16. ISAS 2000 - Schützenwarte - WSB
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Sport<br />
Kreislaufschwache und Schwangere<br />
hätten eigentlich vom Veranstalter<br />
gewarnt werden müssen. Für<br />
nervenschwache Gemüter war das<br />
Finale der Bundesliga Luftpistole sicherlich<br />
nicht zu empfehlen.Wer jedoch<br />
Spannung bis zur buchstäblich<br />
letzten Sekunde liebt, der war<br />
im Sportzentrum Schürenkamp<br />
und bei den Akteuren der VSS Haltern<br />
an der richtigen Adresse. Um<br />
es vorwegzunehmen und auch<br />
sanfteren Gemütern die Lektüre<br />
dieses Artikels zu ermöglichen, am<br />
Ende wurden die Schützen aus der<br />
Stausee-Stadt Zweiter. Nach dem<br />
Bronzeplatz in der Premieren-Saison<br />
und Platz zwei 1999 konnte somit<br />
zum zweiten mal der Titel des<br />
Deutschen Vize-Mannschaftsmeisters<br />
mit der Luftpistole nach Westfalen<br />
geholt werden.<br />
Der Erste ist der Schwerste<br />
Die erste Hürde auf ihrem Weg zum<br />
Silber wurde den Luftdruck-Rastellis<br />
von den Schützen des ESV Weil<br />
am Rhein in den Weg gestellt. Von<br />
Manfred Pilkiewicz und die Spannung<br />
vor dem ersten Wettkampfschuss<br />
…<br />
Bundesliga-Finale <strong>2000</strong><br />
LP „top“<br />
der Papierform<br />
eine einfacheAufgabe,<br />
die Setzliste<br />
führte alle<br />
Halterner als<br />
die stärkeren<br />
Schützen an.<br />
Leider zählten<br />
diese<br />
Setzlistenergebnissejedoch<br />
nichts<br />
und so entwickelte sich der erste<br />
Krimi. Michael Peirick hatte an<br />
Tisch eins die schwerste Nuss zu<br />
knacken. 380 Ringen von Thomas<br />
Albicz hatte er nur 373 entgegenzusetzen.<br />
Margit Höller glich dies<br />
mit dem Sieg an Tisch zwei mit 380<br />
Ringen gegen 371 Zähler ihres Kontrahenten<br />
aus. Dieser konnte aber<br />
auf jeden Fall den Sieg in der Kategorie<br />
„schwierigster Name des Finales“<br />
mit nach Hause nehmen: Abdullah<br />
Ustauglu.<br />
An den Positionen drei und vier<br />
ging je eine Partie an Haltern und<br />
eine an die Weiler. Entschieden<br />
wurde diese Begegnung somit an<br />
Tisch fünf.<br />
Albert Grieskamp, mit einem<br />
Setzlistenergebnis von 372 Zählern<br />
gestartet, zeigte sichtlich Nerven<br />
im Gelsenkirchener Hexenkessel.<br />
Unter den frenetischen Anfeuerungsrufen<br />
der mitgereisten Halterner<br />
Fans fand er nie richtig die<br />
Mitte und erzielte 358. Seinen Gegner<br />
ließ die spannungsgeladene Atnosphäre<br />
jedoch auch nicht unbeeindruckt.<br />
Nur 348 Zähler zeigte<br />
der Monitor nach 40 Schuß und somit<br />
3:2 für Haltern. Für den mitgereisten<br />
Halterner Anhang das erste<br />
mal Anlass zu richtigen Freudengesängen.<br />
Halterner Cheerleader in Aktion<br />
Apropos Fans. Was die Cheerleader<br />
und der übrige Anhang aus der<br />
Stausee-Stadt auch in diesem Jahr<br />
an Unterstützung für ihre Mannschaft<br />
boten, braucht den Vergleich<br />
