Vertikal vom Ufer - Anglerboard.de
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26 praxis klassisch<br />
Mo<strong>de</strong>rn<br />
3/2011 www.esox.<strong>de</strong>
<strong>Vertikal</strong><br />
<strong>vom</strong> <strong>Ufer</strong><br />
Je<strong>de</strong>r weiß, dass <strong>Vertikal</strong>angeln<br />
sehr erfolgreich sein kann. Gera<strong>de</strong><br />
Zan<strong>de</strong>r mit ihrer Vorliebe für<br />
sanft absinken<strong>de</strong> Kö<strong>de</strong>r sprechen<br />
darauf an. Allerdings glauben<br />
viele <strong>Ufer</strong>angler, dass diese<br />
Technik nur <strong>vom</strong> Boot aus funktioniert.<br />
Doch das ist falsch!<br />
Von Carsten Wieneke<br />
An vielen Gewässern<br />
gibt es Möglichkeiten,<br />
um<br />
auch <strong>vom</strong> <strong>Ufer</strong><br />
aus vertikal zu<br />
angeln. An vielen<br />
Flüssen sind<br />
die <strong>Ufer</strong> ganz<br />
o<strong>de</strong>r teilweise<br />
durch Spundwän<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r Hafenanlagen befestigt.<br />
Wenn an solchen Plätzen auch noch<br />
eine gewisse Strömung herrscht, hat man<br />
nicht selten einen Hot-Spot gefun<strong>de</strong>n. Auch<br />
Schwimmpontons, Steganlagen und Schiffsanlegeplätze<br />
sind Topstellen, an <strong>de</strong>nen sich<br />
das Angeln senkrecht unter <strong>de</strong>r Rutenspitze<br />
lohnt.<br />
Es kann durchaus sein, dass einige dieser<br />
Plätze große Tiefen aufweisen. Damit sind<br />
diese Plätze sowohl im Winter interessant,<br />
wenn sich hier Fische zum Überwintern einstellen,<br />
als auch im Sommer, wenn die Fische<br />
in tieferes, kühleres Wasser ausweichen<br />
wollen.<br />
In <strong>de</strong>r Regel ist <strong>de</strong>r Untergrund hart, was<br />
beson<strong>de</strong>rs Zan<strong>de</strong>r, aber auch Barsche be-<br />
SAnfT VerführT.<br />
Zan<strong>de</strong>r wer<strong>de</strong>n bei sanft<br />
absinken<strong>de</strong>n Kö<strong>de</strong>rn<br />
„schwach“. Deswegen ist<br />
das <strong>Vertikal</strong>angeln so effektiv<br />
– und das nicht nur<br />
<strong>vom</strong> Boot, son<strong>de</strong>rn auch<br />
<strong>vom</strong> <strong>Ufer</strong>!<br />
www.esox.<strong>de</strong> 3/2011
28<br />
praxis klassisch<br />
Mo<strong>de</strong>rn<br />
vorzugen. Die schroffe Mauer o<strong>de</strong>r Spundwand<br />
ist für die Fische wie eine Leitplanke an<br />
<strong>de</strong>r Autobahn. Sie ziehen an diesen Wän<strong>de</strong>n<br />
entlang und suchen nach Nahrung. Kleinfische<br />
wer<strong>de</strong>n durch die vorbeistreichen<strong>de</strong><br />
Strömung ebenfalls an die Wand gedrückt,<br />
orientieren sich genauso daran und haben<br />
gleichzeitig nur wenige Fluchtmöglichkeiten.<br />
Eine Spundwand ist also ein reich ge<strong>de</strong>ckter<br />
Tisch für die Räuber.<br />
problem: Wie lan<strong>de</strong>n?<br />
Die Befestigungsanlagen sind aber für <strong>de</strong>n<br />
