Transportbeton und mehr... - Hertener Löwen

Das offizielle Vereinsmagazin der RheinLand Versicherungen Hertener Löwen e.V.
HISTORIE
Als aus den Teufeln Löwen wurden
Ruhr Devils-Forward Alexander Frisch
14 Ausgabe 03/2012
Einen „Quantensprung“ hatte Präsident Karl Diehl dem TuS Herten prophezeit.
Das beschauliche Wohnzimmer in der Gesamtschulhalle sollte Platz machen für
den Basketballtempel Arena Oberhausen. 10.152 Zuschauer sollten Superstars
wie Wendell Alexis vom Ligakrösus Alba Berlin vor die Augen bekommen. Doch
die Seifenblase zerplatzte am 16. Februar 1998 um Punkt www.cemex.de
14.00 Uhr vor dem
Amtsgericht in Recklinghausen. Zwei Tage später entschied sich der Konkursverwalter
gegen eine Weiterführung des Spielbetriebs. Die Ruhr Devils waren
nicht mehr.
Drei Spieltage vor Saisonende hatten die Verantwortlichen die Notbremse gezogen,
weil der 2,3-Millionen-Mark-Saisonetat nicht mehr gedeckt werden konnte.
Die Liga war geschockt und reagierte promt. Nicht nur der Startplatz in der
ersten Bundesliga war verloren, auch die Zweitligalizenz wurde vom Deutschen
Basketball Bund (DBB) und der Arbeitsgemeinschaft Basketball-Bundesliga
(BBL) fallen gelassen.
Man hatte daheim dazugelernt. Der Basketballsport gehörte nach wie vor nach
Herten und nicht ins 30 Kilometer entfernte Oberhausen. Einen Neuanfang gelang
in der Oberliga unter dem neuen Vereinsnamen „Hertener Löwen“. Jürgen
* 6 Cent / Anruf aus dem deutschen Festnetz
Schepp und Gerd Kusau waren es, die die Herrenabteilung wieder auf Kurs
ggf. abweichende Tarife aus Mobilfunknetzen
brachten. Bei den Damen waren Martin Karbe und Wolfgang Konarski für den
basketballerischen Erfolg verantwortlich.
Die Hertener Bürger hatten Anfangs kein großes Interesse, ihren neuen Basketballverein
in Deutschlands fünfthöhster Spielklasse zu unterstützen. Nur
knapp 30 Zuschauer folgten der Einladung die Spiele in der Ludgerushalle zu
verfolgen. Erst nachdem der damals 19-jährige Christian Schiebold und seine
Teamkollegen Hilfe von Außen bekamen, stiegen auch die Zuschauerzahlen.
Zusammen mit den US-Amerikanern John Kromer und Andre Lewis schafften
die Löwen den ersehnten Aufstieg in die 2. Regionalliga.
Das Basketballgeschehen war in Herten wieder zum Leben erwacht und die
Ludgerushalle brodelte wie zu Bundesligazeiten. Mit dem Aufstieg kam dann
auch der Umzug an die alte Wirkungsstätte. Die Gesamtschule hatte seine
Korbjäger endlich wieder zurück. Schon damals war die Marschroute klar. Herten
sollte auch in Zukunft wieder Basketballsport der Spitzenklasse geboten
bekommen. Vorgemacht hattes es im Jahr 2000 zunächst die erste Damenmannschaft,
die den Sprung in die 2. Bundesliga Nord schaffte. Erst fünf Jahre
später konnten es ihnen die Herren nachmachen.
Doch was wurde eigentlich aus den alten Bundesliga-Spielern? Peter Radegast
zum Beispiel übernahm 2010 das Amt als DBB-Sportdirektor. Nationalspieler
Stephan Baeck ist heute als Basketball-Experte für den Fernsehsender Sport1
aktiv. Auch Flügelspieler Youcef Ouldyassia wagte den Sprung vor die Kamera.
Der Franzose arbeitet als Moderator für den Sportsender Canal Plus. Devils-
Center Steven Wriedt ist seinen alten Wurzeln treu geblieben. Der Amerikaner
wohnt seit den neunziger Jahren in Hagen, wo er als Assistenz-Trainer für den
Bundesligaklub Phoenix Hagen agiert. Publikumsliebling Matt Wenstrom hat
sich hingegen vom Basketball abgewand. Der ehemalige NBA-Spieler von den
Boston Celtics ist in einer Firma für Gebäuderestaurationen beschäftigt.
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