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Auswahlkriterien für Lokdecoder - Digital-Pur

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Einige Hersteller machen es einem leicht,<br />

neue <strong>Lokdecoder</strong> zu konfigurieren. Sie liefern<br />

eigene Tools zur komfortablen Programmierung.<br />

Andere wiederum verweisen<br />

auf frei verfügbare Software externer<br />

Entwickler. Und ein Hersteller verspricht,<br />

dass sich Lokomotiven selbst in der Zentrale<br />

anmelden; sogar mit ihrem Namen.<br />

Das gilt natürlich <strong>für</strong> neu gekaufte Lokomotiven,<br />

die bereits diesen Decoder haben.<br />

Kann der Preis eigentlich ein Qualitätskriterium<br />

sein? In der Regel schon. Für einen<br />

Nicht-Elektronikfachmann ist es aber<br />

nur sehr schwer, dies auch objektiv zu beurteilen.<br />

Was genau macht eigentlich den<br />

Unterschied zwischen einem <strong>Lokdecoder</strong><br />

<strong>für</strong> 20 und <strong>für</strong> 50 Euro aus? Viele greifen<br />

dann zum billigsten Angebot, weil kein<br />

Unterschied zu erkennen ist und der Baustein<br />

ja eh in der Lok nicht mehr zu sehen<br />

ist. Dummerweise macht sich der Unterschied<br />

aber schon beim Fahren bemerkbar.<br />

In der Regel ist den Herstellern durchaus<br />

bewusst, ob sie sich mit ihren Bausteinen<br />

in einem oberen oder unteren Preissegment<br />

bewegen. Bei dem vielfältigen Angebot befindet<br />

man sich immer im Wettbewerb mit<br />

den billigen Herstellern und es kann davon<br />

ausgegangen werden, dass gerade bei den<br />

<strong>Lokdecoder</strong>n niemand überhöhte Preise<br />

durchsetzen könnte.<br />

Setzt man einen vergleichbaren Funktionsumfang<br />

voraus und gibt es einen funktionierenden<br />

Markt durch mehrere Anbieter,<br />

wie bei den <strong>Lokdecoder</strong>n, dann ist der<br />

Preis durchaus ein Qualitätskriterium. Das<br />

gilt übrigens auch, wenn man seine Lokomotiven<br />

von einem Fachmann umbauen<br />

lässt: Die eine Werkstatt baut den Decoder<br />

einfach nur ein und eine andere wird ihn<br />

auch gleich mit vorbildgerechten Parametern<br />

versehen oder gar als zusätzlichen Service<br />

die Lok reinigen.<br />

Zum Schluss noch ein Rat aus der Praxis:<br />

Sie müssen nicht von jedem Decoderhersteller<br />

ein Exemplar auf Ihrer Modellbahnanlage<br />

fahren lassen. Sicher werden<br />

sie verschiedene Hersteller und Typen einsetzen.<br />

Zumal dann, wenn die Decoder beim<br />

Kauf der Lok eingebaut waren. Aber Sie<br />

machen sich die Konfiguration und Pflege<br />

einfacher und überschaubarer, wenn Sie<br />

nach einer gewissen Probierphase nur noch<br />

ausschließlich Decoder Ihres „Lieblingshersteller“<br />

verwenden.<br />

Aufnahmen: Ralph Zinngrebe<br />

Autor: Dieter Hinz<br />

Das waren noch Zeiten, als man zur Anpassung<br />

eines <strong>Lokdecoder</strong>s an die Lok<br />

nur zwei Regler <strong>für</strong> die Höchstgeschwindigkeit<br />

und eine Beschleunigungs- und<br />

Bremsverzögerung hatte. Dabei wären diese<br />

beiden Einstellungen <strong>für</strong> viele Modellbahner<br />

durchaus ausreichend gewesen.<br />

Doch heutige <strong>Lokdecoder</strong> weisen eine Fülle<br />

von Einstellmöglichkeiten auf, die man<br />

CV nennt. Eine CV ist eine „Configuration<br />

Variable“ — also eine Konfigurationsvariable,<br />

deren Werte man in gewissen Grenzen<br />

einstellen kann. Umgangsprachlich wird oft<br />

von „programmieren“ gesprochen, aber der<br />

Begriff CV nennt es korrekt: der <strong>Lokdecoder</strong><br />

wird nicht programmiert, sondern lediglich<br />

konfiguriert. Die dabei an den Lok-<br />

decoder gesandten Werte werden dauerhaft<br />

gespeichert.<br />

Heutige <strong>Lokdecoder</strong> besitzen eine Fülle<br />

von Einstellmöglichkeiten, die <strong>für</strong> einen Einsteiger<br />

sehr verwirrend sein können und<br />

oft auch nur in einer sehr knappen, technischen<br />

Sprache beschrieben sind. Viele<br />

von ihnen sind noch nicht einmal standardisiert,<br />

