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Wettbewerbsheft - Die Deutschen und ihre östlichen Nachbarn ...

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Slowakei, Slawonien, Slowenien - ja, was jetzt?<br />

Teufel, Pfl üger <strong>und</strong> Fellgestalten -<br />

Fasching in Ptuj (Pettau)<br />

<strong>Die</strong> Stadt Ptuj (Pett au), die in der Region<br />

Stajerska (Untersteiermark) liegt,<br />

ist für <strong>ihre</strong> Fastnachts- <strong>und</strong><br />

Karnevalsbräuche bekannt.<br />

Im Februar fi ndet hier 11 Tage<br />

lang das größte Karnevalsereignis<br />

des Landes statt : das Kurentovanje<br />

oder Perchtenlaufen. Das<br />

Ereignis geht auf eine uralte Traditi on<br />

zurück. Der Kurent (Karnevalsmaske)<br />

symbolisiert die Verbindung des<br />

Menschen zu Natur, Tieren <strong>und</strong> Mitmenschen.<br />

<strong>Die</strong> Kurente (Perchten) vertreiben<br />

den Winter <strong>und</strong> locken den Frühling ins Land,<br />

sie verwerfen das Böse <strong>und</strong> tragen Gutes im<br />

Herzen. Verkleidete Männer <strong>und</strong> Frauen ziehen<br />

durch die Straßen, wobei sie von den Kurenti angetrieben<br />

werden: in Tierfelle gekleidete Gestalten<br />

mit furchteinfl ößender Maske <strong>und</strong> herabhängender<br />

Zunge.<br />

Zum Hofstaat gehören zwei bis vierfüßige Fabelwesen<br />

(„rusa“) sowie Holzarbeiter <strong>und</strong> Pfl üger. Zahlreich<br />

<strong>und</strong> verschiedenarti g sind die Pfl üger, die mit symbolischem<br />

Pfl ügen auf dem Bauernhof eine reiche Ernte<br />

an Feldfrüchten wünschen. <strong>Die</strong> Küken, das Huhn<br />

oder der Hahn <strong>und</strong> die Fee sind Kindermasken. Es<br />

folgen „das Weib, das den Kerl trägt“, der Bär, der einen<br />

aus Schafpelz oder aus Sacktuch angerferti gten<br />

Faschingsanzug trägt sowie die kleine oder die große<br />

„rusa“, mit der man Einfl uss auf die Ges<strong>und</strong>heit von<br />

Pferden <strong>und</strong> anderen Hausti eren ausüben möchte.<br />

Kulinarisches<br />

<strong>Die</strong> slowenische Küche<br />

ist stark durch die Küche<br />

der Nachbarländer<br />

geprägt: Aus Österreich<br />

kommen Strudel <strong>und</strong><br />

Wiener Schnitzel , aus Italien<br />

stammen Risott o <strong>und</strong><br />

Ravioli <strong>und</strong> aus Ungarn<br />

das Gulasch. Typisch slowenisch<br />

sind z.B. Poti ca,<br />

(Kuchen mit Walnussfüllung),<br />

Jota (Eintopf aus<br />

Sauerkraut, Kartoff eln<br />

<strong>und</strong> Bohnen), Bograč<br />

(Fleischeintopf auf Prekmurje-Art),<br />

Idrija-Žlikrofi<br />

(gefüllte Teigtäschchen),<br />

Röstkartoff eln oder Prekmurska<br />

gibanica (Schichtkuchen<br />

mit verschiedenen<br />

Füllungen aus der<br />

Region Prekmurje).<br />

Gottschee<br />

Ehemalige deutsche Sprachinsel, im heuti gen Slowenien, mit dem zentralen<br />

Ort Gotschee (Kočevje).<br />

Größe: 860 km² (etwa so groß wie der Landkreis Erding), 177 Ortschaft en;<br />

Volkszählung 1910: 26.289 deutsche Einwohner (Krain, Untersteiermark,<br />

Unterkärnten)<br />

Volkszählung 2002: 1.628 Personen geben Deutsch als <strong>ihre</strong> Umgangssprache an,<br />

499 bezeichnen sich in ganz Slowenien als Deutsche<br />

(Gedenkstein für die Toten des<br />

Gott scheer Landes auf dem Friedhof<br />

von Altlag (Stari Log))<br />

10<br />

Geschichte:<br />

<strong>Die</strong> Besiedlung mit deutschen Bauern <strong>und</strong> Waldarbeitern erfolgte<br />

ab 1282 durch die Habsburger. <strong>Die</strong> Siedler bewährten sich in der<br />

Türkenabwehr des 14. - 16. Jahrh<strong>und</strong>erts. <strong>Die</strong> Gott scheer lebten in<br />

sehr einfachen Verhältnissen <strong>und</strong> bewahrten <strong>ihre</strong>n<br />

altertümlichen oberdeutschen Dialekt, das Gott -<br />

scheerische, sechs Jahrh<strong>und</strong>erte lang. Ende des 19.<br />

Jahrh<strong>und</strong>erts übersiedelten viele Gott scheer nach<br />

Amerika.<br />

Nach dem Ersten Weltkrieg kam das Gebiet an Jugoslawien.<br />

1941: Umsiedlung unter den Nati onalsozialisten<br />

gemäß der Ideologie „Heim ins Reich“<br />

1945: Flucht, Vertreibung, Internierung der<br />

übrigen <strong>Deutschen</strong> in ganz Slowenien<br />

(Weitere Informati onen: www.gott schee.de)<br />

Kraxn: Tragegestell auf dem Rücken<br />

(Stadt <strong>und</strong> Schloss Gott schee, 1689)<br />

(Privilegienbuch<br />

der Stadt<br />

Gotschee von<br />

1642)

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