Mammutprojekt A 40 abgeschlossen - Fachmagazin für ...
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INSTANDHALTUNG<br />
Schema: Versuchskörper mit Schutzschicht (Querschnitt)<br />
Versuchskörper vorbereitet <strong>für</strong> den Auftrag von PP-Faserspritzbeton.<br />
Maße der Auftragsfläche hier: 1,20 x 0,8 m<br />
Auftrag des PP-Faserspritzbetons auf den Versuchskörper<br />
Herstellung der Grundversuchskörper <strong>für</strong> die Brandversuche. Maße: 1,8 x 1,4 x 0,5 m<br />
könnte, müsste man sich nicht mehr um die Brandbeständigkeit der Konstruktion<br />
kümmern. Diese Methode ist auch die einzig taugliche <strong>für</strong> eine<br />
Nachrüstung. Am Markt sind Brandschutzplatten, Brandschutzleichtmör-<br />
tel und (<strong>für</strong> Stahl) aufschäumende Anstriche erhältlich. Seit der Entdeckung<br />
der günstigen Eigenschaften von PP-Fasern (Durchmesser 18-32 μm, Dosierung<br />
1 bis 2 kg/m³) gibt es auch die Möglichkeit, Spritzbeton <strong>für</strong> solche<br />
Einsatzzwecke anzuwenden. Diese Methode wurde bereits in vielen Ländern<br />
<strong>für</strong> unterschiedlichste Einsatzzwecke und Betone in Versuchen als geeignet<br />
nachgewiesen. Im Neubau können dem Konstruktionsbeton bereits<br />
Fasern zudosiert werden; dann ist dieser Schutz bereits eingebaut und eine<br />
weitere Schutzschicht erübrigt sich.<br />
Nach DIN EN 1992-1-2 sind Schutzschichten alle Baustoffe oder Baustoffkombinationen,<br />
die auf ein Tragwerk aufgebracht werden um dessen Feuerwiderstandsdauer<br />
zu erhöhen.<br />
Spritzbare Schutzschichten müssen folgende Anforderungen erfüllen:<br />
– Unbrennbarkeit, hoher Feuerwiderstand und gute thermische Dämmwirkung<br />
bis zur geforderten maximalen Brandtemperatur. Dies wird in<br />
der Regel so definiert, dass die Temperaturen in der Verbundfuge und<br />
an der ersten Bewehrungslage der Konstruktion gewisse Grenzen nicht<br />
überschreiten dürfen (z. B. < 350 °C bzw. 250 °C).<br />
– ausgezeichneter Verbund zum Untergrund, während der Nutzung (z. B.<br />
Sogwirkung bei Zugverkehr) und bei Brandeinwirkung<br />
– Dauerhaftigkeit unter den auftretenden Umweltbelastungen, auch im<br />
durchfeuchteten Zustand und bei Frosteinwirkung<br />
– dem Einsatz entsprechende, ansprechende Oberflächenerscheinung mit<br />
der Möglichkeit zur unproblematischen Reinigung<br />
– geringe Erstellungs- und Unterhaltskosten<br />
In dem ÖVB-Merkblatt Schutzschichten <strong>für</strong> den erhöhten Brandschutz unterirdischer<br />
Verkehrs bauwerke sind Anforderungsprofile festgelegt.<br />
Nach der Aufbringung vollflächiger, dichter Schichten besteht allerdings<br />
keine Kontrollmöglichkeit der ursprünglichen Betonoberfläche <strong>für</strong> die weitere<br />
Nutzungsdauer. Dies kann unter Umständen ein Nachteil <strong>für</strong> die spätere<br />
Beurteilung des Bauwerkszustands sein.<br />
Spritzbare Schutzschichten<br />
Übliche Brandschutzmörtel sind Leichtmörtel. Ihr großer Vorteil gegenüber<br />
Spritzbeton ist daher die deutlich geringere erforderliche Auftragsstärke bei<br />
gleicher Leistungsfähigkeit gegenüber der Temperatureindringung. Gerade<br />
Fotos: Wolfgang Kusterle & Mitarbeiter<br />
Ausgekühlter Versuchskörper<br />
aus Normalbeton ohne Schutzschicht<br />
nach dem Brandversuch<br />
Brandschutz-Spritzbeton nach<br />
dem Auskühlen, anschließend<br />
an den Brandversuch<br />