zu Sportarten wie beispielsweise<br />
Fußball nicht zu scheuen. Nicht lautes<br />
Gegröle, sondern einstudierte<br />
Fangesänge und musikalische Untermalung<br />
begleiteten jedes Halterner<br />
Diabolo auf dem Weg in die<br />
„Zehn“. Es bleibt zu hoffen, dass<br />
auch wenn im nächsten Jahr das Finale<br />
im Süden Deutschlands stattfindet,<br />
diese Fans mit ihrer Mannschaft<br />
reisen und dort für die gleiche<br />
fantastische Stimmung sorgen.<br />
Nach dieser knappen Entscheidung<br />
nahm Coach Dr. Alfred Konietzny<br />
Albert Grieskamp aus dem<br />
Team. Für ihn rutschte der nicht voll<br />
im Training stehende Klaus Lindemann<br />
in die Crew.<br />
Letzte Tipps vom<br />
„Doc“ für Klaus<br />
Lindemann<br />
Über Braunschweig nach<br />
Berlin ?<br />
Man triftt sich immer zweimal. Dies<br />
gilt auch für die Begegnung des<br />
Halbfinales. Mit der Braunschweiger<br />
SG trafen die Halterner auf die<br />
Mannschaft, die ihnen schon im<br />
Vorjahr an gleicher Stelle große<br />
Probleme bereitet hatte. Nicht nur<br />
am Stand, auch auf den Rängen<br />
entwickelte sich nun ein Wettbewerb.<br />
Die Braunschweiger hatten<br />
ebenfalls einen starken Anhang<br />
mitgebracht, der sich mit Glocken<br />
und Knattern gegen die Pauken<br />
und Gesänge der Halterner durchzusetzen<br />
versuchten.<br />
Michael Peirick auf Position eins<br />
traf auf Artur Gevorgian. Der international<br />
erfahrene Weltklasseschütze<br />
schien unbeeindruckt von<br />
dem Spektakel auf der Tribüne und<br />
erzielte souveräne 383 Zähler.<br />
Michael Peirick konnte sich zwar<br />
um 3 Ringe zum Vorkampf steigern,<br />
leider jedoch zu wenig für den<br />
Braunschwei-<br />
ger.<br />
Den Wettkampf<br />
des Tages<br />
schoß in der<br />
zweiten Begegnung<br />
Margit<br />
Höller, dem ein<br />
oder anderen<br />
vielleicht noch<br />
besser unter<br />
dem Namen<br />
Margit Stein bekannt.<br />
387 Ringe<br />
ließen nicht<br />
Margit Höller –<br />
an diesem<br />
Wochenende<br />
Halterns Nr. 1<br />
nur ihren Gegner Marco Hanse<br />
(379) sondern auch die Zuschauer<br />
auf der Bühne staunen. Da sage<br />
noch mal einer „schwaches Geschlecht“.<br />
Michael Sunder an Tisch<br />
drei hatte mit 374:382 gegen Frank<br />
Seeger das Nachsehen, die Begegnung<br />
vier konnte Manfred Pilkiewicz<br />
mit 374:370 gegen Jens Potteck<br />
(der Name stimmt) für Haltern<br />
entscheiden. Abgerechnet wurde<br />
also wieder in der Begegnung fünf.<br />
Klaus Lindemann hatte hierbei das<br />
Tempo forciert. Nach 39 Minuten<br />
verließ er mit 380 Ringen den<br />
Stand. Der Druck lastete somit<br />
vollkommen auf den Schultern<br />
des Braunschweigers Horst<br />
Lindner, der zu diesem Zeitpunkt<br />
noch 14 schuß absolvieren<br />
musste. Nach 94, 95 und 97<br />
Zählern in den ersten drei Serien<br />
folgten jedoch nur 92 Ringe.<br />
Das bedeutete nach 54 Minuten<br />
den Sieg für Haltern und<br />
8 SCHÜTZENWARTE 3/<strong>2000</strong>