Hochwasserschutz o<strong>de</strong>r die Schifffahrt entworfen<br />
und nicht für uns Angler. Nicht selten<br />
liegen zwischen Wasseroberfläche und überhöhtem<br />
<strong>Ufer</strong> einige Meter Luftlinie. Wie soll<br />
hier ein Fisch gelan<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n? Einfach an<br />
<strong>de</strong>r Schnur hochziehen?<br />
Bei großen Fischen ist das kaum möglich.<br />
Schon alleine aus diesem Grund lassen viele<br />
VerSTeCKTeS läCheln.<br />
Der Autor hat gut lachen:<br />
Weil er <strong>vom</strong> <strong>Ufer</strong> aus<br />
vertikal angelt, fängt er<br />
regelmäßig solche guten<br />
Zan<strong>de</strong>r.<br />
fUnZT Bei KälTe.<br />
Weil beim <strong>Vertikal</strong>angeln<br />
die Kö<strong>de</strong>rkontrolle beson<strong>de</strong>rs<br />
gut ist, funktioniert es<br />
auch im kalten Winterwasser.<br />
An<strong>de</strong>rs als beim<br />
klassischen Jiggen bleiben<br />
selbst zaghafte Bisse nicht<br />
unbemerkt.<br />
Mehr AlS PlAn B.<br />
Das <strong>Vertikal</strong>angeln ist für<br />
<strong>Ufer</strong>angler mehr als nur ein<br />
Verlegenheitsangeln. Wenn<br />
Treib-eis das Auswerfen<br />
sinnlos macht, kann man<br />
senkrecht unter <strong>de</strong>r rutenspitze<br />
immer noch angeln.<br />
3/2011 www.esox.<strong>de</strong><br />
Angler solche Plätze außer acht. An<strong>de</strong>re wie<strong>de</strong>rum<br />
behelfen sich irgendwie: Im Stralsun<strong>de</strong>r<br />
Hafen konnte ich beobachten, wie mit<br />
einem langen Stippkescher ein 50er Zan<strong>de</strong>r<br />
gelan<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n konnte. Das funktioniert –<br />
aber nur bei kleineren Fischen. Bei Fischen<br />
jenseits <strong>de</strong>r 70 Zentimeter ist ein Stippkescher<br />
überfor<strong>de</strong>rt. Auch eine Senke kommt<br />
nicht in Betracht, da sie nicht für größere<br />
Fische konstruiert ist. Noch dazu sind die<br />
Drahtbügel ein Hin<strong>de</strong>rnis bei <strong>de</strong>r Landung.<br />
Zum Glück gibt es aber <strong>de</strong>n Spundwandkescher.<br />
Dieser ermöglicht es uns, an <strong>de</strong>n begehrten<br />
Plätze ruhigen Gewissens zu fischen.<br />
Wenn man nun einen Fisch im Drill hat, lässt<br />
man <strong>de</strong>n Kescher ’runter (Seil fest halten<br />
nicht vergessen!) und zieht <strong>de</strong>n Fisch drüber.<br />
Dann heißt es: Hoch damit!<br />
Je höher man steht, umso mehr Übung<br />
braucht man allerdings, <strong>de</strong>n Fisch hineinzubugsieren.<br />
Achten Sie unbedingt darauf, Ihre<br />
Rute bei <strong>de</strong>r Landung nicht zu weit nach hinten<br />
zu halten. Es kann leicht passieren, dass<br />
sie dabei bricht, wenn sie überlastet wird.<br />
Durchschnittliche Fische bekommt man noch<br />
relativ leicht in <strong>de</strong>n Spundwandkescher hinein.<br />
Hängt allerdings ein größerer Zan<strong>de</strong>r<br />
dran, sieht es an<strong>de</strong>rs aus. Diese lassen sich<br />
nicht einfach hineinheben, dazu sind sie zu<br />