sondern von Hersteller zu Hersteller<br />

verschieden. Im Folgenden werden die<br />

wichtigsten Einstellungen und Anpassungen<br />

beschrieben. Doch zuvor soll geklärt<br />

werden, wie denn die Informationen in den<br />

<strong>Lokdecoder</strong> gelangen.<br />

CV-„Programmierung“<br />

Die <strong>Lokdecoder</strong> haben einen sogenannten<br />

nichtflüchtigen Speicher, der auch nach<br />

dem Abschalten seinen Inhalt dauerhaft behält.<br />

Dieser Speicher hat eine begrenzte Anzahl<br />

von Speicherzellen mit jeweils einer<br />

Datengröße von 8 Bit. Das bedeutet, dass<br />

man in jeder Speicherzelle eine Zahl von 0<br />

bis 255 speichern kann. Das müssen Sie<br />

jetzt einfach mal so glauben. Jede einzelne<br />

Speicherzelle hat eine eindeutige Adresse.<br />

Dabei handelt es sich um die bereits erwähnte<br />

CV. Mann kann sich das in etwa so<br />

vorstellen, wie eine Wand mit vielen kleinen<br />

Schubladen die mit Zahlen von 1 bis<br />

z.B. 100 beschriftet sind. In jeder Schublade<br />

befinden sich ein kleiner Zettel mit einer<br />

Zahl von 0 bis 255.<br />

Beim „Programmieren“ empfängt der<br />

<strong>Lokdecoder</strong> über die Gleise bestimmte Befehle,<br />

die ihn zum Ändern einzelner Werte<br />

<strong>Lokdecoder</strong> anpassen<br />

in den Speicherzellen veranlassen. Dies<br />

kann über PoM-Befehle geschehen. Die Abkürzung<br />

bedeutet „Programming on Main“<br />

was übersetzt „Programmieren auf dem<br />

Hauptgleis“ bedeutet. Und tatsächlich kann<br />

die Lok dabei auf den normalen Gleisen stehen<br />

bleiben. Diese Form der Programmierung<br />

wird heute von allen DCC-kompatiblen<br />

<strong>Lokdecoder</strong>n unterstützt. Sie hat aber<br />

auch einen kleinen, nicht unbedeutenden<br />

Nachteil: Man kann keine Informationen<br />

vom <strong>Lokdecoder</strong> zur <strong>Digital</strong>zentrale zurücksenden.<br />

Da<strong>für</strong> ist der Programmierausgang<br />

der <strong>Digital</strong>zentrale zuständig. An<br />

diesen Anschluss wird ein kurzes Gleis angeschlossen,<br />

auf das man die Lokomotive<br />

stellen kann. Dieser Anschuss hat eine Be-<br />

<strong>Lokdecoder</strong> anpassen<br />

sonderheit: Er misst den Stromverbrauch<br />

der Lok. Wenn nun der <strong>Lokdecoder</strong> in<br />

kurzen festgelegten Intervallen Stromverbraucher<br />

aktiviert, dann kann man dies als<br />

Stromschwankung auswerten und als Information<br />

interpretieren. Sendet man also<br />

einen Lesebefehl <strong>für</strong> eine bestimmte CV an<br />

den <strong>Lokdecoder</strong>, dann liefert er den gespeicherten<br />

Inhalt dieser CV als wechselnden<br />

Stromverbrauch zurück. Meist schalten<br />

die <strong>Lokdecoder</strong> dazu den Motor und die<br />

Lichtfunktion an und aus. Man hört dann<br />

ein kurzes Brummen oder Schnarren. Danach<br />

kann der zurückgesandte Wert in der<br />

<strong>Digital</strong>zentrale abgelesen werden.<br />

Zwei Dinge sollte man dazu wissen und<br />

beachten: Es darf sich immer nur eine Lokomotive<br />

mit einem <strong>Lokdecoder</strong> auf dem<br />

Programmiergleis befinden. Sonst ist keine<br />

sinnvoll zu verwertende Information zu<br />

erwarten. Und bei sehr kleinen Motoren<br />

mit einem geringen Stromverbrauch und<br />

ohne Licht in der Lok kann die Stromschwankung<br />

zu gering ausfallen. Dann<br />

kann die <strong>Digital</strong>zentrale ebenfalls keine<br />

sinnvollen Informationen auswerten.<br />

Für die Grundeinstellungen eines <strong>Lokdecoder</strong>s<br />

wird man die Lok in der Regel auf<br />

das Programmiergleis stellen. Für kleine<br />

Anpassungen ist hingegen das Programmieren<br />

auf dem Hauptgleis sehr gut geeignet.<br />

Vorausgesetzt, man hat alle Werte einer<br />

Lok dokumentiert und weiß, welcher<br />

Wert nun gesetzt werden soll.<br />

Kommen wir wieder zurück auf die Konfiguration<br />

der einzelnen CV. Dabei wollen<br />

Modellbahn-Kurier 24 – 27

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