initiative abgelehnt - Interessengemeinschaft liberales Waffenrecht ...
initiative abgelehnt - Interessengemeinschaft liberales Waffenrecht ...
initiative abgelehnt - Interessengemeinschaft liberales Waffenrecht ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
automatische Taschenpistole „Steyr“<br />
Ö.W.G mit Kipp- und Springlauf, so lautet<br />
die Überschrift einer zeitgenössischen<br />
Bedienungsanleitung. Im jahre 1287 gewährte<br />
Herzog albrecht I im „Großen Privileg“<br />
der Stadt Steyr wesentliche Rechte<br />
für den Handel mit eisen, das stapelrecht<br />
auf Holz aus dem ennstal und eisen vom<br />
erzberg. Zur Metallverarbeitung braucht<br />
man noch Wasserkraft und die hat man in<br />
der am Zusammenfluß von Enns und Steyr<br />
gelegenen stadt zur Genüge. 1367 ist das<br />
Wirken eines Harnischmachers belegt.<br />
später werden noch die klingenschmiede<br />
und das Messerhandwerk erwähnt. Da das<br />
Auflisten der weiteren Entwicklung der<br />
handwerklichen Fertigung einen eigenen<br />
artikel ergeben würde, so überspringe ich<br />
jahrhunderte und fahre mit Josef Werndl<br />
(1831 – 1889) fort. Man kann diesen Mann<br />
ohne Übertreibung als den Industriepionier<br />
Altösterreichs bezeichnen. In seine<br />
Zeit fällt auch die Umbildung seiner Firma<br />
zur Österreichischen Waffenfabriksgesellschaft<br />
1869 – 1926 Ö.W.G. Diese Initialen<br />
werden wir auf den Griffschalen der Steyr/<br />
Pieper 1909 wieder finden. Vom Ende<br />
des 19. jahrhunderts bis zum Beginn des<br />
I. Weltkriegs kam eine wahre Flut von Pi-<br />
Besondere Waffen<br />
Selbstladepistole System Steyr / Pieper<br />
Modell 1909A Kal. 6,35 von Hermann Gerig<br />
Erste Ausführung, werksvernickelt, von links<br />
stolenkonstruktionen auf den Markt. Ganz<br />
früh mit dabei war der geniale Erfinder und<br />
konstrukteur John M. Browning. Weil<br />
damals noch so viele entwicklungen im<br />
Fluß waren, wurde oft zur neuen Pistole<br />
auch gleich eine neue Patrone erfunden,<br />
z.B.: 7,65mm Frommer kurz, 7,65 Roth/<br />
Sauer, 8mm Steyr für<br />
Pistole M.7, .455 Webly<br />
Auto für Webly &<br />
scott. 455 Pistol selfloading<br />
Mark 1. Viele<br />
dieser Patronen verschwanden<br />
sehr bald,<br />
nachdem die jeweilige<br />
Pistole obsolet wurde.<br />
sehr erfolgreich war<br />
j. M. Browning als er<br />
für seine Pistolen die<br />
Patronen 6,35 Browning,<br />
7,65 Browning<br />
und 9mm Browning<br />
(9mm kurz) konstruierte.<br />
sie sind sehr ausgewogen<br />
in abmessung,<br />
Gasdruck und<br />
Leistung, sodaß bald<br />
andere konstrukteure<br />
diese Patronen für ihre<br />
Dieselbe Pistole von rechts mit Tasche<br />
Pistolen verwendeten. Die „Fabrique<br />
Nationale“ brachte bereits 1899 den<br />
Vorläufer des später sehr erfolgreichen<br />
Mod. 1900 FN nach dem Patent Browning<br />
im kaliber 7,65mm heraus. Im jahr 1909<br />
erschienen die beiden Steyr Selbstladepistolen<br />
System Steyr/Piper, wobei zuerst<br />
das Modell im kaliber 6,35mm und dann<br />
das größere Modell im kaliber 7,65mm<br />
erschien. Die von der Österreichischen<br />
Waffenfabriks-Gesellschaft (ÖWG) in<br />
Steyr produzierte Pistole ist eine unverriegelte<br />
selbstladewaffe, die nach dem<br />
Prinzip des Feder-Masseverschlusses<br />
funktioniert. Der Hauptunterschied gegenüber<br />
anderen Pistolen dieser Zeit ist<br />
der Kipplauf. Man kann also bei dieser<br />
Waffe den Lauf aufkippen, ähnlich wie bei<br />
einer Flinte, die man allerdings bricht. Das<br />
tut man entweder zum Reinigen, zur kontrolle,<br />
zum Laden oder zum entladen des<br />
Laufes. Der Lauf und das schließfedergehäuse<br />
bilden eine einheit, wobei der Lauf<br />
unten liegt. Das verdeckte Hahnschloß<br />
ist hinter dem Magazin im Griffstück<br />
untergebracht. Das Verschlußstück mit<br />
schlagbolzen und Feder hat am hinteren<br />
ende eine deutliche erhöhung, die außen<br />
die spannrillen trägt und in der Mitte eine<br />
zarte kimme. Innen an der Unterseite ist<br />
horizontal eine Blattfeder eingebaut, die<br />
durch Reibung verhindern soll, daß beim<br />
21