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Verkehrsaufkommen in Burghausen bis 2025 - Bürgerinitiative ...

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BÜRGERINITIATIVE<br />

VERKEHRSKONZEPT BURGHAUSEN www.bi-verkehrskonzept.bgh.de<br />

<strong>Verkehrsaufkommen</strong> <strong>in</strong> <strong>Burghausen</strong><br />

<strong>bis</strong> <strong>2025</strong><br />

Wie entwickelt sich der <strong>in</strong>nerstädtische<br />

Verkehr <strong>in</strong> den nächsten 15 Jahren weiter<br />

und wie viel Durchgangsverkehr kann von der<br />

Burgkirchener-/ Marktler-/ Berchtesgadener-/<br />

Tittmon<strong>in</strong>ger Straße<br />

auf die Umgehungsstraße verlagert werden.<br />

E<strong>in</strong>e Auswertung der Verkehrszählungen von 2008 / 2009<br />

von Bernd Passer, Dipl.-Ing. (FH)<br />

Bernd Passer, Marienberger Straße 48, 84489 <strong>Burghausen</strong>, Tel. 08677 65656,<br />

www.bernd.passer@t-onl<strong>in</strong>e.de


70,0%<br />

60,0%<br />

50,0%<br />

40,0%<br />

30,0%<br />

20,0%<br />

10,0%<br />

0,0%<br />

LKWs machen die Straßen kaputt,<br />

Verkehrszunahme 2008 - <strong>2025</strong><br />

Burgkirchener und Marktler Straße<br />

PKWs machen sie nur voll<br />

- 2 -<br />

...<br />

1 Lkw-Achse mit 10 t entspricht<br />

Pkw-Zunahme Lkw -Zunahme<br />

8,7%<br />

42,1%<br />

"best case scenario"<br />

160.000 Pkw-Achsen mit 0,5 t<br />

Lkws belasten die Straßen-Infrastruktur, denn zwischen Achslast und<br />

Straßenschäden besteht e<strong>in</strong>e exponentielle Beziehung. Der Hauptfaktor, der<br />

die Reparatur- und Wartungsanfälligkeit von Strassen bee<strong>in</strong>flusst, ist ...<br />

zunächst e<strong>in</strong>mal die Zahl der Lkws; Lkws mit Achslasten über den gesetzlich<br />

festgelegten Grenzwerten verursachen jedoch e<strong>in</strong>en unverhältnismäßig hohen<br />

Anteil an Schäden.<br />

16,8%<br />

63,7%<br />

"w orst case scenario"<br />

"best case scenario"<br />

Quelle: http://www.dynapac.com/Global/Additional_files/VSVI_DE2009.pdf<br />

http://www.kistler.com/de_de-de_corp/70_RoadTraffic/Strasse-und-Verkehr-WIM.html<br />

25,0%<br />

20,0%<br />

15,0%<br />

10,0%<br />

5,0%<br />

0,0%<br />

Verkehrszunahme 2008 - <strong>2025</strong><br />

Burgkirchener und Marktler Straße<br />

Ziel-/Quellverkehr Lkw + Pkw Gesamtverkehr Lkw + Pkw<br />

5,2%<br />

14,5%<br />

15,8%<br />

23,2%<br />

"w orst case scenario"


Vorwort<br />

Am 1. Dezember 2008 legte Professor Dr.-Ing. Harald Kurzak, apl. Professor an der<br />

Technischen Universität München und beratender Ingenieur für Verkehrsplanung, se<strong>in</strong><br />

Gutachten zur „Verkehrsuntersuchung B 20, Knoten Wegscheid und Umfahrung<br />

<strong>Burghausen</strong> – 2008“ vor, das er im Auftrag des Landratsamtes Altött<strong>in</strong>g angefertigt hatte.<br />

Grundlage des Gutachtens waren u. a. eigene Verkehrszählungen am 22./23. Oktober 2008.<br />

Das Gutachten wurde von Herrn Prof. Kurzak am 5. Februar 2009 <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Verkehrs-<br />

Workshop im Stadtsaalgebäude <strong>in</strong> <strong>Burghausen</strong> vorgestellt und erörtert. In diesem<br />

Erörterungsterm<strong>in</strong> wurde Prof. Kurzak aufgetragen, mit ergänzenden Verkehrszählungen<br />

den Verkehrsstatus auf den Zufahrtstraßen von Süden her zu ermitteln und die<br />

