Obermenzinger Hefte - Verein der Freunde Schloss Blutenburg eV

Dr. Peter Igl
Der „Brandner Kaspar“ in Obermenzing
“Brandner Kaspar” alias Leo Schöberle und der
“Boandlkramer” alias Andreas Igl
Der ganze Saal hat jedes Mal laut gelacht,
wenn der selige Nantwein durch den
Fraunhofer (Fernrohr) geschaut und ausgerufen
hat: Ah, Obermenzing! Und auch
die Blutenburg und die Pfarrkirche Leiden
Christi waren in das Bühnenbild eingearbeitet.
Davon abgesehen aber war es die
Fassung, die im Münchner Residenz- bzw.
Cuvilliestheater über mehrere Jahrzehnte
die Zuschauer entzückt hat.
Kurt Wilhelms Theaterstück hat im November
2010 auch in Obermenzing wieder
die Zuschauer begeistert. In Scharen
sind sie zu sechs Vorstellungen und einer
öffentlichen Generalprobe in den Pfarrsaal
geeilt. Man hätte ihn auch sicher noch zusätzlich
zwei- oder dreimal voll bekom-
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men. Aber drei Spielwochenenden nach
vielen Probemonaten (Beginn war im
Mai) sollten für die Theatertruppe eigentlich
genug sein.
Es war eine eindrucksvolle Gemeinschaftsleistung,
die das Bauerntheater in
Obermenzing da vollbracht hat. An die 50
Mitwirkende haben zusammengeholfen.
Zunächst hat das Bühnenbauteam in wochenlanger
Arbeit neue Kulissen hergestellt,
die jetzt so hoch sind, dass man
nicht mehr über sie hinweg in das Dach
des Saals hineinschauen kann. Dann haben
vier Maler auf diesen Unterbau vier
wunderbare Bühnenbilder (Waldszene,
Fest, Hütte und Himmel) hingezaubert,
die von den Zuschauern mit Begeisterung
aufgenommen wurden.
Auch die Spieler haben eine große Leistung
vollbracht. Ähnlich wie seinerzeit
Toni Berger, Fritz Straßner und Gustl
Bayrhammer so schlugen auch in Obermenzing
dem Boandlkramer, dem Brandner
Kaspar und dem heiligen Petrus wahre
Wellen der Begeisterung entgegen. Aber
auch die Darsteller der kleineren Rollen
haben sich mächtig ins Zeug gelegt. Nicht
zuletzt erinnern sich die Zuschauer gerne
an das farbenprächtige Bild, das die in
Tracht gekleideten Festgäste beim 75. Geburtstag
des Brandner Kaspar abgaben.
Viele Mitglieder der Theatergruppe bekam
man nicht oder nur kaum zu sehen, z.
B. diejenigen, die für die Kostüme, für die
Maske, für Licht und Ton zuständig waren.
Auch die Souffleuse war ganz wichtig.
Sie wurde aber heuer gottseidank nur
wenig gebraucht. Bevor es richtig los