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wildnis zwischen rost und schlacke - NRW-Stiftung

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ROHRMEISTEREI IN SCHWERTE<br />

NEUES LEBEN HINTER ALTEN MAUERN<br />

Freitagabend halb sieben in der Rohrmeisterei in Schwerte: In der Gastronomie in Halle 1 checkt das Team die<br />

eingedeckten Tische im Restaurantbereich. Letzte Gläser werden poliert, bevor die ersten Gäste eintrudeln. In Halle 2<br />

probt die Pianistin noch einmal die schwierigen Passagen für ihr Konzert am gleichen Abend, während in Halle 3 die<br />

Umbauten für die Kleinkunstwoche laufen, die am nächsten Tag beginnt. Es herrscht konzentrierte Arbeitsstimmung.<br />

Noch vor vier Jahren sah es hier<br />

ganz anders aus: Heruntergekommen lag die<br />

Rohrmeisterei – ab 1890 zunächst als<br />

Pumpstation, später als Werkshalle von den<br />

Stadtwerken Dortm<strong>und</strong> genutzt – <strong>zwischen</strong><br />

der Schwerter Innenstadt <strong>und</strong> der Ruhr. Aus<br />

dem architektonischen Meisterstück mit seinen<br />

großzügigen, halbr<strong>und</strong>en Fensterfronten<br />

<strong>und</strong> dem roten, reich verzierten Ziegelsteinmauerwerk<br />

waren im Laufe der Jahre<br />

1.700 Quadratmeter Industrieruine geworden,<br />

gerade noch gut genug als Lagerhalle<br />

für wechselnde Nutzer. Erst Michael Schade<br />

vom Schwerter Kunstverein e.V. <strong>und</strong> Tobias<br />

Bäcker, dem Leiter des örtlichen Jugendtheaters<br />

5,4, gelang es, die schlafende Schönheit<br />

zu neuem Leben zu erwecken. Anfang 2000<br />

mieteten sie von der Stadt einen Teil der<br />

Halle <strong>und</strong> nutzten sie für ihre Kultur- <strong>und</strong><br />

Theaterarbeit. Von Anfang an kam das Publikum<br />

zahlreich <strong>und</strong> ließ sich auch vom<br />

löchrigem Dach, dem aufgerissenen Boden<br />

<strong>und</strong> den Toilettenwagen vor der Tür nicht<br />

abschrecken. Der Funke war übergesprungen,<br />

schnell entwickelte sich die Rohrmeisterei<br />

zur festen Größe im Schwerter Kulturleben.<br />

„Uns wurde recht bald klar, dass ein<br />

BLICKPUNKT<br />

TREFFPUNKT<br />

Die ehemalige Rohrmeisterei bietet heute ein umfangreiches Programm,<br />

u. a. mit Musik-, Theater-, Tanz- <strong>und</strong> speziellen Kinderveranstaltungen.<br />

Bürgerstiftung Rohrmeisterei Schwerte, Ruhrstraße 20, 58239 Schwerte,<br />

Telefon (0 23 04) 25 79 68, www.rohrmeisterei-schwerte.de<br />

Umbau <strong>und</strong> ein neues Trägerschaftsmodell<br />

her mussten, um die große Resonanz <strong>und</strong><br />

Nachfrage bewältigen zu können“, erinnert<br />

sich Tobias Bäcker, heute geschäftsführender<br />

Vorstand der Bürgerstiftung, die die<br />

Die Nordrhein-Westfalen-<strong>Stiftung</strong> unterstützte den Ausbau <strong>und</strong> die Ausstattung der ehemaligen<br />

Rohrmeisterei in Schwerte als Bürger- <strong>und</strong> Kulturzentrum. Das 1896 aus roten Ziegeln errichtete <strong>und</strong><br />

weitgehend im Original erhaltene Baudenkmal mit gemauerten R<strong>und</strong>bögen, gusseisernen<br />

Sprossenfenstern <strong>und</strong> dem Tonnendach gilt als Kleinod der Industriearchitektur im<br />

ausgehenden 19. Jahrh<strong>und</strong>ert.<br />

28 Die <strong>NRW</strong>-<strong>Stiftung</strong> 01- 2004

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