schwer.<br />
Also muss <strong>de</strong>r Kescher zuvor mitsamt Netz<br />
unter Wasser! Damit das Netz absinkt, haben<br />
Spundwandkescher ein kleines Gewicht am<br />
En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Netzbeutels. Ansonsten schwimmt<br />
<strong>de</strong>r Kescher auf und genau das kann ein Problem<br />
sein. Oft schafft man es dann nicht,<br />
<strong>de</strong>n kapitalen Zan<strong>de</strong>r weit genug über <strong>de</strong>n<br />
Bügel zu bugsieren. Durch die senkrechte Position<br />
bei <strong>de</strong>r Landung muss man <strong>de</strong>n Fisch<br />
entwe<strong>de</strong>r mit Schwung über <strong>de</strong>n Kescher<br />
führen o<strong>de</strong>r rein heben.<br />
Ich dagegen versuche stets, <strong>de</strong>n Fisch seitlich<br />
über <strong>de</strong>n Kescher zu führen. Um diese<br />
Prozedur zu erleichtern, befestige ich am
Es gibt einige spots, wo die strömung<br />
so stark ist, dass 40-Grammköpfe<br />
benutzt wer<strong>de</strong>n müssen.<br />
Dann kommt man schnell an die<br />
Grenzen <strong>de</strong>r meisten ruten.<br />
GroSSe KöDer.<br />
Wer mit großen<br />
Kö<strong>de</strong>rn fischt,<br />
fängt auch große<br />
Zan<strong>de</strong>r. Allerdings<br />
müssen die<br />
Gummis gegen<br />
fehlbisse wie<br />
beim hechtangeln<br />
mit zwei<br />
Drillingen versehen<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
lohn Der<br />
Mühe.<br />
Der Autor<br />
mit einem<br />
hochkapitalen<br />
Zan<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>r<br />
direkt unter<br />
<strong>de</strong>r rutenspitze<br />
am fuß<br />
<strong>de</strong>r Spundwand<br />
biss.<br />
bereits vorhan<strong>de</strong>nen Gewicht noch zusätzlich<br />
ein 200 Gramm schweres Blei o<strong>de</strong>r einen<br />
gleichschweren Pilker. So sinkt <strong>de</strong>r Kescher<br />
unter die Wasseroberfläche ab, wenn ich etwas<br />
Leine lasse, und die Landung ist sehr<br />
viel leichter.<br />
Ich möchte Ihnen auch dringend davon abraten,<br />
die Schnur zu greifen und <strong>de</strong>n Fisch<br />
per Hand in <strong>de</strong>n Kescher zu ziehen. Auf diese<br />
Weise habe ich lei<strong>de</strong>r einen kapitalen<br />
Zan<strong>de</strong>r verloren. Die Rute fe<strong>de</strong>rt Stöße und<br />
Schläge <strong>de</strong>s Zan<strong>de</strong>rs einfach besser ab und<br />
verhin<strong>de</strong>rt das Aushebeln <strong>de</strong>s Hakens sowie<br />
auch Schnurbruch. Durch das Festhalten <strong>de</strong>r<br />
Schnur fällt die Pufferwirkung <strong>de</strong>r Rute weg,<br />
und <strong>de</strong>r Fisch könnte bei einem letzten Wälzer<br />
an <strong>de</strong>r Oberfläche verloren gehen.<br />
strecke mit rucksack<br />
Nicht selten stehen die Fische an bestimmten<br />
Stellen wie gestapelt, während an<strong>de</strong>re<br />
Abschnitte <strong>de</strong>r Spundwand fischfrei sind.<br />
Wenn man „seine“ Spundwand nicht genau<br />
