testsieger - Zweirad Harder
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6<br />
BULLS RAHMENMATERIALIEN<br />
BULLS baut seine Rahmen aus drei unterschiedlichen<br />
Materialien: Aluminium, Titan und<br />
Carbon. Wo liegen die Stärken der einzelnen<br />
Materialien?<br />
Aluminium Rahmen<br />
Aluminiumlegierungen sind heute aus gutem<br />
Grund die im Rahmenbau mit Abstand am häufi<br />
gsten verwandte Materialgruppe. Gegenüber<br />
den bis in die 1980er Jahre vorherrschenden<br />
Rahmen aus legierten Stahlrohren weisen unsere<br />
aktuellen Aluminium Rahmen vor allem ein<br />
deutlich besseres Verhältnis von Steifi gkeit zum<br />
Gewicht auf (STW). Dies resultiert aus der geringen<br />
Dichte von Aluminium, die es ermöglicht,<br />
biegesteife Rohre mit großem Durchmesser<br />
– sogenannte Oversized-Rohre – zu verwenden<br />
und dennoch das Rahmengewicht niedrig zu<br />
halten. Die bei BULLS verwendeten Aluminiumlegierungen<br />
zeichnen sich überdies durch hohe<br />
Verformbarkeitsreserven aus, woraus unseren<br />
Konstrukteuren weitreichende Freiheiten für<br />
die Formgebung der Rohre erwachsen. So<br />
optimieren sie beispielsweise die Form eines<br />
Rahmenrohrs ganz gezielt im Hinblick auf<br />
dessen maximal zu erwartende Belastungen und<br />
deren Richtung.<br />
Auch die gute Korrosionsbeständigkeit unserer<br />
Aluminiumlegierungen gehört zu den Pluspunkten<br />
des Materials. Bei Kontakt mit Luftsauerstoff<br />
bildet sich an der Oberfl äche schnell<br />
eine Oxidschicht, welche die darunter liegende<br />
Aluminiumlegierung vor weiterer Oxidation<br />
schützt. Dieser Schutz hilft allerdings nicht ge-<br />
gen aggressivere Chemikalien, zu denen leider<br />
auch der menschliche Schweiß gehört. Daher<br />
werden BULLS Aluminium Rahmen immer durch<br />
Lack vor Korrosion geschützt.<br />
Die meisten Aluminiumlegierungen büßen durch<br />
die beim Schweißen entstehende Wärme erheblich<br />
an Festigkeit ein. Als angenehme Nebenwirkung<br />
dieses eigentlich unerwünschten Effekts<br />
lassen sich die Rahmen nach dem Schweißen<br />
leicht und präzise richten. Ihre ursprüngliche<br />
Festigkeit erhalten die Rohre dann bei der<br />
anschließenden Wärmebehandlung zurück, die<br />
als computerkontrollierter Prozess in einem<br />
Ofen erfolgt.<br />
Durch die weitreichenden Gestaltungsmöglichkeiten<br />
eignen sich unsere Aluminiumlegierungen<br />
als Rahmen-Werkstoff für jede Art von Fahrrad,<br />
angefangen vom All-Mountain-Bike für schnelle<br />
Ausritte in schwerem Gelände bis hin zum<br />
leichten Rennrad. Dem Streben, immer noch<br />
leichtere Rahmen zu bauen, sind jedoch selbst<br />
bei Verwendung der besten schweißbaren<br />
Alulegierungen durch die Wandstärke der Rohre<br />
Grenzen gesetzt. Wenn diese einen vom Rohrdurchmesser<br />
abhängigen Wert unterschreitet,<br />
kann das Rohr seine tragende Funktion<br />
innerhalb des Rahmens zwar immer noch vollauf<br />
erfüllen, reagiert aber auf punktuellen Druck<br />
auf seine Oberfl äche ebenso empfi ndlich wie<br />
eine leere Getränkedose. Ein Rahmen aus so<br />
dünnwandigen Rohren erweist sich im täglichen<br />
Gebrauch als zu empfi ndlich. Auch aus diesem<br />
Grund werden die Rahmen unserer sehr leichten<br />
Wettkampf-Rennräder und -Mountainbikes<br />
in zunehmendem Maße aus Carbon gefertigt.<br />
Carbon Rahmen<br />
Im Verlauf der letzten 6 Jahre hat sich Carbon<br />
den zweiten Platz in der Rangliste der am<br />
häufi gsten verwendeten Materialien für Fahrradrahmen<br />
erobert, und diese Entwicklung ist<br />
noch lange nicht am Ende. Denn Carbon bietet<br />
unseren Entwicklern und Designern Gestaltungsmöglichkeiten<br />
wie kein anderer Werkstoff.<br />
Der Begriff „Carbon“ steht dabei für ein<br />
Material, dass aus zwei Komponenten besteht.<br />
Kernstück und Namensgeber sind Gewebe aus<br />
Kohlenstofffasern, die typischerweise in vielen<br />
Schichten übereinander liegend verarbeitet<br />
werden. Denn diese Fasern können Kräfte nur in<br />
ihrer Längsrichtung aufnehmen. Dafür sind die<br />
Festigkeiten und Steifi gkeiten in dieser Richtung<br />
aber umso erstaunlicher und liegen sehr weit<br />
über den Werten aller metallischen Werkstoffe.<br />
Unsere BULLS-Konstrukteure müssen also<br />
sicherstellen, dass sie jede mögliche Belastung<br />
des Rahmens an jeder Stelle kennen oder für<br />
jede mögliche Belastungsrichtung mindestens<br />
eine oder mehrere Faserlagen vorsehen.<br />
In Form gehalten werden diese in manchen<br />
Konstruktionen mehr als 20 Faserlagen durch<br />
die sogenannte Matrix, einen Kunststoff, dessen<br />
Epoxidharz-Komponente sich erst beim „Backen“<br />
der Bauteile in einer beheizten Form verfestigt.<br />
Dabei wird im Innern der Bauteile durch mit<br />
Luftdruck gefüllte Schläuche ein so hoher Druck<br />
aufgebaut, dass die Faserlagen ganz fest aneinander<br />
gepresst und in diesem Zustand durch