<strong>in</strong>nerstädtischen Verkehrsströme zu aktualisieren. Auftraggeber für die Ergänzungsarbeiten<br />

war die Stadt <strong>Burghausen</strong>.<br />

Am 19. August 2009 wurde das erweiterte und aktualisierte Gutachten vorgelegt.<br />

Als Mitglied im Sprecherkreis der BÜRGERINITIATIVE VERKEHRSKONZEPT BURGHAUSEN hat sich<br />

der Autor <strong>in</strong>tensiv mit den Inhalten, den Grundlagen und Annahmen des Gutachtens<br />

beschäftigt und e<strong>in</strong>ige E<strong>in</strong>zelpunkte herausgearbeitet, bei denen Abweichungen zu den<br />

Aussagen des Gutachters plausibel ersche<strong>in</strong>en. Ziel des Autors war jedoch nicht, das<br />

Gutachten zu widerlegen oder e<strong>in</strong> eigenes, abweichendes „Gutachten“ zu erstellen (was<br />

aufgrund fehlender eigener Fachkenntnis höchst fragwürdig wäre). Der Autor wollte vielmehr<br />

herausf<strong>in</strong>den, wie sich auf der Basis demoskopischer und demografischer Entwicklungen<br />

erstellte Verkehrsprognosen <strong>in</strong> <strong>Burghausen</strong> auswirken werden.<br />

Dieser Aspekt war nicht Teil des Auftrages an Herrn Prof. Kurzak, weshalb er auch nur<br />

ansatzweise bei der Beurteilung der Entlastungswirkung unterschiedlicher Ortsumgehungsvarianten<br />

<strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Gutachten aufsche<strong>in</strong>t. Bei se<strong>in</strong>er Arbeit hat der Autor weitgehend<br />

die aktualisierten Verkehrszählungen des neuesten Gutachtens verwendet. Für die<br />

Zukunftsprognosen wurde e<strong>in</strong> Papier des Bundes-Verkehrsm<strong>in</strong>isterium (BMVBS)<br />

„Prognose der deutschlandweiten Verkehrsverflechtungen <strong>2025</strong>; FE-Nr. 6.0857/2005<br />

Kurzfassung - München/Freiburg, 14.11.2007“ herangezogen. Insbesondere auf deren Inhalte<br />

stützen sich die abweichenden E<strong>in</strong>schätzungen des Autors gegenüber den Grundlagen und<br />

Annahmen des Gutachtens bezüglich der spezifischen Situation des Standortes <strong>Burghausen</strong><br />

und se<strong>in</strong>er Anb<strong>in</strong>dung an die bundesdeutschen Verkehrsnetze.<br />

- 3 -<br />

<strong>Burghausen</strong> im Februar 2010<br />

Bernd Passer


In se<strong>in</strong>em Gutachten geht Prof. Kurzak von e<strong>in</strong>er Verkehrszunahme aus, die sich an der<br />

durchschnittlichen Steigerung der Gesamtverkehrsleistung der Bundesrepublik (Lkw + 15% <strong>bis</strong><br />

<strong>2025</strong>; + 0,88 % p.a.) orientiert. In dieser Sichtweise werden e<strong>in</strong>ige Sondereffekte bezüglich der<br />

Situation der Burghauser Durchgangsstraßen nicht berücksichtigt.<br />

Laut Prognose des Bundesverkehrsm<strong>in</strong>isteriums<br />

(BMVBS; http://www.bmvbs.de/.../Verkehrsprognose- <strong>2025</strong>-Kurzfassung.pdf.; Tabelle 0-3; Tabelle 0-4)<br />

werden sich der Straßen-Güterverkehr und der Personenverkehr von 2004 <strong>bis</strong> <strong>2025</strong><br />

unterschiedlich entwickeln. Der Urlauberverkehr (Pkw; Blaue Route) wird <strong>bis</strong> <strong>2025</strong> um 43,9 %<br />

(Aufkommen) bzw. 41 % (Leistung) zunehmen. Der Straßen-Güterverkehr wird <strong>bis</strong> <strong>2025</strong> um 55<br />

% (Aufkommen) bzw. 84% (Leistung) zunehmen -<br />

Der Seehafen-H<strong>in</strong>terlandverkehr und der Schienen-KV-Zuwachs werden mit 168 % bzw. 116 %<br />

beziffert. In e<strong>in</strong>igen Fahrtzwecken geht die Nachfrage sogar zurück, nämlich im<br />

