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Leseprobe PDF - Deutscher Theater-Verlag

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einem riesenhaften Staubwedel das Zimmer)<br />

wie ich es richtig erklären soll, denn eigentlich ist es<br />

Madame:<br />

auch ziemlich kindisch, ich meine, ich kann nicht<br />

Bonjour, ma petite!<br />

erwarten, dass sie an alles denken und an so etwas<br />

(ihr Blick bleibt länger auf Linda haften)<br />

Unwichtiges wie meinen Geburtstag schon gar nicht.<br />

Tu as un problème?<br />

Eigentlich könnte ich ja auf sie zugehen und sagen: "Hey<br />

Linda:<br />

Leute, wisst ihr, wer heute ein Jahr älter geworden ist?<br />

Äh ... Nein, nein, Madame. Ich sitz' nur so ein bisschen Eure allseits geliebte Linda Meerheim! Wo bleiben die<br />

rum ... mit meinem ... Muffin und denk' nach ... und so Geschenke?" Aber so bin ich einfach nicht. Es geht dabei<br />

...<br />

ja auch gar nicht so sehr um den Geburtstag, es ist<br />

Madame:<br />

vielmehr die Tatsache, dass sie immer viel zu sehr mit<br />

... Ah non, chérie, je pense tu es triste, ne c'est pas? sich selbst beschäftigt sind. Niemand hat Zeit. Niemand<br />

Linda:<br />

scheint sich darum zu kümmern, was ich tue, wie es mir<br />

Äh ... hä? Ich ...<br />

geht, ob ich da bin oder nicht. Es ist ihnen egal. Dabei<br />

Madame:<br />

sind wir doch Freunde, es sollte ihnen nicht egal sein.<br />

Je connais quelque chose, ce qui te faire rire. Alors, Oder bin ich zu egoistisch? Erwarte ich zuviel von ihnen?<br />

(sie holt aus ihrer Innentasche eine Flasche mit langem Was meinst du?<br />

Hals und bietet sie Linda zum Trinken an)<br />

(Madame hat aufmerksam zugehört und mustert Linda<br />

boit. Boit. Sehr 'eiter.<br />

nun)<br />

Linda:<br />

Madame:<br />

Uhm ...<br />

(ernst)<br />

(sie trinkt, läuft rot an und spuckt wieder aus)<br />

Sehr 'eiter.<br />

Ist das Spiritus?<br />

Linda:<br />

Madame:<br />

Wenigstens du verstehst mich.<br />

Wodka. Macht sehr 'eiter.<br />

Madame:<br />

(Linda hustet stark)<br />

Comment?<br />

Linda:<br />

(bietet ihr die Flasche erneut an, aber Linda lehnt<br />

Danke ... aber ... ich trinke ... so was eigentlich nicht ... dankend ab; Madame klopft ihr aufmunternd auf die<br />

(Madame schaut sie nichtverstehend an)<br />

Schulter, macht noch einmal kurz alles sauber und<br />

Äh ... sehr stark ...<br />

verschwindet summend; Linda bleibt allein zurück,<br />

Madame:<br />

nachdenklich)<br />

(strahlend)<br />

Troubadour:<br />

Mais oui! Sehr 'eiter!<br />

Oh, welch tragisches Schicksal! Das Unheil trifft die<br />

(will Linda die Flasche noch einmal in den Hals schieben, schüchternen Menschen immer zuerst, weil sie nicht den<br />

aber diesmal kann sie sie abwehren)<br />

Mut haben, ihm auszuweichen. Das Rad der Vorsehung<br />

Linda:<br />

dreht sich weiter und befiehlt dem Frust des Mädchens<br />

Das reicht mir. Ich will sagen, äh, non. Äh, non Wodka ... über ihr Handeln zu verfügen.<br />

Madame:<br />

Närrin:<br />

Non? Alors ...<br />

Was soll das heißen?<br />

(nimmt selbst einen großen Schluck und rülpst hinter Troubadour:<br />

vorgehaltener Hand)<br />

Hast du nicht aufgepasst? Sie hat ihr Schicksal noch auf<br />

Pardon.<br />

dem Teller liegen.<br />

(beginnt sauber zu machen; Linda schaut ihr eine Weile Närrin:<br />

zu)<br />

Aber ... Das Mädchen hat doch schon genug Probleme.<br />

Linda:<br />

Du musst ihre Lage doch nicht noch schlimmer machen,<br />

Weißt du ... eigentlich hab ich ein Problem. Na ja, es ist als sie sowieso schon ist!<br />

nicht wirklich ein Problem, aber ich ... ich weiß nicht, Troubadour:<br />

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