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Intelligente Dachsysteme - Dachbau Harald Handwerk GmbH

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Dachwelten<br />

▸ Im Gerüstwald: hier<br />

waren gelenkige,<br />

schlanke Dachdecker<br />

gefragt<br />

verschlungenen Forstweg und am Elzbach<br />

entlang über eine extra für diese Baustelle<br />

errichtete provisorische Brücke zu einer<br />

kleinen Wiese am Fuß der Burg fahren.<br />

Von dort aus gelangten sie schließlich<br />

über 70 m hohe Gerüste zu ihren Arbeitsplätzen.<br />

Dort angekommen, mussten die<br />

Materialien o� noch weit über die Gerüste<br />

transportiert werden.<br />

»Im Extremfall musste gleichzeitig<br />

an drei Kehlen gearbeitet werden.«<br />

Dachdeckermeister <strong>Harald</strong> <strong>Handwerk</strong><br />

hatte seinen Au�rag in 54 einzelne Aufgaben<br />

unterteilt. Jeder Dachteil wurde mit<br />

allen Anschlussdetails mit dem ebenso interessierten<br />

wie sachkundigen Bauherrn Dr.<br />

Karl Graf zu Eltz besprochen. Insgesamt<br />

entstanden unter der Federführung von<br />

<strong>Harald</strong> <strong>Handwerk</strong> 1500 m2 Schieferdächer<br />

komplett neu, wobei die Schieferdecker in<br />

den vielen komplexen Dach�ächen noch<br />

unzählige Gauben einbinden mussten.<br />

▸ Die Altdeutsche<br />

Deckung mit<br />

scharfem Hieb war<br />

eine Herausforderung<br />

für die<br />

Dachdecker<br />

Dicht an dicht:<br />

◂ Viele Arbeiten<br />

mussten in engen<br />

Dachschluchten<br />

ausgeführt werden<br />

56 dachbau magazin 9 | 2012<br />

Ästhetik durch scharfen Hieb<br />

Im ersten Arbeitsschritt mussten die <strong>Handwerk</strong>er<br />

Teile der hölzernen Dachstühle ertüchtigen.<br />

Nach Abschluss dieser Arbeiten<br />

brachten sie eine 28 mm dicke Nut-Feder-<br />

Vollschalung aus Fichtenholz sowie eine<br />

Vordeckung auf. Auf den durchweg sehr<br />

steilen Dächern der Burg kamen Schiefer<br />

der Sortierungen 1/12 bis 1/32 zum Einsatz.<br />

Dies entspricht Steinhöhen<br />

zwischen 30 und 16 cm. Verwendet<br />

wurde Moselschiefer<br />

im sogenannten scharfen<br />

Hieb: Diese Steingeometrie<br />

sichert eine höhere Seitenüberdeckung<br />

und damit eine sehr hohe Regensicherheit.<br />

Der scharfe Hieb kam hier<br />

jedoch vor allem aus ästhetischen Gründen<br />

zum Einsatz, denn bei den steilen Dächern<br />

hätte auch der normale Hieb ausgereicht.<br />

Wie komplex die Arbeiten an den Burgdächern<br />

waren, zeigt das folgende Beispiel<br />

einer Dach�äche an einem der sogenannten<br />

Kempenicher Häuser (siehe Bild auf Seite<br />

54). Die etwa 60 Grad steile Dach�äche<br />

erstreckt sich über 3,5 Geschosse.<br />

Komplexes Beispiel<br />

An der Traufe beginnt die Deckung über<br />

der Regenrinne mit 28 cm hohen Steinen<br />

und endet am First mit 18 cm hohen Steinen.<br />

Obwohl die Fachregel für ein solches<br />

Dach nur sechs Steinhöhen verlangt, wurden<br />

hier aus ästhetischen Gründen insgesamt<br />

acht Steinhöhen eingesetzt. Beginnend<br />

mit einem Fußgebinde schließt die am tiefsten<br />

gelegene Dach�äche mit einer rechten<br />

Wangenkehle an die Wand an. Diese Wangenkehle<br />

beginnt mit einem Einfäller und<br />

ist mit Schwärmer in die Wanddeckung<br />

eingebunden. Alle Kehlsteine haben einen<br />

runden Rücken und einen runden Bruch.<br />

Die darüber liegende linke Hauptkehle, die<br />

bis zum Schornstein führt, ist vom Wasserstein<br />

aus gedeckt und mit einem Schwärmer<br />

in die Dach�äche eingebunden. Wichtig bei<br />

einer solchen Kehle ist, dass sich Deck- und<br />

Kehlstein auf dem Wasserstein berühren.<br />

Unter dem Schornstein geht diese Hauptkehle<br />

in eine schräg verlaufende Brustkehle<br />

über. Rechts vom Schornstein wurde eine<br />

linke Wandkehle vom Wasserstein aus gedeckt,<br />

während sich links vom Schornstein

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