Chronik Abzeichen - Schützenwarte - WSB
Chronik Abzeichen - Schützenwarte - WSB
Chronik Abzeichen - Schützenwarte - WSB
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
36 JUGEND-NEWS schützenwarte 5.2012<br />
Jugendzeltlager 2012 in Senden<br />
Ein nicht ganz ernst gemeinter Lagerbericht<br />
Am Freitag (15.6.) sammelten meine Fahrerin, selbst Mutter von mitreisenden Zwillingen und meine Wenigkeit die fünf Jungs im Alter von 12 –14<br />
Jahren fürs <strong>WSB</strong>-Jugendcamp ein. Gestartet wurde bei trockenem Wetter und bester Laune in Brilon; 1 ½ Stunden später erreichten wir dann unser<br />
Ziel. Die Zelte wurden schnell aufgestellt, denn um 18:00 Uhr hieß es Abendessen, welches Jungs ja eigentlich nicht verpassen wollen. Unterdessen<br />
hatte es angefangen zu regnen. OK, dachten wir uns, so ein kleiner Schauer ist nicht schlimm. Das entpuppte sich in der Nacht aber dann<br />
als großer Denkfehler! Denn aus dem „flüssigen Mondschein“ wurde in der Nacht noch heftiger Regen.<br />
Dass es heftiger regnete, merkten dann auch zwei meiner Helden: sie hatten ihr Zeltoberteil nämlich verkehrt herum aufgebaut – also Innenteil<br />
nach außen zeigend. Und so fanden die Regentropfen ihren Weg ins Innere des Zeltes. Hei, welche Freude kam da auf – Duschen mal anders! Jetzt<br />
war guter Rat teuer. Während des Regens die Zeltplane umdrehen ging nicht – dann wäre auch das Innenzelt nass gewesen. Ich hatte meinen Zeltplatz<br />
etwas abseits, so dass ich erst am nächsten Morgen von der Geschichte erfuhr. Also konnte ich nicht helfend eingreifen. Dies taten dann Zeltnachbarn.<br />
Der Samstag plätscherte im wahrsten Sinne des Wortes dahin: Einige Camp-Teilnehmer stellten beim Aufstehen fest, dass sie ihr Zelt als Pool-<br />
Ersatz dank der Regennacht benutzen konnten. Da aber ein Schwimmbad am Ort war, zogen sie vor, dort hin zum Baden zu gehen, ihre feuchten<br />
Sachen in der Steverhalle zu trocken und dort die nächste Nacht auch zu verbringen. Einen Dank an dieser Stelle an den Ausrichter, kurzfristig und<br />
unkompliziert zu reagieren, auch wenn wir nicht direkt von diesen „Wasserspielen“ betroffen waren!<br />
„Meine Jungs“ schafften es, in einer der wenigen regenfreien Minuten das Zeltoberteil zu drehen, damit die nächste Nacht wenigsten ohne Wassereinlage<br />
von außen verbracht werden konnte.<br />
Da wir uns für keine der angebotenen Aktivitäten vorangemeldet hatten (schauen wir mal, was so kommt), beschlossen die 5 Freunde, schwimmen<br />
zu gehen. Gut, dachte ich mir, da kann ja nicht viel passieren: Schwimmen können sie, und der Hunger wird sie schon rechtzeitig wieder an<br />
den Trog führen. (Mittagessen: An dieser Stelle ein großes Lob an den Ausrichter: Der Catering-Service war große Klasse!) Diesmal hatte ich richtig<br />
gedacht: Sie kamen pünktlich, hungrig und sogar durstig. Also konnten sie wirklich schwimmen und hatten nicht das halbe Bad leer getrunken.<br />
Vormittags war ich mit der Jugendleitertagung beschäftigt und den Nachmittag verbrachten wir dann auf dem Gelände (irgendwo war ja immer<br />
etwas los. Toll!!): Als ich endlich beim Indiaca-Turnier vorbei kam, wurden bereits die Finalrunden gespielt und das „Interessanteste“ hatte ich verpasst:<br />
Die Mehrheit der Jugendlichen spielten auf dem Hallenboden auf Strümpfen. Kaum Jemand lief Barfuß oder hatte Sportschuhe an. Ich dachte<br />
gerade voller Schrecken daran, was da alles passieren kann, mit Socken auf dem glatten Hallenboden…. da sprach mich auch schon ein Sportkamerad<br />