kennt, muss man <strong>de</strong>n Fisch also suchen. Gera<strong>de</strong><br />
in Hafengebieten hat man dabei die<br />
Qual <strong>de</strong>r Wahl. Hier gibt es so viele „heiße“<br />
Spundwän<strong>de</strong>, dass man gar nicht weiß, wo<br />
man anfangen soll.<br />
Gera<strong>de</strong> im Winter mögen die Fische große<br />
Happen. Deshalb fische ich dann bevorzugt<br />
große Gummis, die aber lei<strong>de</strong>r auch viel<br />
Platz benötigen. Unglücklichrweise gibt es<br />
noch nicht viele handliche Rucksäcke, in die<br />
dicke 36er Boxen or<strong>de</strong>ntlich übereinan<strong>de</strong>r<br />
passen. Doch glücklicherweise hat sich das<br />
Streetfishing etabliert und nach und nach<br />
kommen einige gute Produkte auf <strong>de</strong>n Markt.<br />
Ich habe mir für diese Angelei <strong>de</strong>n Garbolino-<br />
Broc´n Street Rucksack Jumbo (erhältlich<br />
bei www.koe<strong>de</strong>rwahnsinn.<strong>de</strong>) zugelegt.<br />
Hier kann ich drei 36er Boxen unterbringen<br />
und habe noch genug Platz für Zange, Vorfächer<br />
und Kleinteile. Natürlich ist auch <strong>de</strong>r<br />
Tragegriff für <strong>de</strong>n Kescher vorhan<strong>de</strong>n.<br />
Als Ruten haben sich die bei Bootsanglern<br />
schon üblichen <strong>Vertikal</strong>ruten bewährt. Da sie<br />
mit Längen um 2 Meter recht kurz sind, fällt<br />
die Landung etwas leichter.<br />
Es gibt allerdings einen Haken: Die meisten<br />
<strong>Vertikal</strong>ruten haben ein Wurfgewicht um die<br />
30 Gramm. Dies reicht in <strong>de</strong>r Regel auch aus.<br />
In <strong>de</strong>r Hamburger Elbe, einem meiner Lieb-
Fotos: chr. Wieneke<br />
30<br />
praxis klassisch<br />
Mo<strong>de</strong>rn<br />
Mobil sEin!<br />
Um möglichst schnell einen guten Spot zu<br />
fin<strong>de</strong>n, sollten Sie mobil sein und Strecke<br />
machen. Dabei hat es sich bewährt, statt <strong>de</strong>r<br />
weit verbreiteten Umhängetaschen auf einen<br />
geräumigen Rucksack umzusteigen.<br />
Dies hat Drei Vorteile:<br />
1. Wenn wir mit <strong>de</strong>r Strömung gehen, um<br />
Strecke zu machen, haben wir unser Tackle<br />
immer am Mann und müssen die Sachen<br />
nicht ständig nachholen.<br />
2. Eine Umhängetasche neigt lei<strong>de</strong>r dazu,<br />
nach und nach auf <strong>de</strong>n Arm runterzurutschen<br />
o<strong>de</strong>r drückt am Hals. Dies ist bei einem<br />
Rucksack nicht <strong>de</strong>r Fall. Wir können in<br />
Ruhe fischen, ohne die Tasche ständig wie<strong>de</strong>r<br />
auf die Schulter hoch schieben zu müssen.<br />
3. Der Spundwandkescher muss auch noch<br />
irgendwie mit. Die meisten Rucksäcke haben<br />
einen zusätzlichen Tragegriff. Ich stülpe <strong>de</strong>n<br />
Kescher einfach bis zum Griff über <strong>de</strong>n Rucksack<br />
und fä<strong>de</strong>le die aufgewickelte Leine <strong>de</strong>s<br />
Keschers zweimal durch. Es sieht zwar etwas<br />
ungewöhnlich aus, aber <strong>de</strong>r Kescher ist nicht<br />
