112 Jahre - Förderverein Freiwillige Feuerwehr Dresden-Klotzsche
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Auszüge aus der Geschichte von <strong>Klotzsche</strong> Der große Brand von 1802<br />
Um die Mitte des 6. Jahrhunderts<br />
wurden die <strong>Klotzsche</strong>r Rügen erst-<br />
mals aufgeschrieben. Im „Rügenbuch“<br />
sind die alten Rechte, die<br />
„Freyheiten“ und die „guten Gewohn-<br />
heiten“ des Dorfes schriftlich festgelegt<br />
worden.<br />
Bei einer Feuersbrunst im Schänkgute<br />
des Ortes, am 5. Oktober des<br />
Nachts gegen :00 Uhr, verbrannte<br />
das alte Buch, welches der Richter<br />
Friedrich Pohlen verwahrt hatte.<br />
wurde es nach anderen Unterlagen<br />
erneuert.<br />
Das Rügenbuch, ein schmutziggraues<br />
Pergamentbändchen, das mit<br />
einer schwarz-gelben Seidenschnur<br />
geheftet ist, enthält Satzungen,<br />
darunter § 5 eine feuerpolizeiliche<br />
Anordnung: „ Es soll auch iedweder<br />
Bauer eine Leiter 6 Ellen lang, ein<br />
Häusler aber 8 Ellen lang zur Hand<br />
schaffen, do nun selbige am Tage<br />
Jacobi ( 5. Juli) nicht befunden<br />
wird, der soll es iedes mahl mit drey<br />
Groschen verbüßen.“ Es scheint also,<br />
dass jedes Jahr am Tage des<br />
Heiligen Jakobus eine Inspektion im<br />
Dorf stattgefunden hat, die genau<br />
nachprüfte, ob die braven Einwohner<br />
auch wirklich den Anordnungen des<br />
Rügenbuches nachkamen.<br />
Am 0. Oktober 80 vernichtete ein<br />
Großbrand fast das ganze Dorf, nur<br />
sieben Häuser blieben verschont.<br />
Das Feuer brach früh 5:00 Uhr bei<br />
dem Häusler Gottfried Friedrich aus.<br />
Zwischen 6:00 und :00 Uhr ver-<br />
brannte der viereinhalbjährige Sohn<br />
6<br />
des Bauern Bruchhold, der mit dem<br />
Hund in das brennende Haus zurückgelaufen<br />
war und sich unter dem<br />
Ofen versteckt hatte. Unterdessen<br />
war sein Vater in die brennende Kirche<br />
geeilt, um das Wertvollste zu<br />
retten. 8 0/ wurde die Kirche in<br />
ihrer jetzigen Gestalt neu erbaut.<br />
Am . Oktober 868 erneut ein<br />
Großbrand. Das Feuer brach im<br />
Naumann’schen Gute aus, zerstörte<br />
Gebäude und machte 55 Men-<br />
schen obdachlos. <strong>Klotzsche</strong>r Jun-<br />
gen hatten sich nach einem Manö-<br />
ver Patronen gesucht, aus welchen<br />
sie das Pulver entfernten. In einem<br />
Schuppen brannte es der als Rüpel<br />
bekannte „Rotkopf“ Heinrich an und<br />
sofort brannte auch der Schuppen.<br />
Heinrich selbst brannte und stürzte<br />
sich in einen der Rösten-Teiche, wodurch<br />
er die Flammen löschte.<br />
Am . Oktober 895 wurde in der<br />
Königsbrücker Straße 9 eine Hausbesitzerversammlung<br />
abgehalten,<br />
wozu Herr Gemeindevorstand Hend-<br />
rich eingeladen hatte. Dort wurde<br />
beschlossen, für den Ort eine <strong>Feuerwehr</strong><br />
zu bilden. Mann von den<br />
erschienenen Hausbesitzern melde-<br />
ten sich zu einer freiwilligen <strong>Feuerwehr</strong>.<br />
Dieser „Geburtstag“ wurde am<br />
. 0. 895 in Nr. 85 der Dresdner<br />
Haide-Zeitung bekannt gegeben.<br />
PS: Die Ortsgrenzen waren klar umrissen,<br />
denn Hellerau wurde viel später<br />
angelegt.<br />
Fast das ganze Dorf brannte ab,<br />
nur sieben Gebäude am Anfang<br />
des Dorfes blieben erhalten. Ein<br />
Augenzeuge schreibt: „In dem ab-<br />
gebrannten Dorfe sahen wir nichts<br />
als rauchende Überreste von Bau-<br />
ernhütten, zwischen denen einzelne<br />
Plan des Amtsdorfes<br />
<strong>Klotzsche</strong><br />
(um 805)<br />
Nr. 59:<br />
… an dieser<br />
Stelle brach das<br />
Feuer aus<br />
unglückliche Bauern umherirrten<br />
oder in dem glühenden Schutte<br />
wühlten. Von der Dorfkirche standen<br />
nur noch die äußeren, völlig ausgebrannten<br />
Mauern. Der Turm nebst<br />
den Glocken sowie das Dach waren<br />
in das Innere gestürzt …