Dürre, dann Überschwemmungen –<br />

im Jahr <strong>2023</strong> die Ressourcenknappheit und trugen zu weiteren<br />

Migrationsbewegungen bei.<br />

Herausforderungen<br />

Die oben genannten Faktoren führten dazu, dass unsere<br />

lokalen Partnerorganisationen ihre Arbeit mit Bedacht und<br />

planerischer Weitsicht umsetzen mussten. Am Ende des<br />

Berichtsjahrs gab es zudem personelle Wechsel im Landesbüro<br />

Äthiopien und in der Schweiz. Dank dem Einsatz<br />

aller Beteiligten konnte die Projektarbeit dennoch mit Konstanz<br />

fortgeführt werden.<br />

Höhepunkte<br />

Durch die Breite unserer Projekte in Äthiopien konnten wir<br />

im Berichtsjahr fast 1000 Frauen in verschiedenen Regionen<br />

Äthiopiens eine sichere Geburt ermöglichen. Auch die<br />

Gesundheitsversorgung stärkten wir nachhaltig, indem<br />

<strong>2023</strong> insgesamt 179 Männer und Frauen am St. Luke College<br />

of Nursery and Midwifery Unterstützung bei ihrer Ausbildung<br />

zur Hebamme oder Pflegefachperson erhielten.<br />

Besonders erfreulich war zudem der erfolgreiche Start<br />

des Projekts «Say No!», das sich gegen die weibliche Genitalbeschneidung<br />

richtet. Nach umfassenden Befragungen<br />

entschied sich das Projektteam, auf verschiedenen Ebenen<br />

und mit teilweise unkonventionellen Mitteln gegen die<br />

tief verwurzelte, schädliche Praxis vorzugehen: Mittels Theateraufführungen,<br />

die auch Menschen zugänglich sind, die<br />

nicht lesen können, haben beispielsweise rund 5400 Personen<br />

von den Risiken der Genitalbeschneidung erfahren.<br />

Zusätzlich hat das Projektteam Gesundheitsmitarbeitende<br />

geschult, Beratungsangebote in den jeweiligen Gemeinden<br />

initiiert und in Diskussionsforen 750 Mädchen und<br />

Frauen und 460 Jungen und Männer dazu eingeladen, sich<br />

kritisch mit der Praxis auseinanderzusetzen.<br />

Austausch ist wichtig: Mitarbeitende am Kick-off-Meeting des<br />

Projekts «Say No!» gegen weibliche Genitalbeschneidung.<br />

Ausblick<br />

Im Jahr 2024 soll das Projekt «Say No!» weiter Fahrt aufnehmen,<br />

sodass noch mehr Menschen die weibliche Genitalbeschneidung<br />

kritisch reflektieren. In drei Projekten<br />

(Attat, Desta Mender und St. Luke) laufen Ende 2024 die je<br />

vierjährigen Projektphasen aus. Wir werden daher im letzten<br />

Projektjahr mit unseren Partnern alle Projekte evaluieren<br />

und darauf basierend die Fortführung definieren.<br />

Projekte<br />

Sichere Geburten trotz<br />

Risikoschwangerschaft<br />

Fistelüberlebende bauen sich<br />

ihre Zukunft auf<br />

Eine Hebamme für jede Mutter –<br />

Förderung der Ausbildungsqualität<br />

am St. Luke Hospital<br />

Gesundheit für Mutter und Kind<br />

durch Stärkung von Bürgerinitiativen<br />

Say No! – Gemeinsam gegen<br />

weibliche Genitalbeschneidung<br />

Partnerorganisationen<br />

Attat Catholic Hospital<br />

Hamlin Fistula Ethiopia<br />

(Desta-Mender-<br />

Rehabilitationszentrum)<br />

St. Luke Catholic Hospital<br />

Organization for Welfare<br />

and Development in Action<br />

(OWDA)<br />

Organization for Welfare<br />

and Development in Action

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