beson<strong>de</strong>rs schwer und stellt <strong>de</strong>swegen kein<br />
Problem dar.<br />
Wenn Sie nun einen Fisch im Drill haben,<br />
pumpen Sie <strong>de</strong>n Fisch erst an die Oberfläche,<br />
nehmen <strong>de</strong>n Rucksack runter und fä<strong>de</strong>ln<br />
dann erst die Leine aus <strong>de</strong>m Griff. Dies<br />
erfor<strong>de</strong>rt etwas Übung, aber mit <strong>de</strong>r Zeit<br />
ist es relativ leicht. Um sich die Landung<br />
noch zu erleichtern, gibt es zwei Möglichkeiten.<br />
Anstatt die Leine immer durchfä<strong>de</strong>ln zu<br />
müssen, nimmt man einfach einen großen<br />
Karabiner, ähnlich wie beim Bergsteigen, und<br />
klinkt <strong>de</strong>n Kescher samt Leine einfach ein<br />
bzw. aus.<br />
Die zweite Möglichkeit ist wohl die Beste. Je<strong>de</strong>r<br />
kennt diese Hun<strong>de</strong>leinen, wo man per<br />
Kopfdruck die Leine aufzieht o<strong>de</strong>r ablässt.<br />
Sie entfernen einfach die vorhan<strong>de</strong>ne Leine<br />
am Kescher und klinken statt<strong>de</strong>ssen die<br />
Hun<strong>de</strong>leine ein. Sollte <strong>de</strong>r Karabiner hier zu<br />
klein für <strong>de</strong>n Tragegriff Ihres Rucksacks sein,<br />
tauschen Sie ihn einfach aus. So ist nicht<br />
nur <strong>de</strong>r Transport sehr viel leichter, son<strong>de</strong>rn<br />
auch das ständige Leineauf- bzw. -abwickeln<br />
entfällt. So schlagen wir zwei Fliegen mit einer<br />
Klappe! Kaufen Sie ruhig eine Leine für<br />
einen großen Hund. Ein dickes Seil erleichtert<br />
das Hochziehen kapitaler Fische...<br />
3/2011 www.esox.<strong>de</strong><br />
Viel PlATZ.<br />
Diese rucksack-Tasche bietet viel Platz für große<br />
Kö<strong>de</strong>r. Doch sie hat noch weitere Vorteile..<br />
BeSSer AlS BAnD.<br />
eine hun<strong>de</strong>leine mit Spannrolle ist zum hochziehen<br />
<strong>de</strong>s Keschers besser geeignet als das<br />
han<strong>de</strong>lsübliche Seil.<br />
einfACh<br />
ABlASSen.<br />
Per Knopfdruck<br />
kann<br />
man an <strong>de</strong>r<br />
hun<strong>de</strong>leine<br />
<strong>de</strong>n Kescher<br />
blitzschnell<br />
ablassen.<br />
KArABiner hälT.<br />
Mit einem Karabiner kann man am handgriff<br />
auch <strong>de</strong>n Spundwand-Kescher befestigen.<br />
GeWiChT BrinGT’S.<br />
ein Gewicht (hier ein alter Pilker) zieht <strong>de</strong>n<br />
netzbeutel unter Wasser, so dass sicher gekeschert<br />
wer<strong>de</strong>n kann.<br />
länGe reiChT.<br />
Da die meisten<br />
hun<strong>de</strong>leinen<br />
5 bis 10 Meter<br />
lang sind, kann<br />
man auch an<br />
hohen Spundwän<strong>de</strong>n<br />
mit<br />
ruhigem Gewissen<br />
angeln.<br />
GroSSfiSCh-<br />
TAUGliCh.<br />
Mit <strong>de</strong>m nach<br />
<strong>de</strong>n Tipps<br />
<strong>de</strong>s Autors<br />
umgerüsteten<br />
Spundwandkescher<br />
gelingt<br />
selbst die<br />
landung besserer<br />
Zan<strong>de</strong>r<br />
problemlos.