Ausbildungsverkehr und aufkommensbezogen auch im E<strong>in</strong>kaufsverkehr. Deren Anteile nehmen<br />

somit mehr oder m<strong>in</strong>der ab<br />

BMVBS-Tabelle 0-3 (Ausschnitte):<br />

Personenverkehrsentwicklung <strong>in</strong> Deutschland 2004 - <strong>2025</strong><br />

BMVBS-Tabelle 0-4 (Ausschnitte):<br />

Güterverkehrsentwicklung <strong>in</strong> Deutschland 2004 – <strong>2025</strong><br />

An dieser Stelle soll zunächst der Schwerlastverkehr betrachtet werden.<br />

Aussagen der BMVBS-Verkehrsprognose (auszugsweise, s<strong>in</strong>ngemäß):<br />

Die Güterverkehre nach Österreich, Italien und <strong>in</strong> die Schweiz folgen <strong>in</strong> der Zunahme an<br />

zweiter Stelle (nach Westeuropa). Insbesondere Südost- und Osteuropa weisen <strong>bis</strong> <strong>2025</strong><br />

e<strong>in</strong> überproportionales Wachstum zwischen 4 % und 5 % p.a. auf. Außerdem wird im<br />

Conta<strong>in</strong>erverkehr mit e<strong>in</strong>em jährlichen Zuwachs von über 6,5 % p.a. e<strong>in</strong>e hohe Dynamik<br />

erwartet. (s. auch Tab 0-4, KV + 129 %).<br />

Sondereffekte bei der Straßen-Güterverkehrsentwicklung <strong>Burghausen</strong><br />

Für <strong>Burghausen</strong> bedeutet das, dass der Lkw-Durchgangsverkehr auf der Bundesstraße B 20 als<br />

<strong>in</strong>ternational wirksamer, mautfreier Gütertransport-Achse zwischen Cham(CS)/A 3 und A8,<br />

<strong>in</strong>nerstädtisch über die Burgkirchener und die Marktler Straße verlaufend, überproportional<br />

zunehmen wird. Auch der Lkw-Verkehr über den Grenzübergang Neue Brücke wird weiter<br />

erheblich zunehmen. Ebenso wird die Anlieferung zum und die Abfahrt vom KV-Term<strong>in</strong>al nicht<br />

ohne E<strong>in</strong>fluss auf den Lkw-Durchgangsverkehr se<strong>in</strong>. 70.000 Hübe p.a. entsprechen 70.000 Lkw<br />

- 4 -


(davon e<strong>in</strong> hoher Anteil von Werksverkehr <strong>in</strong>nerhalb des Industriegebietes <strong>Burghausen</strong>), von<br />

denen nicht wenige vom Term<strong>in</strong>al <strong>in</strong> die Region fahren werden.<br />

Für 2005 wird der tägliche Lkw-Verkehr südlich der Wegscheid mit 1612 (7,3 % SV von 22.086<br />

Fahrzeugen) angegeben (Gutachten, S.10). Ausgehend von e<strong>in</strong>er jährlichen Steigerung von 5 %<br />

ab 2004 (Prognose BMVBS) wären für 2008 1.866 Lkw zu erwarten gewesen. Gemessen<br />

wurden 2008 2.290 Lkw (Gutachten Anlage 2b), e<strong>in</strong> jährlicher Anstieg von 10,5 % p.a. (statt - auf<br />

Basis 2004 zurückgerechnet - prognostizierter 5 % p.a.). Ob hier<strong>in</strong> bereits Zuwachs aus den<br />

Industrie-Investitionen 2006 – 2008 <strong>in</strong> Höhe von > 2 Mrd. € enthalten ist, oder ob andere<br />

Sondereffekte der Stadt <strong>Burghausen</strong> bzw. der B 20 wirken, kann nachträglich nicht festgestellt<br />

werden.<br />

Für <strong>2025</strong> s<strong>in</strong>d südlich der Wegscheid auf der gemessenen Basis von 2008 bei e<strong>in</strong>er jährlichen<br />

Zunahme von 5 % 5.249 Lkw zu erwarten. Im Fall der Nulllösung, ohne Ortsumgehung B 20<br />

neu, verteilt sich dieser Lkw-Strom auf die Burgkirchener Straße und die Marktler Straße.<br />

Wirksamkeit der Ortsumgehung B 20 neu – Verlängerung von der GVS nach Hochöster<br />

Im Falle der Nulllösung wird bei gleichzeitiger Zunahme der Schienen-Gütertransporte am<br />

