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Folkert rasch - Galerie Halbach

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V o r w o r T<br />

„Die ewigkeit. sie findet sich dort,<br />

wo sich die sonne mit dem Meer vereint.“<br />

Nicolas arthur rimbaud (1854-1891)<br />

Im sinne seines literarischen Vorbildes rimbaud sucht<br />

<strong>Folkert</strong> <strong>rasch</strong> das metaphysische, schwer greifbare Moment<br />

der Unendlichkeit in der Darstellung des Meereshorizontes<br />

erfahrbar zu machen. so bildet die linie,<br />

wo die Weite des Wassers mit der Weite des himmels<br />

symbiotisch in Unschärfe verschwimmt, häufig das<br />

Zentrum seiner maltechnisch höchst sorgfältig ausgeführten<br />

quadratischen Bilder. Nicht selten greifen die<br />

elemente Wasser, erde und himmel ineinander ohne<br />

dass der Betrachter klare abgrenzungen ausmachen<br />

kann. Unterstützt wird dieser eindruck durch die horizontale<br />

Übereinanderstaffelung von Farbflächen, die<br />

durch ihren dicken Farbauftrag einen geradezu plastischen,<br />

dreidimensionalen eindruck hervorrufen.<br />

„a le kunst ist Maß“.<br />

Diese knappe Formel von Wilhelm lehmbruck zur<br />

eigenschaft von kunst gilt <strong>rasch</strong> dabei als kompositorischer<br />

leitgedanke. er möchte Bildräume erschaffen,<br />

die homogenität, harmonie und formale Plausibilität<br />

vermitteln und bedient sich hier nicht selten am<br />

künstlerischen Prinzip des Goldenen schnitts. Dieses<br />

Vorgehen spiegelt den Wunsch des künstlers wider, al-<br />

ternativwelten zu zeigen, die als ausgewogene und unendlich<br />

ruhige sowie geordnete Gefüge einen kontrast<br />

zu unserem oft ungeordneten und aus dem Gleichgewicht<br />

geratenen leben in der modernen Informationsgesellschaft<br />

bilden.<br />

seine Meeres- und landschaftsdarstellungen betonen<br />

vor allem die leere, welche von Menschen und jedem<br />

narrativen Detail befreit ist. einige Werkgruppen zeigen<br />

verlassene leuchttürme, ruderboote und häuser,<br />

die wie von Zauberhand in die kulisse gesetzt wurden<br />

und anlass zum Nachdenken geben.<br />

Jede dieser landschaften besitzt ein vom künstler<br />

geschaffenes ordnungsgefüge, das von der Form bestimmt<br />

wird. Je mehr <strong>rasch</strong> von der realität abweicht,<br />

desto stärker greift das Prinzip der ordnung. so konkret<br />

die Motive hinsichtlich der Motive, der Farbigkeit und<br />

der Plastizität erscheinen, desto undefinierter sind die<br />

Plätze.<br />

aus diesem Grund sind <strong>rasch</strong>s arbeiten keine Darstellungen<br />

des realen, sondern künstlich geschaffene und<br />

künstlerisch bearbeitete Bildwelten. <strong>rasch</strong>s Bilder zeigen<br />

das ende der begehbaren Welt, den Übergang vom<br />

land zum Meer und zur Unendlichkeit<br />

Der künstler möchte uns keine bestimmte Bildaussage<br />

aufzwängen. er lässt vielmehr raum, seine Bildwelten<br />

mit eigenen Gedanken und empfindungen zu füllen<br />

und in die Phantasiewelt abzuschweifen.<br />

Ziel seines kunstschaffens ist es, gerade jene stimmung<br />

zu vermitteln, die ihren ausdruck nur über die<br />

bildnerische kunst finden kann und sich dem menschlichen<br />

Vokabular entzieht.<br />

„Was ich sagen und schreiben kann, muss ich nicht<br />

malen. (…) Nur was sich erahnen und erspüren lässt,<br />

das „Geheimnis“ ist wichtig. Meine Bilder sind die<br />

ständig wiederholten Versuche, sich diesem Geheimnis<br />

anzunähern, ihm nachzuspüren und es „anschaulich“<br />

zu machen.“<br />

Julia Petri (M.a.) und anja ebel (M.a.)<br />

celle, im august 2012<br />

Untiefen I<br />

130 x 60 cm, acryl auf leinwand<br />

4 Vorwort<br />

Vorwort 5

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