lingsgewässer, gibt es aber einige Spots, wo<br />
die Strömung so stark ist, dass 40 Gramm-<br />
Köpfe benutzt wer<strong>de</strong>n müssen. Zusammen<br />
mit <strong>de</strong>m Gewicht <strong>de</strong>s Gummikö<strong>de</strong>rs und <strong>de</strong>m<br />
Strömungsdruck kommt man schnell an die<br />
Grenzen <strong>de</strong>r meisten Ruten.<br />
Zwei brettharte ruten<br />
Deswegen habe ich zwei Ruten im Repertoire.<br />
Einmal die Abu Garcia Yabai Baitcast in<br />
2,07 Meter Länge und 10-60 Gramm Wurfgewicht<br />
und zum an<strong>de</strong>ren die Yabai Spin mit<br />
2,80 Meter und 20-70 Gramm. Diese Ruten<br />
sind bretthart, schnell in <strong>de</strong>r Aktion und superleicht.<br />
Hier wackelt nichts nach, man<br />
spürt je<strong>de</strong> Kleinigkeit und kann auch bei<br />
wechseln<strong>de</strong>n Strömungen fischen.<br />
Entsprechen<strong>de</strong> Rollen sollten Sie natürlich<br />
montieren. Eine Baitcaster-Multi hat natürlich<br />
<strong>de</strong>n Vorteil, schneller auf unterschiedliche<br />
Tiefen zu reagieren. Die Stationäre bietet<br />
mir allerdings <strong>de</strong>n Vorteil, einen Finger in die<br />
Schnur zu legen, um die Bisse besser zu spüren.<br />
Gera<strong>de</strong> im Winter sind die Bisse oft sehr<br />
fein und dann liegt die Stationäre vorn.<br />
Als Schnur dient eine gut sichtbare 0,12er<br />
bis 0,15er Geflochtene. Beim Vorfach liegt es<br />
auf <strong>de</strong>r Hand, dort, wo Hechte vorkommen,<br />
Stahl zu nutzen. Ansonsten bevorzuge ich<br />
0,40er Fluorocarbon, weil an diesen Plätzen<br />
oft Muschelbänke vorkommen.<br />
Freund größerer Kö<strong>de</strong>r<br />
Bei <strong>de</strong>n Kö<strong>de</strong>rn bin ich – wie beschrieben –<br />
ein Freund auch von größeren Kö<strong>de</strong>rn. Es ist<br />
immer wie<strong>de</strong>r erstaunlich, wie wenig einige<br />
Kollegen <strong>de</strong>m Zan<strong>de</strong>r in dieser Hinsicht zutrauen.<br />
Dagegen habe ich schon 60 Zentimeter<br />
lange Zan<strong>de</strong>r gefangen, die 20 Zentimeter<br />
Wichtig ist, so langsam<br />
wie möglich zu fischen! ihr<br />
angelt auf Zan<strong>de</strong>r und nicht<br />
auf Dorsche.<br />
also verkneift Euch<br />
jegliche pilkbewegung.<br />
große Rotaugen im Rachen hatten. Gera<strong>de</strong> in<br />
<strong>de</strong>r kalten Jahreszeit bevorzugen die Fische<br />
größere Happen. Außer<strong>de</strong>m verursacht so<br />
ein Kö<strong>de</strong>r stärkere Druckwellen und erregt<br />
dadurch mehr Aufmerksamkeit.<br />
Einer <strong>de</strong>r besten <strong>Vertikal</strong>kö<strong>de</strong>r dürfte wohl<br />
<strong>de</strong>r Fin-S von Lunkercity sein. Ich habe ihn<br />
bis zur Größe von 10 Inch dabei – und selbst<br />
50er Zan<strong>de</strong>r sind mir schon darauf eingestiegen.<br />
Aber auch the Legend von Fox, Stint von<br />
mb-fishing o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Freddie Shad von Quantum<br />
sollten nicht fehlen. Da Flüsse meistens<br />
trüb sind, bevorzuge ich auffällige Farben<br />
und garniere die Kö<strong>de</strong>r stets mit einem<br />