Bahnübergang Pirach der St 2107 die Staubildung ebenfalls überproportional zunehmen, was<br />

wiederum zu e<strong>in</strong>er teilweisen Rückverlagerung von Lkw-Durchgangsverkehr auf die weiterh<strong>in</strong><br />

bestehende B 20-Ortsdurchfahrt durch Marktler-/ Berchtesgadener Straße führen kann.<br />

Bereits heute wird hier Schwerlastverkehr <strong>in</strong> Richtung Tittmon<strong>in</strong>g/Freilass<strong>in</strong>g beobachtet, der<br />

ebenso <strong>bis</strong> <strong>2025</strong> um 129 % (+ 5 % p. a.) zunehmen wird.<br />

Bei jährlich 5 % Zunahme wird am Grenzübergang „Neue Brücke“ der tägliche Lkw-Verkehr<br />

<strong>bis</strong> <strong>2025</strong> auf 1.284 Lkw anwachsen. Hier (für den grenzüberschreitenden Verkehr) kann die<br />

Ortsumgehung B 20 ohne e<strong>in</strong>en weiteren schwerlasttauglichen Salzach-Übergang zwischen<br />

<strong>Burghausen</strong> und Freilass<strong>in</strong>g nur sehr bed<strong>in</strong>gt wirken.<br />

E<strong>in</strong> weiterer Sondereffekt für <strong>Burghausen</strong> – auch ohne das KV-Term<strong>in</strong>al - s<strong>in</strong>d die bereits<br />

erwähnten Industrie-Erweiterungen von > 2 Milliarden €. Der erhöhte Transportbedarf aufgrund<br />

dieser Erweiterungen ist ganz sicher nicht <strong>in</strong> der jährlichen Steigerungsprognose des BMVBS <strong>in</strong><br />

Höhe von 5 % p.a. enthalten. Es muss vielmehr angenommen werden, dass die Zahlen der<br />

Zufahrt/Abfahrt von Lkw zur Wacker Pforte West (zukünftig Nordwest) sowie die Zufahrt/Abfahrt<br />

zur OMV-Raff<strong>in</strong>erie von 2008 verdoppelt werden müssen. Die erhöhten Wacker-Anfahrten<br />

werden weitestgehend nach Norden Auf die A 94 bzw. über die Ortsumgehung B 20 neu gehen.<br />

Bei der OMV-Logistik – ke<strong>in</strong> Bahntrans-port von Raff<strong>in</strong>erieprodukten nach Österreich – ist der<br />

zusätzliche Schwerlastverkehr zu m<strong>in</strong>destens 60 % mit e<strong>in</strong>er Ortsdurchfahrt über Marktler-<br />

/Berchtesgadener-/Tittmon<strong>in</strong>ger Straße zur Neuen Brücke verbunden.<br />

Entlastung der Burgkirchener Straße<br />

Das Kurzak-Gutachten kalkuliert die Masse des täglichen Gesamtverkehrs <strong>in</strong> der Burgkirchener<br />

Straße für <strong>2025</strong> mit ca. 14.000 Fahrzeugen. Lkw werden hier mit ca. 1.400 angenommen (10%<br />

aller Fahrzeuge). Nach Tabelle 3 beträgt aber die Lkw-Zunahme <strong>in</strong> der Burgkirchener Straße <strong>bis</strong><br />

<strong>2025</strong> im Falle der Nullösung bereits 930 Fahrzeuge auf 2120, davon 1513 im<br />

Durchgangsverkehr. Hier hat der vom KV-Term<strong>in</strong>al ausgehende, zusätzliche Schwerlast-<br />

Verkehr noch ke<strong>in</strong>e Berücksichtigung gefunden (70.000 Hübe p.a. entsprechen 70.000 Lkw).<br />

Auch die zu erwartende Verdoppelung des Produktausstoßes der Burghauser Industriewerke <strong>in</strong><br />

Folge der Erweiterungs<strong>in</strong>vestitionen ist <strong>in</strong> diesen Zahlen nicht berücksichtigt. Obwohl sich der<br />

überwiegende Anteil dieser zusätzlichen Verkehre zwischen Term<strong>in</strong>al und Werken sowie zur A<br />

94 nach Norden bewegen wird, muss mit e<strong>in</strong>er nicht unerheblichen weiteren Lkw-Zunahme <strong>in</strong><br />

Richtung <strong>Burghausen</strong>, im Fall der Nulllösung durch die Burgkirchener und Marktler Straße<br />

gerechnet werden.<br />

- 5 -


Langsamere Entwicklung des Ziel- und Quell-Verkehrs ?<br />

<strong>Burghausen</strong> hat e<strong>in</strong>e Funktion als E<strong>in</strong>kaufs-, Arbeits- und Kulturstadt. Das E<strong>in</strong>zugsgebiet ist im<br />

