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Kompetenz in Edelstahl

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<strong>Kompetenz</strong> <strong>in</strong> <strong>Edelstahl</strong><br />

Allgeme<strong>in</strong>es über den Magnetismus von nichtrostenden Stählen<br />

Die nichtrostenden Chromstähle haben die gleiche kristallgraphische Struktur wie die normalen Stähle<br />

(Struktur Alpha) und s<strong>in</strong>d magnetisch.<br />

Die Beigabe von Nickel verändert die Struktur. Sie wird dadurch austenitisch (Struktur Gamma) und<br />

unmagnetisch.<br />

Der so erhaltene Chrom-Nickel-Stahl hat unglücklicherweise ke<strong>in</strong>e beständige Struktur. Er hat<br />

Tendenz auf e<strong>in</strong>e Struktur vom Typ Alpha, also magnetisch, zurückzukommen. Dies hängt von se<strong>in</strong>er<br />

chemischen Zusammensetzung und der E<strong>in</strong>wirkung diverser äußerer E<strong>in</strong>flüsse (Temperatur,<br />

Kaltverfestigung, Verformung usw.) ab.<br />

Je nach Verhältnis se<strong>in</strong>er Bestandteile und von e<strong>in</strong>er Schmelze zur anderen, kann der nichtrostende<br />

Stahl e<strong>in</strong>e mehr oder weniger große Neigung zum Magnetismus haben.<br />

Schaeffler def<strong>in</strong>iert <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Diagramm die austenitische, unmagnetische Struktur e<strong>in</strong>es Stahls, der<br />

17,5% Chrom und 11,4% Nickel enthalten sollte und sich <strong>in</strong> lösungsgeglühtem Zustand bef<strong>in</strong>det. Dies<br />

entspricht e<strong>in</strong>em Stahl vom Typ 18/8. Leider s<strong>in</strong>d die nichtrostenden Stähle vom Typ 18/8 sehr<br />

empf<strong>in</strong>dlich gegen Kalthärtung. Wie weiter oben erwähnt, kann dieses Phänomen die Rückbildung <strong>in</strong><br />

die Struktur Alpha bewirken. Dies erklärt, dass sich lösungsgeglühtes, unmagnetisches Material nach<br />

dem Ziehen kalt härtet und teilweise magnetisch werden kann.<br />

Das Auftreten von Magnetismus während des Kalthärtens ist e<strong>in</strong> Phänomen, das von e<strong>in</strong>er Schmelze<br />

zur anderen, der Natur des Stahls entsprechend, trotz identischen Analysen, variiert. Diese Stähle<br />

s<strong>in</strong>d unbed<strong>in</strong>gt von guter Qualität und weisen die normalen nichtrostenden Eigenschaften auf. Wenn<br />

e<strong>in</strong> unbed<strong>in</strong>gt unmagnetischer Stahl verlangt wird, müssen Qualitäten mit 25% Chrom und 20% Nickel<br />

gewählt werden. Der Unannehmlichkeit des auftretenden Magnetismus <strong>in</strong> den Qualitäten 18/8 kann<br />

durch e<strong>in</strong> Lösungsglühen oder durch e<strong>in</strong> Ausglühen bei 1050ºC und rascher Abkühlung begegnet<br />

werden. Diese Behandlung ergibt, im Gegensatz zu den härtbaren Stählen, e<strong>in</strong>e Verm<strong>in</strong>derung der<br />

Härte. Ebenfalls löst sich der Kohlenstoff auf, was zu e<strong>in</strong>er Rückkehr zur Gamma-Struktur führt, also<br />

unmagnetisch.<br />

Bearbeitung der nichtrostenden Stähle<br />

Tel: 0049-(0)7022-7396-0<br />

Fax: 0049-(0)7022-7396-28<br />

Die austenitischen nichtrostenden Stähle haben ungefähr die gleichen Bearbeitungseigenschaften wie<br />

die auf 80-100 kg/mm² vergüteten Stähle.<br />

Die ferritischen und martensitischen nichtrostenden Stähle lassen sich unter gleichen Bed<strong>in</strong>gungen<br />

wie Baustähle von ähnlicher Härte bearbeiten.<br />

Die Schnittgeschw<strong>in</strong>digkeiten für die diversen Qualitäten variieren zwischen 20-60 m/m<strong>in</strong>. Bei<br />

Qualitäten ohne Schwefelgehalt 20-30 m/m<strong>in</strong>., mit Schwefelgehalt 40-60 m/m<strong>in</strong>. Die<br />

Schneidwerkzeuge müssen e<strong>in</strong>en Schnittw<strong>in</strong>kel von m<strong>in</strong>destens 15º aufweisen, die Schnittkanten<br />

immer scharf und ihre Spanabrollflächen gut poliert se<strong>in</strong>.<br />

In allen Fällen ist die Wahl e<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>eren Schnittgeschw<strong>in</strong>digkeit, dafür aber e<strong>in</strong>em leicht größeren<br />

Vorschub zu empfehlen. Die Schneidöle müssen im Überfluss und unter hohem Druck verwendet<br />

werden. Es gibt übrigens speziell für die Bearbeitung von nichtrostendem Stahl entwickelte<br />

Schneidöle. Ihr Schneidöllieferant kann Sie beraten.<br />

Stand: 06.11.2005 Seite: 5 von 7

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