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Kühlschmierstoffe Frische Luft am Arbeitsplatz

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3 <strong>Kühlschmierstoffe</strong><br />

3.1 Was sind <strong>Kühlschmierstoffe</strong>?<br />

Unter <strong>Kühlschmierstoffe</strong>n (KSS) versteht man Flüssigkeiten, die<br />

bei Fertigungsverfahren der umformenden, trennenden und spanenden<br />

Be- und Verarbeitung von Werkstoffen eingesetzt werden.<br />

Ihre Aufgabe ist es, bei den Fertigungsprozessen u. a. das<br />

Werkzeug zu kühlen, Reibung zwischen Werkstück und Werkzeug<br />

zu vermindern, den Verschleiß des Werkzeuges zu begrenzen,<br />

Zerspanungs- und Umformenergie zu verringern und/oder Späne<br />

abzuführen.<br />

Aus der Vielzahl der Einsatzfelder resultieren auch viele Arten und<br />

unterschiedliche Zus<strong>am</strong>mensetzungen der <strong>Kühlschmierstoffe</strong>.<br />

Die <strong>Kühlschmierstoffe</strong> lassen sich nach der folgenden Grafik einteilen:<br />

8<br />

Nicht-wassermischbare<br />

<strong>Kühlschmierstoffe</strong><br />

(früher auch: Schneidöl, Schleiföl, Bohröl)<br />

Sie setzen sich aus Primär- und Sekundärstoffen zus<strong>am</strong>men: (siehe DIN 51385)<br />

Basisstoffe<br />

Begleitstoffe<br />

Reaktionsprodukte<br />

Mikroorganismen<br />

<strong>Kühlschmierstoffe</strong><br />

Zusätze Primärstoffe<br />

Fremdstoffe Sekundärstoffe<br />

Wassermischbare <strong>Kühlschmierstoffe</strong><br />

z.B. Öl-Wasser-Emulsion<br />

(früher auch: Bohrwasser, -milch)<br />

<strong>Kühlschmierstoffe</strong><br />

Die Primärstoffe definieren den KSS in seinem ursprünglichen<br />

Zustand, die Sekundärstoffe entstehen während des Gebrauchs<br />

ungewollt bzw. werden zugefügt.<br />

3.2 Pflege<br />

<strong>Kühlschmierstoffe</strong> unterliegen während ihres Einsatzes verschiedenen<br />

Verunreinigungen, die man im normalen Betriebsablauf<br />

nur zum Teil verhindern kann. Durch Abrieb von Metalloberflächen<br />

verunreinigen Feststoffe die <strong>Kühlschmierstoffe</strong>,<br />

Hydrauliköle gelangen in den Kreislauf, Zersetzungsprodukte<br />

durch thermische Einflüsse oder Bakterien vermindern die Qualität,<br />

gesundheitsgefährdende Nitros<strong>am</strong>ine können entstehen.<br />

Diese Fremdstoffe können die gewünschten Eigenschaften verändern,<br />

so dass die <strong>Kühlschmierstoffe</strong> nicht mehr die geforderten<br />

Leistungen erbringen.<br />

Daher sollte der Betreiber den Zustand der <strong>Kühlschmierstoffe</strong><br />

systematisch überwachen, pflegen und reinigen, um die Gesundheit<br />

der Arbeitnehmer und die Umwelt zu schützen und um die<br />

Wirtschaftlichkeit zu erhöhen. Er verlängert d<strong>am</strong>it auch die<br />

Standzeiten.<br />

Der erste Schritt für eine möglichst lange Lebensdauer ist die<br />

Auswahl des geeigneten <strong>Kühlschmierstoffe</strong>s bezogen auf den<br />

speziellen Anwendungsfall. Danach muss der Betreiber dafür<br />

Sorge tragen, dass keine vom Bearbeitungsprozess unabhängigen<br />

Verunreinigungen, z. B. in Form von Zigarettenkippen oder durch<br />

Leckagen in der Hydraulik, in den Kreislauf gelangen können.<br />

In einem Wartungsplan sollte er festlegen, wie die Überwachung<br />

und Prüfung im einzelnen aussehen soll.<br />

Die festen Fremdstoffe können durch physikalisch-mechanische<br />

Maßnahmen entfernt werden. Geeignete Einrichtungen sind:<br />

Absetzbecken, Zentrifugalabscheider, Magnetabscheider, Filtrationsanlagen<br />

und Kombinationen davon.<br />

Zur Abtrennung von Fremdflüssigkeiten dienen bei wassergemischten<br />

<strong>Kühlschmierstoffe</strong>n Skimmer, Absauggeräte mit separatem<br />

Öltrennbehälter, Ringk<strong>am</strong>merentöler und verschiedene<br />

Separatorentypen.<br />

Nichtwassermischbare <strong>Kühlschmierstoffe</strong> müssen beim Eintrag<br />

von Fremdölen ausgetauscht werden.<br />

Genaue Hinweise zur Pflege beschreibt die VDI 3397-3<br />

„Pflege von <strong>Kühlschmierstoffe</strong>n“. Ferner sind die Angaben des<br />

Herstellers zu beachten. Die TRGS 611 befasst sich mit dem<br />

Thema Nitros<strong>am</strong>ine.<br />

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