Wesentlichen stabilisiert, größere Zuwächse s<strong>in</strong>d dauerhaft nicht zu erwarten. Der<br />

Bevölkerungszuwachs <strong>in</strong> der Region wird als stagnierend beurteilt, die demografische<br />

Entwicklung weist auf die Abnahme jüngerer Bevölkerungsgruppen h<strong>in</strong>. Die BMVBS-Prognose<br />

für <strong>2025</strong> weist für den E<strong>in</strong>kaufsverkehr e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>gfügige Schrumpfung des Aufkommens aus.<br />

Unter diesen Annahmen ersche<strong>in</strong>t es s<strong>in</strong>nvoll, die durchschnittliche bundesdeutsche<br />

Gesamtverkehrszunahme des Gutachtens zur E<strong>in</strong>schätzung des künftigen Ziel- und<br />

Quellverkehrs <strong>in</strong> Höhe von 0,88 % p. a. zu h<strong>in</strong>terfragen. Unter der Annahme, dass die<br />

E<strong>in</strong>wohnerzahl im E<strong>in</strong>zugsgebiet stagniert und die Kaufkraft (erhöhter Rentneranteil) tendenziell<br />

eher s<strong>in</strong>kt ersche<strong>in</strong>t e<strong>in</strong>e moderate jährliche Zunahme des Ziel-/Quell-Verkehrs (=Berufs- und<br />

E<strong>in</strong>kaufsverkehr) mit < 0,3% p. a. plausibel.<br />

Tabelle 3: Verkehrsbelastung Burgkirchener Straße; Basis Verkehrszählung 2008;<br />

Berechnungsgrundlagen Durchgangsverkehr: Lkw + 5% p.a.; Pkw + 40 % 2004-<strong>2025</strong>;<br />

Ziel-/Quell-Verkehr: Lkw + Pkw 0,3 % p.a. (Gutachten 0,8 % Zuwachs <strong>in</strong> allen Kategorien)<br />

Jahr der<br />

Zählung bzw.<br />

H o chrechnung<br />

Verkehrsentwicklung Burgkirchener Straße 2008 - <strong>2025</strong><br />

Lkw<br />

Wegscheid<br />

Basis Zählung<br />

2008<br />

Gesamt<br />

Verkehr mit<br />

reduziertem<br />

Z iel-/ Quell-<br />

Verkehrszuwachs<br />

0,3% Z unahme<br />

p.a. Z iel-/<br />

Quell-Verkehr<br />

Lkw + P kw<br />

- 6 -<br />

0,3% Lkw-<br />

Z unahme p.a.<br />

Z iel-/ Quell-<br />

Verkehr<br />

0,3% P kw-<br />

Z unahme p.a.<br />

Z iel-/ Quell-<br />

Verkehr<br />

+ 5 % Lkw p.a.<br />

D urchgangs-<br />

Verkehr<br />

+ 40 % P kw<br />

D urchgangs-<br />

Verkehr 2004 -<br />

<strong>2025</strong><br />

2008 2290 12000 9620 530 9090 660 1720<br />

2010 2525 12182 9678 533 9145 728 1776<br />

2015 3222 12677 9824 541 9283 929 1925<br />

2020 4113 13243 9972 549 9423 1185 2086<br />

<strong>2025</strong> 5249 13896 10123 558 9565 1513 2260<br />

In der Verkehrszählung 2008 beträgt der tägliche Pkw-Durchgangsverkehr <strong>in</strong> der Burgkirchener<br />

Straße ~ 1.720 Fahrzeuge. Dieser wird <strong>bis</strong> <strong>2025</strong> auf ~2.260 Fahrzeuge anwachsen (Tabelle 3;<br />

Urlaub; +40% 2004 – <strong>2025</strong>). Der Ziel- und Quellverkehr - für Lkw und Pkw geme<strong>in</strong>sam - wird,<br />

anders als im Gutachten, mit 0,3 % angenommen (von täglich 9.620 Fahrzeugen 2008 auf<br />

10.123 Fahrzeuge <strong>2025</strong>). Mit 13.896 Fahrzeugen im Gesamtdurchlauf wird wieder die<br />

Größenordnung des Gutachtens erreicht, nur mit dem Unterschied, dass sich <strong>in</strong> diesem Modell<br />

der Durchgangsverkehr (Lkw+Pkw) anteilig von 19,8 % auf 27,2 % erhöht.<br />

Unter der Annahme der jährlichen Steigerung (s.o.) werden <strong>2025</strong> 1513 Lkw die Burgkirchener<br />

