04.01.2013 Aufrufe

Sandra Altmeyer Köln International School of Design Diplom ...

Sandra Altmeyer Köln International School of Design Diplom ...

Sandra Altmeyer Köln International School of Design Diplom ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

6 7<br />

1. EINLEITuNg<br />

„Die Schwingungen in der Luft, die Rillen in der Schallplatte oder die<br />

Nullen und Einsen auf einer CD sind ebenso wenig schon Musik, wie<br />

die im Schrank liegenden Noten. Musik ist zeitliche Gestalt und bedarf<br />

des Erlebens und des aktiven Hervorbringens solcher Gestalt. Selbst<br />

eine so einfache Melodie wie Hänschen klein entsteht erst dadurch,<br />

dass Töne gehört und als Musik erlebt werden.“ 1<br />

1.1 MuSIk ERLEbEN uNd VERSTEHEN<br />

Nahezu jeder Mensch hört Musik. Jedoch stellt das Musikhören eine<br />

sehr individuelle Erfahrung dar, die nur schwer zu beschreiben ist.<br />

Abhängig von jeweiligen psychologischen Gesichtspunkten, wie Vorerfahrung,<br />

Interesse, (musikalische) Erziehung, Kultur oder Persönlichkeit,<br />

reagiert und erlebt jeder Hörer Musik anders. Manfred Spitzer<br />

beschreibt in seinem Buch „Musik im Kopf“ drei Dimensionen des<br />

Erlebens von Musik. Erste Dimension ist hierbei die Intensität des „bewussten“<br />

Erlebens von Musik, also wie stark diese den Hörer berührt.<br />

Die zweite Dimension ist die des Empfindens von Musik als angenehm<br />

oder unangenehm, und die dritte beschreibt den aktiven oder passiven<br />

Umgang mit Musik. 2<br />

Das gestalthafte Erkennen von Melodien besteht aus zwei Komponenten:<br />

Die Gesamtgestalt (Kontur) der Melodie und die Tonverhältnisse<br />

(Intervalle) im Einzelnen. Hören wir eine bekannte Melodie in einer anderen<br />

Tonart, so können wir einen falschen Ton s<strong>of</strong>ort erkennen, weil<br />

wir diesen Ton in dieser genauen Höhe (Frequenz) noch nie innerhalb<br />

des Liedes gehört haben. Wir erkennen die Tonverhältnisse und wissen<br />

s<strong>of</strong>ort, wenn ein (Ton-)Verhältnis nicht stimmt. 3<br />

Das strukturelle Verständnis von Musik bleibt jedoch überwiegend solchen<br />

Menschen vorbehalten, die ein Instrument spielen: die Notation<br />

von Musik in Takten und Notenwerten bleibt für die meisten Nicht-<br />

Musiker ein Buch mit sieben Siegeln. Wissenschaftliche Untersuchungen<br />

belegen, dass Musiker, die viel Zeit mit dem Hören und Produzieren<br />

von Musik verbringen, Musik tiefer verarbeiten und schneller<br />

verstehen können. 4<br />

1 Spitzer, Manfred: Musik im Kopf. Hören, Musizieren, Verstehen und Erleben im neuronalen<br />

Netzwerk. Vorwort. S. V<br />

2 Vgl. Ebd., S.141<br />

3 Vgl. Ebd., S. 160<br />

4 Vgl. Ebd., S. 188

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!