im Bestand kann dies ein wichtiges Argument sein. Durch die<br />
geringe Rohdichte liegt auch die Druckfestigkeit solcher Mörtel<br />
im Bereich von Putzen oder Leichtputzen, und die Widerstandsfähigkeit<br />
gegenüber mechanischer Einwirkung und Frost<br />
im feuchten Zustand kann je nach Produkt deutlich unter jener<br />
von Beton liegen. Erschwerend beim Vergleich der Produkte<br />
hinsichtlich dieser Dauerhaftigkeitsanforderungen ist, dass sie<br />
meist nicht mit den gleichen Prüfverfahren wie Beton beurteilt<br />
werden können. Projektspezifisch ist also abzuschätzen, inwieweit<br />
diese hohen Belastungen aus Abrieb und Umwelt zu beachten<br />
sind oder nicht. Der Brandfall tritt entweder nie oder nur<br />
einmal auf, die Umweltbelastungen dagegen dauernd.<br />
Spritzbeton mit PP-Fasern ist von der Rohdichte und den Eigenschaften<br />
her ein dem Normalbeton entsprechendes Material. Er<br />
ist gekennzeichnet durch größere erforderliche Schichtstärken<br />
aber übliche Betoneigenschaften mit guter bis ausgezeichneter<br />
Dauerhaftigkeit.<br />
Zusatznutzen<br />
Will man Bauten im Bestand in ihrer Brandbeständigkeit ertüchtigen,<br />
stellt sich die Frage, inwieweit die Konstruktion auch<br />
bezüglich ihrer Betondeckung, der Tiefe der Karbonatisierungsfront,<br />
des Chloridgehaltes und/oder bereits auftretender Korrosion<br />
einer Ertüchtigung bedarf. Mit Spritzbeton ist dies nach<br />
dem Instandsetzungskonzept R leicht durchführbar. Der Spritzbeton<br />
kann statisch verstärkend herangezogen werden, und seine<br />
Rezeptur lässt sich so einstellen, dass die meisten Expositions-<br />
Brandschutz-Spritzbeton ein<br />
paar Minuten nach dem Brandversuch<br />
Brandschutzmörtel, der nicht<br />
den Anforderungen entsprach.<br />
Der gesamte Mörtel ist in den<br />
Brandraum gefallen<br />
Brandschutz-Nachrüstung<br />
klassen abgedeckt werden. Damit ergibt sich <strong>für</strong> Spritzbeton mit<br />
PP-Fasern die Möglichkeit, eine klassische Instandsetzung oder<br />
Verstärkung mit einer Verbesserung der Brandbeständigkeit zu<br />
kombinieren – ein beim Bauen im Bestand nicht zu unterschätzender<br />
Vorteil.<br />
Versuchsergebnisse<br />
Zur Wirkungsweise von PP-Fasern als Zusatzstoff im Normalbeton<br />
wurden sehr viele Versuche gefahren. Die dabei entwickelten<br />
Grundprüfkörper können auch zur Prüfung von Schutzschichten<br />
herangezogen werden. Die dem Brand ausgesetzte Fläche des<br />
Grundkörpers wird dabei in der Regel mit der Brandschutzschicht<br />
bekleidet. Von Wichtigkeit sind dabei ein relativ großer<br />
Versuchskörper mit ausreichend großer, dem Brand ausgesetzter<br />
Fläche sowie ein leistungsfähiger Brenner, der in der Lage ist<br />
die geforderten Temperaturen gesteuert anzufahren. Im Probekörper<br />
und in den Schutzschichten werden vorab Sensoren eingebaut,<br />
um die Temperaturentwicklung während des Versuchs<br />
aufzuzeichnen. Die Temperaturen in verschiedenen Schichten<br />
und der Zustand der Schicht nach dem Brandversuch sind dann<br />
die Hauptbeurteilungskriterien. Nach einem Brand müssen die<br />
Schutzschichten ersetzt werden.<br />
Einsatzbeispiele<br />
Einer der ersten Einsätze <strong>für</strong> Spritzbeton mit PP-Fasern als<br />
Brandschutzschicht erfolgte am Lainzer Tunnel, der neuen<br />
Bahn-Westeinfahrt nach Wien. Während des Tunnelbaus wurden<br />
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