Straße im Durchgangsverkehr nutzen. Bei moderat anwachsender Ver-/Entsorgung der Stadt mit<br />

Gütern (Lkw-Ziel-/ Quell-Verkehr + 0,3 % p.a.) wird der Gesamt-Lkw-Anteil <strong>in</strong> der Burgkirchener<br />

Straße im Falle der Nulllösung auf 2.071 Fahrzeuge anwachsen.<br />

Verlagerung von der Burgkirchener Straße können <strong>2025</strong> auf die Umgehungsstraße:<br />

• täglich 1.513 Lkw im Durchgangsverkehr (= 73,1 % von 2.071 Lkw)<br />

• täglich 2.260 Pkw im Durchgangsverkehr (= 19,1 % von 11.825 Pkw)<br />

• Prof. Kurzak prognostiziert <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Gutachten darüber h<strong>in</strong>ausgehend e<strong>in</strong>e weitere<br />

Verlagerung von Durchgangsverkehr zur Wackerpforte West, sofern die<br />

Umgehungstrasse B als ortsnahe Umgehung realisiert wird.<br />

Durchgangsverkehr von der Wegscheid über Marktler und Berchtesgadener Straße<br />

Da e<strong>in</strong>e Verkehrszählung an der Engl-Kreuzung fehlt, müssen hier zur Abschätzung der Anteile<br />

von Ziel-/Quellverkehr und Durchgangsverkehr e<strong>in</strong>ige Annahmen getroffen werden. Grundlage<br />

hierfür soll die Befragung der Verkehrsteilnehmer vom 17. Juni 2009 an den südlichen Zufahrten<br />

B 20 und Grenzübergang Neue Brücke se<strong>in</strong>.


Festlegungen:<br />

1. Alle Fahrziele außer Zielangabe <strong>Burghausen</strong> und Wacker-Chemie werden dem<br />

Durchgangsverkehr zugeordnet (e<strong>in</strong>schließlich OMV).<br />

2. Richtung Nord werden die <strong>in</strong> die Berchtesgadener Straße e<strong>in</strong>fahrenden Fahrzeuge zu<br />

Grunde gelegt (Salzlände, Alte Brücke und Stadtplatz bleiben unberücksichtigt)<br />

3. Lkw, die am Bürgerhaus <strong>in</strong> die Marktler Straße e<strong>in</strong>biegen, werden dem<br />

Durchgangsverkehr zugeordnet<br />

4. Fahrzeuge, die von der Tittmon<strong>in</strong>ger Str. <strong>in</strong> die B 20 Richtung Süden abbiegen, bleiben<br />

unberücksichtigt (ke<strong>in</strong> Stadtverkehr).<br />

5. Die prozentualen Anteile am Durchgangsverkehr Richtung Nord (21,1 %), ermittelt durch<br />

die Befragung, werden <strong>in</strong> gleicher Höhe dem <strong>in</strong> Richtung Süd <strong>in</strong> die Berchtesgadener Str.<br />

e<strong>in</strong>fahrenden Verkehr angerechnet.<br />

Tabelle 4: Verkehrsbelastung Berchtesgadener-/Tittmon<strong>in</strong>ger Straße (Napoleonshöhe);<br />

Basis Verkehrszählung 2008<br />

Verkehrszählung *) Fahrtrichtung Süd Fahrtrichtung Nord Summe<br />

2008; B20/St2357 Pkw Lkw Pkw Lkw<br />

Durchgangsverkehr 1040 186 930 170 2326<br />

Ziel-/Quellverkehr 8300 204 4190 270 12964<br />

Gesamtverkehr 9340 390 5120 440 15290<br />

*) Durchgangs- und Ziel-/Quellverkehrs-Anteile wurden aus den Zählungen der Verkehrsströme herausgerechnet<br />

Daraus ergeben sich im Durchgangsverkehr 1100 von <strong>in</strong>sgesamt 5220 Fahrzeugen, die an der<br />

Napoleonshöhe <strong>in</strong> die Berchtesgadener Straße e<strong>in</strong>fahren (21,1 %). Für die folgende<br />

Abschätzung der Verkehrszunahme <strong>bis</strong> <strong>2025</strong> wird unterstellt, dass der Durchgangsverkehr <strong>in</strong><br />

