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Robin Dutt Gehirnjogging als Freiburger ... - Life Kinetik

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<strong>Dutt</strong>: Studien haben ergeben, dass der Mensch einen Großteil seines Gehirns nicht nutzt. Das<br />

Training im körperlichen Bereich ist kaum weiter ausbaubar, das des Gehirns schon. Mit <strong>Life</strong><br />

<strong>Kinetik</strong> wollen wir erreichen, dass Spieler auf dem Platz komplexe Handlungen schneller<br />

verarbeiten und Lösungen finden. Dem Körper werden dabei nicht alltägliche Aufgaben gestellt, so<br />

dass das Gehirn neue Verknüpfungen bilden muss – beispielsweise in jede Hand einen Ball<br />

nehmen, ihn parallel hochwerfen und mit gekreuzten Händen auffangen. Je mehr Vernetzungen<br />

entstehen, umso leistungsfähiger ist das Gehirn.<br />

WELT ONLINE: Wie sind Sie auf diese Trainingsmethode gekommen?<br />

<strong>Dutt</strong>: Gehirnforschung ist eines meiner Lieblingsthemen. Im Austausch mit meinem Kollegen<br />

Jürgen Klopp (Trainer des Bundesligarivalen Borussia Dortmund – d.R.), mit dem ich 2005 meinen<br />

Schein <strong>als</strong> Fußballlehrer gemacht habe, habe ich mich inspirieren lassen. In anderen Sportarten<br />

wie Skifahren, Schwimmen oder Biathlon sind derartige Elemente schon länger in den<br />

Trainingsalltag integriert.<br />

WELT ONLINE: Wie häufig wird bei Ihrem SC Freiburg diese Art von <strong>Gehirnjogging</strong> betrieben?<br />

<strong>Dutt</strong>: Einmal pro Woche eine Stunde lang.<br />

WELT ONLINE: Steht Ihnen denn geschultes Personal zur Verfügung?<br />

<strong>Dutt</strong>: Vier Trainer aus unserer Fußballschule sowie Athletiktrainer Simon Ickert wurden in diesem<br />

Bereich ausgebildet. Im Trainingslager in Schruns hat Horst Lutz, der <strong>als</strong> freiberuflicher Dozent<br />

diese Trainingsart mitentwickelt hat, den Spielern eine Einführung gegeben.<br />

WELT ONLINE: Wie lange wird es dauern, bis erste Erfolge zu verzeichnen sind?<br />

<strong>Dutt</strong>: Bis zu einem ersten Effekt müssen wir ein halbes Jahr warten. In Freiburg haben wir diese<br />

Geduld, für andere Vereine gilt das leider nicht immer.<br />

WELT ONLINE: Wie viele Ihrer Kollegen haben auch Sie die Endrunde der Weltmeisterschaft in<br />

Südafrika aufmerksam verfolgt. Konnten Sie Erkenntnisse gewinnen, die Sie beim Sportclub<br />

nutzbringend anwenden können?<br />

<strong>Dutt</strong>: Höchstens Kleinigkeiten. Von Klubmannschaften können wir mehr lernen <strong>als</strong> von<br />

Nationalmannschaften. Es hat sich aber gezeigt, dass ein ausgeprägter Teamgeist, hohe<br />

Leidenschaft und große Variabilität immer wichtiger werden.<br />

WELT ONLINE: Wer hat Sie mit diesen Eigenschaften am meisten überzeugt?<br />

<strong>Dutt</strong>: Uruguay und Chile haben aus ihren vergleichsweise geringen Möglichkeiten das meiste aus<br />

herausgeholt.<br />

WELT ONLINE: In Mohamadou Idrissou hat der beste Stürmer und Toptorjäger den Sportclub<br />

verlassen und ist zu Borussia Mönchengladbach gewechselt. Wer wird die Lücke schließen?<br />

<strong>Dutt</strong>: Ob Idrissou oder <strong>Dutt</strong>, beim SC Freiburg ist jeder zu ersetzen. Wir haben in drei Jahren den<br />

Kader komplett gewechselt. Von der Mannschaft von dam<strong>als</strong> ist keiner übrig geblieben, dennoch<br />

haben wir alle unsere Ziele erreicht.<br />

WELT ONLINE: Sie haben gegen Ende der vergangenen Saison, <strong>als</strong> der Abstieg drohte, das<br />

System auf 4-1-4-1 umgestellt und damit erfolgreich die Reißleine gezogen. Halten Sie daran fest?<br />

<strong>Dutt</strong>: Zunächst einmal ja. Wir haben aber auch noch das klassische 4-4-2 in petto.<br />

WELT ONLINE: Mit ungefähr 15 Millionen Euro hat der SC Freiburg den kleinsten Personaletat<br />

der 18 Bundesligavereine. Sind Sie damit überhaupt konkurrenzfähig?<br />

<strong>Dutt</strong>: Der Standort Freiburg hat dafür andere Vorteile wie zum Beispiel Gelassenheit im Umfeld.<br />

Auf dem Platz zeigen wir, dass ein Klub auch mit einer etwas anderen Art erfolgreich sein kann <strong>als</strong><br />

mit Hilfe einer Geldmaschine.<br />

WELT ONLINE: Dürfen wir die Frage trotzdem stellen, ob Sie oder die Spieler mit dem Verein eine<br />

Meisterprämie ausgehandelt haben, unter den Gegebenheiten in Freiburg?<br />

<strong>Dutt</strong>: Alle Fragen sind erlaubt, aber über Vertragsinhalte reden wir nicht. Nur so viel: Ich kann mir<br />

nicht vorstellen, dass in irgendeinem unserer Verträge eine Meisterprämie vorgesehen ist.

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