Ohne Landwirtschaftskammer keine Zertifizierung
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20. August 2009<br />
DI Johannes Wall, DI Günter Affenzeller<br />
<strong>Ohne</strong> <strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>keine</strong> <strong>Zertifizierung</strong><br />
Die österreichische Waldinventur weist für Oberösterreich eine Ertragswaldfläche von<br />
440.000 Hektar aus. Für etwa 260.000 Hektar also etwa 60 % der Ertragswaldfläche<br />
existieren von den Waldbesitzern PEFC Teilnahmebestätigungen – Tendenz stark steigend.<br />
Mit der Teilnahmebestätigung bürgt der Waldbesitzer mit seiner Unterschrift für eine<br />
Bewirtschaftungsweise nach den PEFC-Kriterien.<br />
Damit die Formalkriterien für die externe Überwachung erfüllt sind, müssen in Oberösterreich<br />
pro Jahr mehr als 30.000 Hektar Wald von den Forstberatern der <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
hinsichtlich der PEFC-konformen Bewirtschaftungsweise überprüft werden.<br />
Grundsätzlich geschieht das ressourcenschonend im Zuge von Beratertätigkeiten vor Ort.<br />
Das Ergebnis des sogenannten internen Audits muss vom Waldbesitzer als auch vom<br />
Forstberater unterfertigt werden. Bewirtschaftungsmängel in Form von Verstößen gegen das<br />
Forstgesetz oder gegen die oben genannten Kriterien müssen dokumentiert werden.<br />
Die Vorarbeiten, wie die Besprechung der Kriterien, als auch das Audit an sich, sowie der<br />
damit verbundene Verwaltungsvorgang liegen in der Hand der Forstberater der jeweiligen<br />
Bezirksbauernkammer, den Außenstellen der <strong>Landwirtschaftskammer</strong>.<br />
<strong>Ohne</strong> <strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>keine</strong> <strong>Zertifizierung</strong><br />
DI Johannes Wall<br />
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Kostenlose und freiwillige Teilnahme<br />
Österreich ist in neun Wuchsregionen eingeteilt. Die Kriterien bzw. deren Ziele sind auf die<br />
Wuchsregion abgestimmt. Alle neun Regionen sind nach PEFC zertifiziert und jeder<br />
Waldbesitzer kann freiwillig und kostenlos daran teilnehmen.<br />
Regionen<br />
1. Wald- und Mühlviertel<br />
2. Nördliches Alpenvorland<br />
3. Pannonisches Tief- und Hügelland<br />
4. Südöstliche Randalpen und Hügelland<br />
5. Südliche Randalpen<br />
6. Östliche Zwischenalpen<br />
7. Nördliche Randalpen - Ost<br />
8. Zwischen und Innenalpen - Ost<br />
9. Nordtirol und Vorarlberg<br />
Unabhängige Kontrolle<br />
Oberösterreich beispielsweise hat Teile in den Regionen Wald- und Mühlviertel, Nördliches<br />
Alpenvorland sowie Nördliche Randalpen Ost. Die Überprüfung bzw. die Auditierung erfolgt<br />
von externer Seite stichprobenartig. Die <strong>Zertifizierung</strong> nach PEFC ist daher optimal für den<br />
heimischen kleinstrukturierten Waldbesitz bzw. für die Familienforstwirtschaft. Gleichzeitig<br />
erfolgt die <strong>Zertifizierung</strong> effizient und effektiv.<br />
Die <strong>Zertifizierung</strong> für die Region wird alle fünf Jahre erneuert beziehungsweise bleibt<br />
aufrecht, sofern die Nachhaltigkeitskriterien erfüllt wurden.<br />
<strong>Ohne</strong> <strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>keine</strong> <strong>Zertifizierung</strong><br />
DI Johannes Wall<br />
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Glaubwürdigkeit durch unabhängige Prüfstelle<br />
Jede Region wird jährlich durch eine unabhängige akkreditierte <strong>Zertifizierung</strong>sstelle<br />
überprüft. Diese befindet über den Status der <strong>Zertifizierung</strong> in der Region mittels<br />
Lokalaugenschein bei den Waldbesitzern.<br />
Die Überprüfung erfolgt immer im Beisein des Regionenbeauftragten – für jede Region gibt<br />
es einen Verantwortlichen bei der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> – sowie des zuständigen<br />
Forstberaters.<br />
Die Forstberater und die Regionenbeauftragten der <strong>Landwirtschaftskammer</strong>n sind somit die<br />
zentralen Aktivposten bei der Waldzertifizierung in Österreich, ohne deren Engagement die<br />
<strong>Zertifizierung</strong> in dieser Form nicht existieren könnte.<br />
Überprüfung der gesamten Verarbeitungskette – Chain of Custody <strong>Zertifizierung</strong><br />
Neben der Kontrolle der Waldflächen (Regionenzertifizierung) gibt es auch eine Überprüfung<br />
der gesamten Verarbeitungskette (Chain of Custody <strong>Zertifizierung</strong>). Damit wird<br />
gewährleistet, dass das Produkt vom Wald bis zum Endprodukt nach den PEFC-Kriterien<br />
erzeugt wurde. Dieser Nachweis wird von Betrieben, die Holz oder Produkte aus Holz<br />
handeln, erbracht und von unabhängiger Seite regelmäßig kontrolliert.<br />
Die Betriebe entlang der Verarbeitungskette können nur dann zertifiziertes Holz oder<br />
Papierprodukte verkaufen, wenn sie das Zertifikat vorweisen können. Die PEFC-Regeln<br />
sehen vor, dass jeder teilnehmende Betrieb ein System einrichten muss, mit dem er die<br />
Verarbeitung von PEFC-zertifizierter Ware (Menge, Produkte usw.) nachweisen kann.<br />
Dieses System beinhaltet unter anderem:<br />
Herkunftsnachweis (Lieferanten, Produkte zertifiziert/nicht zertifiziert)<br />
regelmäßige Mengenaufstellungen im Wareneingang und Warenausgang<br />
festgelegte Verantwortlichkeiten und Abläufe die <strong>Zertifizierung</strong> betreffend<br />
grundsätzliche Dokumentation<br />
<strong>Ohne</strong> <strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>keine</strong> <strong>Zertifizierung</strong><br />
DI Johannes Wall<br />
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Die in Oberösterreich nach PEFC-zertifizierten 51 Betriebe gliedern sich in:<br />
20 Sägewerke<br />
19 Holzhändler<br />
4 Holzverarbeitende Betriebe<br />
5 Papierfabriken<br />
3 Druckereien<br />
Im Detail nachzulesen sind diese unter dem PEFC-Einkaufsratgeber<br />
www.pefc-einkaufsratgeber.at<br />
Kontakt bei Rückfragen zum Thema:<br />
DI Johannes Wall, Auf der Gugl 3, 4021 Linz,<br />
Tel. 050/6902-1435; E-Mail: Johannes.Wall@lk-ooe.at<br />
Kontakt Pressestelle:<br />
Ing. Mag. Sandra Lengauer, Auf der Gugl 3, 4021 Linz,<br />
Telefon: +43/050/6902-1364, E-Mail: Sandra.Lengauer@lk-ooe.at<br />
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