Richtung Süd (Neue Brücke, B 20 Tittmon<strong>in</strong>g) anteilsmäßig zum Gesamtverkehr ebenso<br />

gewertet werden darf, wie der befragte Verkehr <strong>in</strong> Nordrichtung. Daraus folgt für den<br />

Durchgangsverkehr Richtung Süd, gemessen <strong>in</strong> der Berchtesgadener Straße: 21,1 % von 5810<br />

Fahrzeugen = 1224 Fahrzeuge (Pkw + Lkw).<br />

Zum Schwerlast-Durchgangsverkehr wird angenommen, dass die täglich 170 Lkw, die die<br />

Berchtesgadener Straße und weiter die Marktler Straße <strong>in</strong> Richtung Nord befahren (von<br />

<strong>in</strong>sgesamt 330 e<strong>in</strong>gefahrenen Lkw), dem Durchgangsverkehr zugeordnet werden können.<br />

Bezogen auf den an der Napoleonshöhe <strong>in</strong> die Berchtesgadener Straße e<strong>in</strong>fahrenden<br />

Gesamtverkehr machen 170 Lkw e<strong>in</strong>en Anteil von 3,2 % aus. Analog dazu entsprechen <strong>in</strong><br />

Südrichtung 3,2 % auf der Berchtesgadener Straße fahrende Lkw von 5.810 Fahrzeugen 186<br />

Lkw im Durchgangsverkehr.<br />

Tabelle 5: Künftige Entwicklung der Verkehrsbelastung Berchtesgadener-/Tittmon<strong>in</strong>ger Straße;<br />

Jahr der<br />

Zählung bzw.<br />

Hochrechnung<br />

Verkehrsentwicklung Berchtesgadener-/Tittmon<strong>in</strong>ger Straße 2008 - <strong>2025</strong><br />

Zufahrt Lkw<br />

Marktler<br />

Straße<br />

Zufahrt Lkw<br />

Neue Brücke<br />

+ B20<br />

Gesamt<br />

Verkehr mit<br />

0,3 %<br />

Zuwachs p.a.<br />

Ziel-/ Quell-<br />

Verkehrs<br />

0,3%<br />

Zunahme p.a.<br />

Ziel-/ Quell-<br />

Verkehr Lkw<br />

+ Pkw<br />

2008 390 440 15290 12964 474 12964 356 1970<br />

2010 430 485 15469 13042 477 13042 392 2034<br />

2015 549 619 15944 13239 484 13239 501 2205<br />

2020 700 790 16467 13438 491 13438 639 2389<br />

<strong>2025</strong> 894 1008 17046 13641 499 13641 816 2589<br />

Berechnungsgrundlagen Durchgangsverkehr: Lkw + 5% p.a.; Pkw + 40 % 2004-<strong>2025</strong>;<br />

Ziel-/Quell-Verkehr: Lkw + Pkw 0,3 % p.a.; Basis Verkehrszählung 2008;<br />

- 7 -<br />

0,3% Lkw-<br />

Zunahme p.a.<br />

Ziel-/ Quell-<br />

Verkehr<br />

0,3% Pkw-<br />

Zunahme p.a.<br />

Ziel-/ Quell-<br />

Verkehr<br />

+ 5 % Lkw<br />

p.a.<br />

Durchgangs-<br />

Verkehr<br />

+ 40 % Pkw<br />

Durchgangs-<br />

Verkehr<br />

2004 - <strong>2025</strong>


Tabelle 5: „worst-case-scenario“<br />

... zeigt den Verkehrszuwachs, wenn die<br />

jährliche Zunahme des Ziel- und Quell-<br />

Verkehrs gemäß dem Kurzak-Gutachten mit<br />

15 % <strong>bis</strong> <strong>2025</strong> (0,88% p.a.) zugrunde gelegt<br />

wird.<br />

Wie geht es weiter <strong>in</strong> <strong>Burghausen</strong> ?<br />

Das Kurzak-Gutachten geht beim Prognose-Nullfall von e<strong>in</strong>em Zuwachs <strong>in</strong> der Burgkirchener<br />

Straße werktäglich auf 14.000 Fahrzeuge aus. Die Betrachtung mit reduziertem Zuwachs bei<br />

Ziel- und Quellverkehr und verstärktem Durchgangsverkehr endet zwar <strong>in</strong> der gleichen<br />

Größenordnung, belegt dabei aber e<strong>in</strong>en wesentlich stärkeren Anteil von Schwerlast-Lkw. Im<br />

„worst-case-scenario“ wird die Gutachten-Prognose mit 14.797 Fahrzeugen noch übertroffen.<br />

