Ich fand den Religionsnachmittag - in der Pfarrei Root
Ich fand den Religionsnachmittag - in der Pfarrei Root
Ich fand den Religionsnachmittag - in der Pfarrei Root
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4 <strong>Pfarrei</strong> <strong>Root</strong> www.pfarrei-root.ch<br />
<strong>Pfarrei</strong> aktuell<br />
(Foto: pixelio)<br />
fastenzeit – geht das noch<br />
langweiliger?<br />
Zwischen Lebenslust und Liebe<br />
zum eigenen Leben<br />
Die Fastenzeit ist für sehr viele Leute<br />
mega-out. Das kl<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong>fach langweilig,<br />
un<strong>in</strong>teressant und von gestern.<br />
Wer laut sagt: «So, nach <strong>der</strong> Fasnacht<br />
ist für mich nun Fastenzeit angesagt»,<br />
<strong>der</strong> muss sich nicht wun<strong>der</strong>n,<br />
wenn an<strong>der</strong>e sich über ihn<br />
lustig machen. Ob diese Leute aber<br />
wissen, was Fastenzeit überhaupt ist,<br />
möchte ich bezweifeln. Wenn sie<br />
aber noch e<strong>in</strong> bisschen Ahnung von<br />
dieser Zeit haben, dann fallen ihnen<br />
Gedanken e<strong>in</strong>, die mit «Irgend-etwas-nicht-tun-Dürfen»<br />
zu tun haben<br />
und mit e<strong>in</strong>er Kirche, die «was Schönes»<br />
verbietet.<br />
Dann kommen Leute sehr schnell zu<br />
<strong>der</strong> Behauptung: «Kirche! Das ist<br />
doch alles Schrott!» <strong>Ich</strong> f<strong>in</strong>de solche<br />
allgeme<strong>in</strong>en Behauptungen e<strong>in</strong>fach<br />
platt, dumm und unfair. Denn <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Kirche und bei <strong>den</strong> Menschen, die<br />
Kirche selber s<strong>in</strong>d, ist längst nicht al-<br />
les Schrott. Allerd<strong>in</strong>gs müssten diese<br />
Leute, um das zu erkennen, sich diese<br />
Kirche e<strong>in</strong>mal genauer anschauen<br />
o<strong>der</strong> besser: <strong>in</strong> sie h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>schauen!<br />
Be<strong>den</strong>ken wir nun e<strong>in</strong>fach mal, was<br />
es eigentlich mit dieser Fastenzeit auf<br />
sich hat. Und damit zurück zu <strong>der</strong><br />
Frage: «Fastenzeit – geht das noch<br />
langweiliger?» Ja, es geht noch langweiliger!<br />
Noch langweiliger ist nämlich<br />
die Behauptung: «<strong>Ich</strong> b<strong>in</strong> immer<br />
voll drauf.» Damit behaupten so<br />
manche Zeitgenossen: «<strong>Ich</strong> will ständig<br />
<strong>in</strong> die Vollen greifen! <strong>Ich</strong> nehme<br />
mit, was ich kriegen kann! Me<strong>in</strong> Leben<br />
kennt nur e<strong>in</strong> geiles Tempo, von<br />
Mittelpunkt zu Mittelpunkt, von<br />
Action zu Action, hier geht die Post<br />
ab und auf <strong>der</strong> Lebensbühne stehe<br />
ich alle<strong>in</strong> im Sche<strong>in</strong>werferlicht. Immer<br />
gut drauf se<strong>in</strong> und ständig auf<br />
<strong>der</strong> Jagd nach dem, was das Leben<br />
scharf macht – dann noch e<strong>in</strong>en Kick<br />
drauf. Ständig so e<strong>in</strong> Feel<strong>in</strong>g, das ist<br />
das Grösste.» Ob das dann aber auch<br />
immer so funktioniert, zweifle ich an.<br />
Dass so e<strong>in</strong> oberscharfes Lebenstempo<br />
auch wirklich von jedem jungen<br />
Menschen gewollt ist, wage ich ebenso<br />
zu bezweifeln. Klar, wer <strong>den</strong>en, die<br />
nur die Sahne vom Leben abschöpfen<br />
wollen, mit <strong>der</strong> Fastenzeit kommt,<br />
<strong>der</strong> hat sicherlich erst e<strong>in</strong>mal schlechtere<br />
Karten. Aber e<strong>in</strong> Leben, <strong>in</strong> dem es<br />
nur die Sahne abzuschöpfen gibt, das<br />
ständig obenauf ist, gibt es me<strong>in</strong>es<br />
Erachtens gar nicht!<br />
Me<strong>in</strong>e Devise kl<strong>in</strong>gt eher so: <strong>Ich</strong> will<br />
e<strong>in</strong> Leben, das nach Leben schmeckt.<br />
E<strong>in</strong> Leben mit Biss, Format, Lust und<br />
S<strong>in</strong>n!<br />
Die Fastenzeit ist aber ke<strong>in</strong>e Zeit <strong>der</strong><br />
Verh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung von Leben. Die Fastenzeit<br />
ist, richtig verstan<strong>den</strong>, e<strong>in</strong>e<br />
Zeit, die dem Leben genau das wie<strong>der</strong>geben<br />
o<strong>der</strong> es neu für das Leben<br />
entdecken will, was ihm oft fehlt:<br />
Biss, Format, Lust und S<strong>in</strong>n!<br />
© Christoph Sten<strong>der</strong>,<br />
Priester im Bistum Aachen,<br />
www.christoph-sten<strong>der</strong>.de<br />
Res Bründler (l<strong>in</strong>ks) und Franz Wicki<br />
gehen <strong>in</strong> Pension. (Foto: M. Künzler)<br />
Zur Pensionierung <strong>der</strong><br />
Geme<strong>in</strong>de arbeiter Res und Franz<br />
Ende Februar und Ende März gehen<br />
Res Bründler und Franz Wicki <strong>in</strong> Pension.<br />
Während mehr als 20 respektive<br />
30 Jahren waren die bei<strong>den</strong> im Dienst<br />
<strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Root</strong>.<br />
Von <strong>der</strong> <strong>Pfarrei</strong> her hatten wir vor allem<br />
im Rahmen von Bestattungen<br />
mit ihnen zu tun: Im H<strong>in</strong>tergrund unserer<br />
Feiern haben sie Gräber ausgehoben,<br />
<strong>den</strong> Verkehr geregelt, Gräber<br />
mit Blumen geschmückt und die Glocke<br />
<strong>der</strong> Totenkapelle geläutet. Sie haben<br />
diese Aufgabe immer mit sehr<br />
viel Fe<strong>in</strong>gefühl und humorvollem<br />
Ernst ausgeübt.<br />
Lieber Res, lieber Franz, wir danken<br />
Euch von Herzen für Eure Dienste<br />
zum Wohl <strong>der</strong> Menschen <strong>in</strong> unserer<br />
<strong>Pfarrei</strong> und wünschen Euch für Euren<br />
neuen Zustand als Pensionierte e<strong>in</strong>e<br />
erfüllte Zeit und Raum für D<strong>in</strong>ge, die<br />
Ihr vielleicht schon lange habt tun<br />
wollen, aber nie Zeit dafür hattet. E<strong>in</strong><br />
herzliches «Vergelt’s Gott!».<br />
Lukas Briellmann, <strong>Pfarrei</strong>leiter <strong>Root</strong><br />
E<strong>in</strong>sendeschluss<br />
für das April-<strong>Pfarrei</strong>blatt ist<br />
<strong>der</strong> Dienstag, 13. März