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TersteegengemeindeBRIEF - Evangelische Tersteegen ...

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worT an diE gEmEindE<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

sechs Taufkerzen stehen auf unserem Altar, jede für ein getauftes Kind. Taufe - welche Bedeutung<br />

hat sie eigentlich? Ist es überhaupt ‚richtig‘, kleine Kinder zu taufen, die doch noch gar<br />

nicht verstehen (können), was mit ihnen geschieht? Wie geht es weiter nach der Taufe? Können<br />

auch Erwachsene getauft werden? Und welche Bedeutung haben die Paten?<br />

Wenn wir auf die Anfänge sehen, dann waren die ersten Christen erwachsene Menschen, die<br />

zum Glauben an Jesus Christus gekommen waren und sich als Ausdruck ihres neuen Glaubens,<br />

als Zeugnis ihres Christseins, in der Taufe dazu bekannten. Taufe ist hier ein Lebenseinschnitt<br />

und bedeutete tatsächlich einen Bruch mit dem bisherigen Leben und markierte den Beginn<br />

eines neuen Lebensabschnittes als Christ. Oft ließ sich dann gleich die ganze Familie taufen,<br />

sodass vermutlich schon in den Anfängen der Christenheit Kinder mitgetauft wurden. Wenn<br />

aber schon Kinder getauft werden, wo bleibt der unauflösliche Zusammenhang von Taufe und<br />

Glauben bzw. Bekenntnis? Kinder können schließlich noch nicht verstehen, was mit ihnen in<br />

der Taufe geschieht. Aus eben diesem Grund ist die Verbindung zwischen dem Täufling und<br />

Menschen wichtig, die ihn im Glauben begleiten und in schwierigen Lebens- und Glaubensfragen<br />

als verlässliche Ansprechpartner zur Seite stehen. Das Patenamt hat von seinen Anfängen<br />

an einen hohen Stellenwert. Nur wer einen Paten benennen konnte, wurde auch getauft. Der<br />

Pate musste für die Glaubwürdigkeit des Täuflings bürgen. Übrigens kommt Pate von ‚Pater‘,<br />

also Vater. Der Pate hatte als ‚Pater spiritualis‘ eine geistliche Funktion. Heute wird das noch<br />

deutlich in der englischen Übersetzung als ‚Godfather‘ = Pate oder ‚Godmother‘ = Patin. Aus<br />

dieser ursprünglichen Bedeutung entwickelte sich später eine ganz praktische und existenzielle<br />

Seite des Patenamtes, nämlich die stellvertretende Elternschaft für das Patenkind im Todesfall<br />

der leiblichen Eltern. Auch wenn diese Verbindlichkeit heute nicht mehr erwartet oder vorausgesetzt<br />

wird, entstehen durch die Übernahme einer Patenschaft oft ganz besonders intensive<br />

Beziehungen zum Patenkind. Offiziell endet die Patenschaft, wenn der Täufling für seinen<br />

Glauben selbst eintreten kann, also mit der Konfirmation, oft aber bleiben die Beziehungen<br />

zwischen Paten und Patenkindern darüber hinaus bestehen, manchmal ein Leben lang.<br />

Wie geht es weiter nach der Taufe? Schließlich ist Taufe ja eigentlich kein Abschluss, auch<br />

wenn wir das manchmal so sehen, sondern vielmehr ein Anfang. Eltern und Paten versprechen<br />

bei der Taufe, ‚nach bestem Vermögen‘ für die Erziehung im christlichen Glauben zu sorgen. So<br />

wird die Taufe zum Bund zwischen Gott und uns. Gott verspricht uns, für uns da zu sein. Wir<br />

versprechen, an ihn zu glauben und diesen Glauben in unserem Leben lebendig zu halten und<br />

weiter zu geben.<br />

Die Konfirmation als Bestätigung der Taufe und Festmachen im christlichen Glauben wurde<br />

bereits zur Zeit der Reformation ‚erfunden‘. Dabei hat sich die grundsätzliche Bedeutung der<br />

Konfirmation als nachgeholtem Taufunterricht nicht geändert. Von den 24 Konfirmandinnen<br />

und Konfirmanden, die am Pfingstsonntag ihre Konfirmation feiern, werden fünf noch zuvor

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