Auch <strong>in</strong> der Marktler-/Berchtesgadener Straße muss <strong>bis</strong> <strong>2025</strong> mit e<strong>in</strong>er hohen Verkehrszunahme<br />

zu gerechnet werden. Wegen der starken Fluktuation im Kurzparkbereich und Parkplatzsuche<br />

zwischen Robert-Koch-Straße und E<strong>in</strong>mündung Berchtesgadener Straße muss hier ohne<br />

ergänzende Maßnahmen mit erheblichen Beh<strong>in</strong>derungen, stop-and-go und gesteigerter<br />

Unfallgefahr gerechnet werden.<br />

Auf der Tittmon<strong>in</strong>ger Straße von und zur Neuen Brücke ist e<strong>in</strong> erheblicher Zuwachs an Lkw-<br />

Verkehr zu erwarten. Und auf der engen und kurvigen B 20 stadtauswärts Richtung Tittmon<strong>in</strong>g<br />

wird vor allem der Lkw-Verkehr zunehmen, wenn die Ortsumgehung bei Pirach die Bahnl<strong>in</strong>ie<br />

nicht schrankenfrei quert.<br />

Die Umgehungsstraße, ausgeführt mit e<strong>in</strong>er schrankenfreien Umfahrung von Pirach und<br />

ausgewiesen als B20 wird diese Situation nur bezüglich Herkunft/Ziel Tittmon<strong>in</strong>g/Laufen<br />

entschärfen können. Der Lkw-Anteil vom Grenzübergang Neue Brücke wäre teilweise auf die<br />

Ortsumgehung zu verlagern, wenn e<strong>in</strong> neuer, schwerlasttauglicher Salzachübergang im Raum<br />

Ostermiet<strong>in</strong>g realisiert würde. Ähnlich wirksam wäre aber auch die Errichtung e<strong>in</strong>es (oder<br />

mehrerer) Auslieferungslager für die hier transportierten Raff<strong>in</strong>erieprodukte der OMV, ebenfalls<br />

im Raum Ostermiet<strong>in</strong>g.<br />

Die Problematik ist vielschichtig und kompliziert, zumal es sich – mit Ausnahme der<br />

Burgkirchener Straße – um e<strong>in</strong>e Staats- bzw. Bundesstraße handelt. Gleichwohl wäre es<br />

hilfreich, wenn Stadtverwaltung und Bürgerschaft ihre eigenen Vorstellungen zur<br />

Verkehrsentwicklung <strong>in</strong> <strong>Burghausen</strong> geme<strong>in</strong>sam erarbeiten und kommunizieren würden. Hierfür<br />

wurde vor 2 Jahren der Arbeitskreis Verkehrsentwicklung e<strong>in</strong>berufen. Se<strong>in</strong>e tätige Mitarbeit wäre<br />

für e<strong>in</strong>e zukunftsorientierte Lösung der <strong>in</strong>nerstädtischen Burghauser Verkehrsentwicklung sicher<br />

hilfreich.<br />

E<strong>in</strong> weiterer Aspekt sollte <strong>in</strong> diesem Zusammenhang nicht unerwähnt bleiben. Die Weiterentwicklung<br />

der Kraftfahrzeugtechnik beschert uns leisere Motoren und Reifen. Der Fe<strong>in</strong>staubausstoß,<br />

verursacht durch Straßenabrieb, Abgase und Bremsvorgänge wird deutlich höher ausfallen, als<br />

die Lärmm<strong>in</strong>derung. Dies wäre bei der Fortschreibung der Fe<strong>in</strong>staubverordnung/Aktionsplan zu<br />

berücksichtigen.<br />

- 8 -<br />

Burgkirchener Straße Marktler Straße<br />

Ziel-/ Quell-<br />

Verkehr<br />

Lkw + Pkw<br />

+0,88% p.a.<br />

Ges.-Verk.,<br />

davon +<br />

0,88 %<br />

Ziel-/ Quell-<br />

Verkehr p.a.<br />

Lkw + Pkw<br />

Ziel-/ Quell-<br />

Verkehr<br />

Lkw + Pkw<br />

+ 0,88% p.a.<br />

Ges.-Verk.<br />

davon +<br />

0,88 %<br />

Ziel-/ Quell-<br />

Verkehr p.a.<br />

Lkw + Pkw<br />

2008 9620 12000 12964 15290<br />

2010 9782 12286 13183 15610<br />

2015 10180 13033 13719 16424<br />

2020 10594 13865 14276 17304<br />

<strong>2025</strong> 11024 14797 14856 18261

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