Angstdrilling. Bei Kö<strong>de</strong>rn ab 7 Inch montiere<br />
ich zusätzlich einen Kopfdrilling.<br />
Bei <strong>de</strong>n Bleiköpfen liegt <strong>de</strong>r Footballkopf<br />
vorn. Er hält <strong>de</strong>n Kö<strong>de</strong>r von Natur aus in <strong>de</strong>r<br />
Waagerechten und fällt auf <strong>de</strong>m Grund nicht<br />
um, wenn man ihn absetzt. Damit das Kö<strong>de</strong>rspiel<br />
nicht beeinträchtigt wird, sollte er<br />
im vor<strong>de</strong>ren Drittel montiert sein. Falls kein<br />
Footballkopf zur Verfügung steht, kann auch<br />
ein Rundkopf benutzt wer<strong>de</strong>n.<br />
Damit Ihr Kö<strong>de</strong>r noch attraktiver wird, können<br />
Sie ihn mit Aromen aufmotzen. Gute Erfahrungen<br />
habe ich mit Megastrike für Zan<strong>de</strong>r<br />
gemacht. Aber auch Knoblauch und Stint<br />
sind erfolgreich.<br />
Gera<strong>de</strong> weil wir <strong>de</strong>n Kö<strong>de</strong>r beim <strong>Vertikal</strong>angeln<br />
x-beliebig lange in <strong>de</strong>r Absinkphase halten<br />
können, ist es so erfolgreich. Allerdings<br />
lieben die Zan<strong>de</strong>r es auch, wenn <strong>de</strong>r Kö<strong>de</strong>r<br />
auf <strong>de</strong>n Grund aufschlägt. Deshalb lasse ich<br />
<strong>de</strong>n Kö<strong>de</strong>r bis zum Grund runter und gehe<br />
einfach 1 bis 2 Meter weiter. Dadurch wird<br />
<strong>de</strong>r Kö<strong>de</strong>r angehoben und erhält seine Absinkphase.<br />
Nun kommt ein weiterer Vorteil <strong>de</strong>r Stationärrolle<br />
zum Tragen. Mit <strong>de</strong>m Finger in <strong>de</strong>r<br />
Schnur ziehe ich <strong>de</strong>n Kö<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Absinkphase<br />
ein ganz wenig an, so als ob die Beute<br />
zu einem Spurt ansetzen will. Die Hälfte meiner<br />
Fische steigt in diesem Moment ein. Gera<strong>de</strong><br />
misstrauische Fische schlagen dann zu,<br />
weil ein Beissreflex ausgelöst wird.<br />
So arbeite ich mich an einer Spundwand Meter<br />
für Meter entlang. Wichtig ist dabei, sich<br />
Zeit zu lassen und so langsam wie möglich<br />
zu fischen! Sie angeln auf Zan<strong>de</strong>r und nicht<br />
auf Dorsche. Also verkneifen Sie sich einfach<br />
jegliche Pilkbewegung. Stellen Sie sich vor,<br />
Sie sitzen an einem klaren See und können zu<br />
Ihren Füßen Weißfische beobachten. Ist Ihnen<br />
jemals ein Rotauge aufgefallen, das pausenlos<br />
hoch und runter hüpft? Mir je<strong>de</strong>nfalls<br />
nicht, und <strong>de</strong>n Zan<strong>de</strong>rn wohl auch nicht!<br />
Am leichtesten fällt dies, wenn man die<br />
Strecke gegen die Strömung abläuft, weil<br />
<strong>de</strong>r Kö<strong>de</strong>r dann durch <strong>de</strong>n Strömungsdruck<br />
sowieso längere Zeit zum Grund benötigt.<br />
Trotz<strong>de</strong>m sollten Sie die gleiche Strecke auch<br />
mit <strong>de</strong>r Strömung im Rücken zurück fischen.<br />
An manchen Tagen bevorzugen die Zan<strong>de</strong>r<br />
es, wenn <strong>de</strong>r Kö<strong>de</strong>r auf sie zu kommt.