eines befreundeten Vereines an. Er hatte mit Sportschuhen am Turnier teilgenommen, war umgeknickt und hatte sich – so glaubte er – den<br />
Knöchel verstaucht. Eigentlich keine große Sache – wenn es nicht auch noch einer der Fahrer dieser Gruppe gewesen wäre. Mit dem Fuß, bzw.<br />
Knöchel konnte „Humpelstielzchen“ nicht fahren. Woher also einen Fahrer nehmen? Mein Angebot, das Auto samt Anhänger nach Hause zu fahren,<br />
wurde dankbar angenommen.<br />
So hieß es für mich, etwas früher in die „Penn-Tüte“ (Schlafsack) zu kriechen, damit ich am nächsten Morgen ausgeruht war. Zum Frühstück habe<br />
ich vom nächsten Akt eines Schauspiels gehört, auf dessen Fortsetzung alle Beteiligten gerne verzichtet hätten: Wer wird schon gerne bestohlen!!<br />
Mitten in der Nacht stellten eben jene Sportkameraden rund um „Humpelstielzchen“ fest, dass dunkel gekleidete Personen in ihr Zelt eingedrungen<br />
waren und alles, was nicht niet-und nagelfest war, haben mitgehen lassen. Höhepunkt der Nacht war der Auftritt der Polizei, die leider auch nicht<br />
viel ausrichten konnte.<br />
Am nächsten Morgen wurden einige Gegenstände in der Stever und in umliegenden Büschen gefunden. Dem Fuß unseres Sportkameraden ging es<br />
zwar schon viel besser – meinte er –, aber an Autofahren sei nicht zu denken. Das übernahm ich dann, wie besprochen. Er ist zu Hause zum Arzt<br />
gegangen, um abzuklären, was denn nun wirklich mit seinem Fuß ist. Diagnose: Mittelfuß gebrochen!<br />
Fazit: Wenn ich mir den – gedruckten – vorläufigen Programmablauf ansehe, und das Wochenende, wie es aus unserer Sicht wirklich gewesen ist,<br />
dann hat uns die Landesjugendleitung nicht zu viel versprochen:<br />
• Aufbau der Zelte mündete bei dem einen oder anderen in einem unfreiwilligen Sportangebot.<br />
• Eröffnungsveranstaltung „Schweigen schützt die Falschen“. Gemeint war hier die körperliche und sexuelle Belästigung. Wenn es aber schon<br />
Freitagnacht zu Zeltdurchsuchungen gekommen ist, und dies nicht den Betreuern bzw. Jugendleitern kundgegeben wurde, bekommt das Motto<br />
dieser Veranstaltung einen schalen Beigeschmack! Zumal die Diebstähle sich nicht nur auf ein bis zwei Zelte beschränkt haben.<br />
• „Cabrio – Wasserspiele“ Spaß ohne Grenzen im Wasser. OK, das Wetter kann man beim besten Willen niemandem ankreiden. Und mit sooo viel<br />
„flüssigem Sonnenschein“ hatte wohl auch niemand gerechnet. Damit bekam das Motto „Wasserspiele“ aber dennoch eine aparte Bedeutung.<br />
• „Tatsch Mal‘ all(es)“ – Erlebnisparcour – der besonderen Art: Den hatte zum einen das Jugendforum in beeindruckender Weise samstags dargestellt.<br />
An dieser Stelle ein dickes Lob den Machern! Andererseits hatten die Sportkameraden, die bestohlen wurden und nun ihre Siebensachen in<br />
den Büschen suchten, auch einen Erlebnisparcour der besonderen Art.<br />
• Sonntags war nach dem Frühstück freies Sportangebot, welches bei den Meisten zum Zeltabbau und Aufräumen genutzt wurde. Nach einer kurzen<br />
Nacht kann man das unter Frühsport verbuchen.<br />
Insgesamt war es eine – aus unserer Sicht – gelungene Veranstaltung. Wie das so ist, wenn man mit Jugendlichen etwas plant, gehört immer eine<br />
gehörige Portion Humor und ein gewisser Pragmatismus mit dazu, um diese Zeit zu genießen. Den Jungs hat es auf alle Fälle gefallen. Sie wollen<br />
im nächsten Jahr wieder mit dabei sein. Und das ist doch wohl unterm Strich das Wichtigste!<br />
Denn man kann es nie allen recht machen.<br />
Infos: www.wsb-jugend.de/index.php/infothek/schuss-mit-lustig<br />
Rita Neumann, Kreisjugendleiterin Schützenkreis Meschede