Konzeption Wohntraining - Leben im Ort

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1. Präambel Alle Menschen (egal ob mit oder ohne Behinderungen) haben das Recht, das Leben nach ihren Möglichkeiten selbstbestimmt und eigenverantwortlich zu gestalten. Die Selbständigkeit und Autonomie von Menschen mit geistigen Behinderungen ist ein zentrales Anliegen der Behindertenhilfe Ermstal. In Zukunft sollen so wenig wie möglich Menschen mit geistigen Behinderungen bei der Behindertenhilfe Ermstal in Heimen wohnen, sondern Zugang zu einem breiten Angebot an alternativen Wohnformen haben. 2. Ziele 2.1 Grundsatzziel Das Wohntraining ist ein Bildungsangebot im Sinne einer Wohnwerkstatt. Die Weiterentwicklung der Persönlichkeit und die Förderung der Eigenständigkeit durch eigenverantwortliches Handeln werden allen Lernzielen übergeordnet. Eine solche Entwicklung ist ein lebenslanger Lernprozess. 2.2 Zielsetzungen des Wohntrainings Der Besuch des Wohntrainings ist eine Phase im Leben von Menschen mit geistigen Behinderungen, welche ihnen ermöglicht, Wünsche und Vorstellungen über ihren weiteren Lebensweg, sowie Möglichkeiten zu deren Realisierung kennen zu lernen und zu erproben. Das Wohntraining vermittelt Fähigkeiten und Fertigkeiten für die Bewältigung des Alltags, sowie für den Umgang mit eigenen und gesellschaftlichen Grenzen. 2.3 Zielsetzungen der zukünftigen Wohn- und Lebensform Die Klienten 1 sind auf eine möglichst selbstbestimmte, sowie ihren Bedürfnissen und Möglichkeiten entsprechende Wohn- und Lebensform vorbereitet (z.B. eigene Wohnung ohne Begleitung, Betreutes Wohnen, Wohngemeinschaft, Familienpflege, Außenwohngruppe, Wohngruppe eines Heimes). Die Lebensform soll ihnen so viel Selbständigkeit wie möglich erlauben und so viel Unterstützung wie notwendig gewährleisten. Die Klienten sind befähigt, sich so gut wie möglich auch in ihrer Arbeitssituation, im Freizeitbereich und in der Gesellschaft zurechtzufinden. Durch die Verwirklichung der angestrebten Ziele soll auf jeden 1 im Text wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit ausschließlich die männliche Form gewählt. Selbstverständlich ist hier auch stets das weibliche Geschlecht mit eingeschlossen. Konzeption Wohntraining / März 2008 – Behindertenhilfe Ermstal 2
Fall ein Zuwachs an persönlicher Lebensqualität erreicht sein. Auch ein Zurückkehren in eine betreute Wohnform ist möglich. Dies darf auf keinen Fall als persönliche Niederlage des Klienten gewertet werden, sondern vielmehr als Erkenntnis der eigenen Hilfebedürftigkeit. Ziel des Wohntrainings ist nicht die eigene Wohnung! Ziel ist vielmehr ein Zuwachs an Eigenverantwortung und persönlicher Lebensqualität und das Finden einer optimalen Lebensform für den aktuellen Zeitpunkt. 3. Zielgruppe Das Angebot des Wohntrainings richtet sich an erwachsene Menschen mit geistigen Behinderungen, die sich im Sinne der Zielsetzungen weiter entwickeln möchten. 4. Rahmenbedingungen 4.1 Lage und Ausstattung Die zwei Hauptgebäude des Wohntrainings befinden sich in Bad Urach. Die Stadt verfügt über die erforderliche Infrastruktur und ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen. Das Wohntraining ist außerhalb des Heimes angesiedelt, um einen deutlichen Schritt in die angestrebte Selbständigkeit zu signalisieren. In den Hauptgebäuden verfügen alle Klienten über einen abgeschlossenen Wohnbereich (Einzelzimmer) in einer Wohngemeinschaft oder über eine eigene abgeschlossene Wohnung. Die Räumlichkeiten sind in der Regel möbliert und mit den notwendigen Geräten für den privaten Haushalt ausgestattet. Im Gebäude Mühlstr. 6 befinden sich zusätzlich ein entsprechend ausgestatteter Schulungsraum, sowie das Kontaktbüro für alle Klienten im Wohntraining. 4.2 Platzangebot Das Wohntraining bietet für das Grundlagentraining insgesamt acht stationäre Wohnplätze an. Für die Anschlussphasen in zugehörigen Wohnformen außerhalb der Trainingswohnung werden nach Bedarf bis zu fünf weitere Wohnungen geführt. 4.3 Schulungsprinzip Die Schulung erfolgt in partnerschaftlicher Zusammenarbeit auf der Grundlage des Normalisierungsprinzips mit Methoden der Erwachsenenbildung. Es muss darauf geachtet werden, dass keine zu engen Bindungen zwischen Klienten und Mitarbeitern entstehen. Jeder Klient wählt sich einen persönlichen Assistenten aus dem Mitarbeiterteam. Konzeption Wohntraining / März 2008 – Behindertenhilfe Ermstal 3
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Seite 7 und 8: Es werden konkrete Vorstellungen ü
Seite 9 und 10: 6.2.6 Trainingsangebot und -ziele Z

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